T93-100, LYÖ,FAABORG,MARSTAL und LABOE

Die zweite Impfwoche zu Hause ging genauso schnell vorbei wie die erste, allerdings war es schon erstaunlich, wie auch bei mir die zweite Dosis ihre (besser: eine) Wirkung zeigte. Dank guter Pflege ging es dem eingebildeten Kranken auch schnell wieder besser. Schließlich musste ja zum Beispiel noch der Rasen gemäht werden.

REGINA MARIS, viel in der Ostsee unterwegs

Bemerkenswert an der für den Landurlaub notwendigen An- und Abreise ELMSHORN <-> GROSSENBRODE ist die Tatsache, das man in SCHLESWIG HOLSTEIN für 116 Kilometer Luftlinie an einem ganz normalen Werktag 3 Stunden Fahrzeit benötigt. Mit der Bahn. Mit dem Auto wäre es vermutlich nur unwesentlich schneller, vielleicht 2,5 Stunden. Wir müssen nur überall alle Verkehrsmittel so schlecht machen, dann wird das Fahrrad auch auf Langstrecke zur echten Alternative.

Lastensegler OBAN vor LYÖ

Zurück an Bord des STORMVOGELS:
Einkaufen und Boot klarmachen. Essen gehen am Abend fällt aus: Keines der örtlichen Restaurants (oder teilweise eher Essensplätze) hat Platz für uns. Zwei haben Ruhetag. Die Ruhe muss man erst mal haben.
Am nächsten Tag mit wenig angesagtem Wind gut 60 Seemeilen nach LYÖ. Immerhin 20 Seemeilen davon konnten wir segeln, doch wie immer, wenn die Fahrt unter 4 Knoten fällt, geben wir in der Regel das Segeln auf und schmeißen die Unterwassergenua an. Was für ein merkwürdiger Tag auf See! Diesig, milchiges Wasser, kaum Wind und um&bei Fehmarn viel Bootsverkehr.

Immerhin: Viele Seiten im Buch geschafft.

REGINA MARIS und LUCIANA vor LYÖ

Am frühen Abend erreichen wir den Ankerplatz von LYÖ und treffen dort wie geplant unsere Segelfreunde auf der ANICO. Und werden gemeinsam Zeugen eines kleinen Traditionssegler-Stelldicheins im Hafen von LYÖ. Anderorts läuft die KIELER WOCHE und irgendwo müssen die großen Dampfer wohl bleiben, wenn sie auf der KIELER FÖRDE nicht gebraucht werden.
Auf einem dieser alten, aber wunderschönen Dampfer ist offenbar eine spielfreudige Blaskapelle an Bord. An diesem Abend und am nächsten Morgen gibt es ein richtiges Hafenkonzert, das durch den leichten Wind in hervorragender Qualität zu uns auf den naheliegenden Ankerplatz herübergetragen wird. Unseren Applaus gegen die Windrichtung werden die Musiker leider wohl eher nicht gehört haben.

CATHERINA und LUCIANA vor LYÖ

Tags darauf eine ordentliche LYÖ Fahrradtour, wie es sich auf dieser Insel nun mal gehört. Abends gemeinsames Grillen am Strand mit einem katastrophalen Fehler: Wer Abends am Strand grillen will, sollte bekanntlich die Haut mit langen Hosen und Hemden so weit als möglich bedecken und mit jeder Menge Autan eingesprüht sein.

Ignoranten werden unweigerlich zum Opfer!

(Merke: Das war und ist schon immer so, nicht nur bei eventuell noch nicht erfolgten Corona-Impfungen)

Denn wie überall auf der Welt kommen die fliegenden blutsaugenden Monster in der Dämmerung aus ihren Verstecken und verlangen nach frischem Menschenblut. Nun, die Mücken von LYÖ werden an diesem Abend bei einem Festmahl am Strand ihre wahre Freude gehabt haben.

Der Skipper des STORMVOGELS hingegen ärgert sich so was von einen Wolf! Wie doof kann man denn bloß sein? Sämtliche Mückenabwehrmittel sind an Bord reichlich vorhanden. Wie es sich für einen Langfahrer auch gehört. Doch kaum lockt eine laue Sommernacht mit Freunden am Strand einer Insel in der (dänischen) Südsee ist es mit der Umsicht offenbar vorbei.

So ein Mist.

LUCIANA vor Buganker im Hafen von LYÖ

Obwohl nachhaltig! Der Skipper hat noch tagelang was von der unfreiwilligen Blutspende…

Die Freunde müssen Sonntags in Kiel sein und brechen Freitagmittag Richtung Süden auf, wir haben keine Lust auf den für Samstag angesagten Regen auf Anker und vorholen uns lieber in das 6 Seemeilen entfernte FAABORG. Da waren wir noch nie.

Kunst am Hafen von FAABORG

Der dortige Gasthafen im „Alten Hafen“ bietet um diese Jahreszeit viel Platz, auch bei Ankunft an einem Freitag. Die großzügige Einkaufsstrasse ist an diesem Abend noch recht belebt und die Mannschaft schmiedet (natürlich) große Pläne für den Samstagvormittag.

Die mittlerweile obligatorischen Wohnmobile am Yachthafen von FAABORG

Und wie immer mit Wetterberichten. Der ganz viele Regen bleibt aus, in der Nacht kommt zwar was runter und der Himmel hängt tagsüber bedrohlich dunkel und tief über uns, aber in Wahrheit…

…ist die Luft sowieso raus und das unfreundliche Wetter wohl nur vorgeschoben. Klar, wenn man jetzt astreines Spätsommerwetter hätte, dann würden die letzten Tage an Bord wohl noch mal sehr reizvoll werden. Aber wenn man in der Woche die echten Sonnenstunden an zwei Händen abzählen kann, dann soll es wohl nicht mehr so sein.

In der Altstadt von FAABORG

Also Rückzug.

Sonntags durch das innere Fahrwasser zwischen den Inseln der dänischen Süddsee: AVERNAKÖ, DREJÖ und ÄRÖ. Unter Segeln. Immerhin. Aber auch anstrengend in diesem Flachwassergebiet. Als einmal 1,60 Meter unterm Kiel angezeigt werden ist der Skipper doch sehr irritiert. Mitten im Fahrwasser. Scheint wohl zu versanden?

In MARSTAL angekommen gehen wir noch nicht mal mehr in den Ort. Sonntag, später Nachmittag, so das Vorurteil, wird es da ganz schön tot sein.

Für Montag ist noch guter Segelwind für LABOE angesagt. Wir brechen um 0900 in MARSTAL auf und machen um 1330 in LABOE fest. Keine schlechte Segelleistung. Die Welle war auch OK. Die Sonne fehlte natürlich. Und die 20°C Lufttemperatur oder mehr auch.

Nun lassen wir hier in LABOE also unseren OSTSEE 2021 Törn nach 100 Bordtagen zu Ende gehen.

Immerhin, aber Sang- und Klanglos.

Peter.

P.S.: Wer sich für Traditionssegler interessiert: Hier die hochauflösenden Galeriebilder – Details durch hineinzommen…

STORMVOGEL im Hafen von FAABORG

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