MAROKKO 2022: MT 26-30, LAGOS, FARO, SEVILLA

Drei auf einen Streich.

Nach SAGRES stand LAGOS auf dem Programm, weil der Beifahrerin der bestimmende Sinn nach Stadt und Shoppen stand. Der, der den Zündschlüssel bewacht ist schlau wie ein Fuchs: „Happy Wife, Happy Life!“

Campingplatz in LAGOS „Lost Place“

Nun, der als „Campingplatz“ bezeichnete Übernachtungsort in Stadtnähe ist einer der Besten Lost-Places weit und breit. In der Tat sehr Stadtnah, das ist auch das einzig herausragende. Ansonsten campiert man hinter zerfallenen Mauern mit uralt Stacheldraht darauf vor der mächtigen Kulisse einer offenbar leer stehenden Mietskaserne, in der irgendwo tagsüber ein einsamer Bohrhammer mühevoll Beton bearbeitet.
Also so wird das leider nichts mit dem „Happy Wife“. Stadt ist ja unzweifelhaft da, aber die Beifahrerin findet den Platz abscheulich. Der Fahrer nicht. Der Platz ist so absurd herunter gekommen, das hat schon wieder was!
Nun, auch LAGOS kennen wir von damals und mit jedem Schritt durch die Stadt kommt die Erinnerung wieder. Jeder wie er (sie!) will. Ein ganzer Tag alleine in der Stadt zum shoppen und die Ausbeute ist ein (EIN!, 1!, EIN) Geschirrtuch. Sonst nix. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Merkwürdiger Fisch in der Markthalle von LAGOS

Weiter nach FARO. Besser zum Strand von FARO. Die Eierlegende Wollmilchsau nervt den ganzen Tag mit einem Warnhinweis, das am Ende der Strecke ein Gebiet mit Zufahrtsbeschränkung liege, das wir mit KNAUSi nicht befahren dürften. Auch ohne Ortskenntnisse behauptet der, der den Zündschlüssel bewacht, das dies nur absoluter Nonsens sein könne.

Das Problem:
Die Eierlegende Wollmilchsau blendet die Warnung immer wieder aufs neue ein, obwohl ungefähr eine Millionen Mal quittiert.

Der Witz:
Quittieren kann man nur, wenn das Fahrzeug still steht. Statt Landkarte mit Fahranweisungen große fette Warnung während der Fahrt. Was das wohl soll?

Campingplatz in FARO (Strand)

Die böse Beschränkung entpuppt sich als kleine Brücke zur riesigen Sandbank, auf der sich der städtische Campingplatz befindet. 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht dürfen passieren, im Kleingedruckten steht unter dem Schild, das auch schwerere Campervans passieren dürfen, wenn sie zum Campingplatz wollen.

Der Kontrast zum LAGOS Campingplatz könnte nicht größer sein! In FARO ist der Campingplatz fast schon steril sauber. Die Stellplätze erinnern an einen sehr aufgräumten Parkplatz, die Sanitärräume werden offenbar stündlich geputzt (?).
Der Stellplatz ist eigentlich kein schöner Ort um länger zu bleiben, wäre da nicht der Wahnsinnsstrand vor der Haustür und eine kleine Personenfähre, die ihre Passagiere für 3,50 € Hin&Zurück durch die verschlungenen Lagunen nach FARO Stadt bringt.

Fähre von FARO (Strand) nach FARO

Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt!

Der, der den Zündschlüssel bewacht befürchtet allerdings eine zeitlang, das die Fähre öfters bestiegen werden muss, um die Beifahrerin zufrieden zu stellen. Doch nach einem Nachmittag in FARO Stadt stellt auch die Beifahrerin fest, das FARO außer den Störchen auf den Häusern nicht wirklich viel zu bieten hat. Keine Ahnung, was andere an diesem Ort, der tagsüber sicher unter dem Lärm der unmittelbar in der Nähe startenden und landenden Flugzeuge leidet, finden.

Aber Strand, der Strand!

Strand von FARO

Tags darauf spazieren wir bei Weltallerbestem Wetter Barfuß einfach mal so los Richtung Ostspitze dieser riesigen Sandbank und treffen dort auf viele, sehr viele Kite- und Windsurfer, die sich in der Brandung austoben. Wie gut, das das 200mm Objektiv an der Kamera hängt. Einmal mehr ein paar gute Bilder im Kasten. Befriedigt drehen wir um und stellen fest, das es leider ein ganz schön weiter Weg zurück ist.

Kitesurferin am Strand von FARO
Windsurfer am Strand von FARO

Während wir da so am Strand in der Brandung zurück wackeln, kommt mit Full-Speed ein Kitesurfer auf uns zugerast und springt bei Erreichen des Sandes gekonnt in James Bond Manier vom Brett, nimmt es in die eine Hand, mit der anderen wird der Drachen gebändigt…

…und spricht uns an!

Einmal Ups:
Der Kitsurfer ist eine Kitesurferin.

Zweimal Ups:
Sie zeigt auf die Kamera und meint, ob wir Bilder von ihr gemacht hätten. Äh, ja? Was jetzt wohl kommen mag? Ob sie die wohl haben könne? Erleichterung. Kein Ärger wegen unerlaubtem fotografierens Fremder. Klar, sehr gerne sogar. Und so kommt der, der im normalen Leben eines Reisenden nur den Zündschlüssel bewacht unversehens zu der eMail Adresse einer jungen portugiesischen Kitesurferin. Nun, natürlich zur und ausschließlich zum Zwecke der Fotoübermittlung. Selbstverständlich.

Runine in der Altstadt von FARO

Nach Rückkehr zum sterilen Campingplatz sind wir beide völlig fertig. Barfuß im Sand ist es einfach anstrengend. Ist das spazieren im Wüstensand eigentlich genauso anstrengend wie das spazieren im Sand am Strand? Käme ja mal auf einen vergleichenden Versuch an!

Der Wetterbericht für den folgenden Tag, eigentlich für die ganze Woche verspricht das lausigste alle Wetter: An der Küste Wind, besser Sturm mit Regenschauern, im Landesinnere ausgedehnter Regen.

Aus MAROKKO immer noch nichts neues bezüglich einer Einreise mit dem eigenen PKW bzw. Wohnmobil via Fähre.

Also lassen wir GIBRALTAR weit rechts liegen und nehmen Kurs auf MALAGA. In dessen Nähe sind gerade die anderen Großeltern der einzigen Enkel. Seit Jahren nicht gesehen, verfluchtes Virus!
In einem Rutsch zu weit, daher machen wir Station auf einem Campingplatz in der Nähe von SEVILLA, ohne die Stadt selbst zu besuchen.

Campingplatz in der Nähe von SEVILLA

Nach LAGOS und FARO muss es ja wohl nicht noch eine Stadt sein, gell?

Jetzt erst mal Zeit für Familie und dann wird ernst gemacht mit der bald notwendigen Weichtenstellung der weiteren Reise!

So völlig Nutz- und Ziellos herum zu lungern ist des Fahrers Sache nicht.

Peter.

Ein Kommentar

  1. Hallo Ihr Lieben,

    LAGOS/FARO etc., da tauchen ja gleich tausend schöne Erinnerungen vor meinem inneren Auge auf. Macht Euch einfach eine schöne Zeit! Bin gespannt wie es weiter geht.
    Fühlt Euch lieb gedrückt
    Gabriele

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