SA2223: Zurück nach MONTEVIDEO

Von MIRAMAR (ARGENTINIEN) nach MONTEVIDEO (URUGUAY) sind des knapp eintausend Straßenkilometer.

Gut in drei Etappen zu schaffen. Aber außer viel Straße sieht man dann nicht viel. Da der Bedarf nach weiteren großartigen Sehenswürdigkeiten mehr als gedeckt ist, strengt sich die kleine Reisegruppe auch nicht besonders an, abseits des Weges noch etwas zu entdecken oder zu erkunden.

Sonnenschirm für Kühe

Die Großstadt PARANA wird nur durchquert, weil am Ortsrand ein guter Campingplatz sein soll. Einmal mehr ist das in Wirklichkeit ein riesiger Freizeitpark mit unendlich vielen Grillplätzen, Grünflächen, Bäume für Schatten und drei großen Schwimmbecken. Die sind aber alle leer und sehen so aus, als ob sie schon länger kein Wasser und Badegäste gesehen haben.
Auf dem Platz zeltet eine Trommelgruppe, die uns kostenlos ein gut zu hörendes Gratiskonzert am frühen Abend liefert. Ansonsten vielleicht noch fünf andere Camper, ganz schön tot für eine Großstadt. Einmal mehr muss das Saisonende berücksichtigt werden. Besser so als Mitternachtsdisko in der Nachbarschaft. Das Duschhaus ist fast neu und recht sauber, allein es fehlt an Strom. Mit Taschenlampen duschen geht zwar auch, wird aber leicht in der ansonsten absoluten Dunkelheit etwas unheimlich.

Klasse Auto, fährt wohl nicht mehr?

Gleich am nächsten Morgen in die letzte argentinische Stadt dieser langen Reise. Wer sich den Namen GUALEGUAYCHU ausgedacht hat ist unbekannt, selbst WIKIPEDIA weiß nicht, was er bedeutet. Zungenbrecher zum Abgewöhnen.
Zum Abgewöhnen ist auch der Campingplatz direkt am Fluss. Der Betreiber kann ausländische Touristen, die nicht mal seine Sprache sprechen, offenbar nicht leiden und verlangt mal eben ohne mit der Wimper zu zucken das dreifache der üblichen Übernachtungsgebühr. Schade, das wir diesen wirklich very grumpy old man an unserem letzten Abend in diesem wunderbaren Land ertragen müssen. Aber so spült (SPÜLT!) das Leben. Kann man machen nix.
GUALEGUAYCHU ist Grenzstadt und selbstverständlich kommen viele Schnäppchenjäger aus dem benachbarten URUGUAY zum örtlichen CARREFOUR um hier sehr günstig einzukaufen. Der große Supermarkt sieht innen stellenweise wie geplündert aus. Die Sorte von Leuten, die extra für echte Schnäppchen über die Grenze kommen kaufen natürlich nicht ein Stück von irgendwas, sondern Gebindeweise.
Schätzungsweise weniger als die Hälfte bezahlen sie hier, im von der Hyperinflation gebeutelten ARGENTINIEN. Auch die kleine Reisegruppe versucht schon fast verzweifelt, die letzten argentinischen Pesos in halbwegs sinnvolle Einkäufe umzusetzen, doch es gelingt ihr nicht. Zu vernünftig, wie immer. Schließlich sind deren Tag in Südamerika gezählt und nur um ein paar Euro zu sparen werden die beiden nicht zu Alkoholschmugglern.

Wäre aber eigentlich nicht schlecht, das Auto voller köstlicher argentinischer Weinflaschen nach Deutschland schippern zu lassen.

Maut- und Grenzstation bei FRAY BENTOS

Das Passieren der Grenze zu URUGUAY verläuft völlig problem- und ereignislos. Die Straße führt über eine riesige gebührenpflichtige Brücke, die den RIO URUGUAY als Grenzfluss überquert, nach der Mautstelle kommt die wohl modernste Grenzstation der ganzen Reise. Freundliche offizielle Menschen helfen gerne weiter und nach gut fünfzehn Minuten ist die kleine Reisegruppe wieder in URUGUAY.

Nach ATLANTIDA ist es noch ein ganzes Stück, doch die Fahrerin ist gut drauf und die Straßen in URUGUAY sind auch eindeutig besser (sprich schneller) zu befahren. Eigentlich wollte die kleine Reisegruppe direkt wieder zum zu allererst besuchten Campingplatz in Südamerika, doch der Herr Gourmentcamper legte der kleinen Reisegruppe einen anderen Campingplatz, betrieben von Niederländern, nahe. Dort könne man sich ja noch mal treffen und am Abend nach ATLANTIDA schön zum Essen fahren. Die Fahrerin hat mehr Lust dazu als der ehemalige Fahrer und durch das Lenkrad in ihren Händen auch sie wohl auch die letzte Befehlsgewalt.

Gleich in der Nähe von ATLANTIDA befindet sich doch tatsächlich ein Weltkulturerbe. Mensch Frank (S.), wer hätte das bloß gedacht? Aber im Ernst: Die Kirche ist so was von trostlos, nach Meinung des ehemaligen Fahrers völlig am Anspruch einer anständigen Kirche vorbei.

Um die letzten Formalitäten von KNAUSi´s Rückverschiffung zu erledigen fährt die kleine Reisegruppe noch mal eben für einen Vormittag in die große Stadt MONTEVIDEO zum Spediteur, kehrt dann aber schnell wieder aufs Land zurück.

Wie alle Hafenviertel weltweit ist auch das von MONTEVIDEO kein Ort, wo man ein voll ausgerüstetes Wohnmobil beruhigt auf der Straße parken kann.

Peter.

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