Mehr lesen: STORMVOGEL von innen!
Mehr Lesen: STORMVOGEL Technische Daten
Unser Segelyacht STORMVOGEL ist eine „One-Off“ KOOPMANS 48. „One-Off“ bedeutet, das es nur diese eine Version weltweit gibt. Wir haben zwar mittlerweile drei andere KOOPMANS 48 Rümpfe entdeckt, aber die sind entweder gar nicht ausgebaut oder völlig anders auf- und ausgebaut.
Der niederländische Konstrukteur Dick Koopmans (Senior) hat nahezu 1.000 Yachten entworfen und selbst viele, viele Seemeilen an Bord seiner Boote zurück gelegt. Segelpraxis statt schwimmendes Appartment.
Natürlich finden wir unseren STORMVOGEL schön – sonst hätten wir ihn ja nicht gekauft. Aber auch andere finden ihn schön: Wir werden oft mit den Worten „what a beautiful boat“ angesprochen.
Genau! 😉

Der STORMVOGEL hat eine Verdrängung von 19 Tonnen, ist 14,50 Meter lang und dabei nur 3,90 Meter breit – somit also recht schlank!
Durch den Schwenkkiel verfügt das Boot über einen variablen Tiefgang von 1,50 bis 2,70 Meter. Mit dem ausgefahrenen Schwenkkiel läuft das Boot sehr gut am Wind Höhe, ansonsten wird es nicht benötigt.

Durch den genialen Langkiel sind Schraube und Ruder maximal gegen Grundberührungen und im Wasser treibende Gegenstände geschützt. Die Schwenkkiel-Hydraulik verfügt über ein Überdruckventil so das es bei Grundberührung automatisch einfährt.
Die Kombination von Aluminium und Teak ist technisch sicher nicht unproblematisch, sieht aber unglaublich gut aus! Ausserdem ist das Teakdeck natürlich deutlich angenehmer wenn man gerne Barfuß läuft – denn durch die breiten Laufflächen an beiden Seiten kann man wirklich über das Deck gehen 😉

Die Masthöhe beträgt 19,00 Meter über Wasserlinie, 17,20 Meter über Deck. Das Kutter-Rigg mit zwei immer zu fahrenden Vorsegeln erleichtert die Segel-Handhabung enorm, da viel kleinere Segelflächen bewegt werden müssen, als bei einer großen Genua.
Das Großsegel wird am Mast bedient – zwei „Granny-Bars“ (Mastkörbe) sorgen für maximal Sicherheit für die Arbeit am Mast.

Neben den beiden Vorstagen für YANKEE (vorders, hoch geschnittenes Segel) und FOCK (zweites, kleiners Vorsegel) gibt es noch ein Baby-Vorstag das auf Höhe der ersten Saling ansetzt. An Backbord und Steuerbord gibt es je drei Wanten die den Mast seitlich fixieren. Neben dem Backstag verteilen zwei laufende Backstagen die achterliche Belastung.
Nach unserer Erfahrung refft man am Besten wie folgt:
- Zuerst (immer) das Großsegel (erstes, zweites, drittes Reff)
- Das YANKEE entsprechend verkleinern und am Ende ganz weg nehmen.
- Die FOCK bleibt immer stehen und wird als letztes Segel gerefft oder weg genommen.

Mit dem „Pole“ (Vorsegelbaum) wird das YANKEE in jeder beliebigen Position ausgebaumt. Der „Pole“ verfügt am Mast über eine Schiene und ist so Mastseitig immer sicher fixiert.
Vor dem Wind nimmt man das Großsegel auf die dem Wind gegenüber liegende Seite und fixiert den Großbaum mit einem Bullenstander – wir haben mittlerweile auf beiden Seiten permanente Leinen mit Karabinerhaken liegen.
Das YANKEE wird dann mit den Pole auf der anderen Seite ausgebaumt.
Um das Großsegel vor dem Wind reffen zu können, muss man kurz anluven um den Winddruck aus dem Großsegel zu nehmen – das Groß verfügt zwar über kugelgelagerte Mastrutscher und fällt daher in jeder Position – aber man refft ja in der Regel nur bei starkem Wind und da kann das Großsegel manchmal in der unteren Saling hängen bleiben, wenn man platt vor dem Wind reffen möchte.

Das klassiche Rumpfdesign sorgt für ein schmales Heck und somit für sehr gutes Steuerverhalten auf Vor und Raumschootskursen. Ferner bietet das Cockpit jederzeit Schutz, Abstütz- und Haltemöglichkeiten.
Die modernen Yachten mit breitem Heck laufen vielleicht (!) schneller am Wind und haben ein größeres Platzangebot – aber zählt das wirklich auf Langfahrt?
Die Annehmlichkeiten eines Decksalons werden an anderer Stelle beschrieben, an Deck fügt sich der erhöhte Aufbau sehr gut in die Rumpflinie ein. Auf uns wirkt manchmal die Sprayhood optisch störend, aber zum einen kann man sie (z.B. auf Regatten) weg klappen und zum anderen ist eine gute Sprayhood auf Langfahrt zwingend notwendig.
Peter.