Es kostet zwar immer etwas Zeit, gute Stellplätze in iOVERLANDER zu finden, weil man wirklich jeden einzelnen Ort anklicken muss um die Kommentare zu lesen und eventuell vorhandene Bilder zu begutachten. Elektronische Meinungsbildung.
Aber dadurch bekommt man einen guten Überblick, was in der aktuellen Gegend so möglich ist, oder eben auch nicht. Durch so eine Recherche findet der ehemalige Fahrer den Strand von CALETA CIFUNCHO und die Fahrerin nimmt einen Umweg von achtzig Kilometern in Kauf, um diesen Platz schon mal zur Mittagszeit anzusehen. Denn die kleine Reisegruppe muss zunächst in das etwas weiter nördlich gelegenen TALTAL. Einkaufen! Diese kleine Stadt ist wieder so ein lausiges Bergbaunest an der Küste.
Für einen Moment nur überlegen wir, ob wir nicht besser hier übernachten, auf einem HOSTEL Parkplatz am Wasser darf man wohl stehen, wenn man vorher fragt.

Aber am Ende gewinnt natürlich doch ein genialer Sandstrand, türkises Wasser und kleines Fischerdorf.
Also wieder zurück nach CALETA CIFUNCHO, dort aufpassen, das man sich nicht im Sandstrand fest fährt und unter der Markise die schlimmste Nachmittagshitze aussitzen.
Am frühen Abend dann zu Fuß die ca. zwei Kilometer über den Strand ins Fischerdorf. Ja, hier wohnen wohl auch Fischer, aber die Bretterbuden sind in der Regel Hostels, Restaurants und Eisbuden. Die meisten davon sind schon geschlossen.
Frischen Fisch können wir hier jetzt nicht mehr kaufen, vermutlich nur am frühen Morgen?
Ein Drink in der Abendsonne, die Farbenpracht in Fotos einsammeln und zurück zum Auto.

Im Dorf hatten wir ein Motorrad mit bayrischem Kennzeichen gesehen. Den Fahrer treffen wir an „unserem“ Strand und ganz lässig, so von Fahrer zu Fahrer lädt die aktuelle KNAUSi Fahrerin den Biker auf einen Schnack und Bier ein. Zehn Wochen kurvt er durch BOLIVIEN und CHILE, übernachtet in CABANAS (einfachsten Ferienhäusern), HOSTELS oder zur Not auch im Zelt. Wir sprechen ausführlich über die Höhenkrankheit und er berichtet davon, das er in BOLIVIEN drei Tage auf 3.500 Höhenmetern unterwegs war und keinerlei Anzeichen hatte. Am vierten Tag ging es ihm mit einem Male dreckig, kurzatmig und völlig schlapp. Das Problem war nur, das er über dreihundert Kilometer fahren musste, um auf 2.000 Höhenmeter abzusteigen. Auf einem Motorrad!
Seine Zeit hier ist fast um aber er ist sicher, das er noch mal wieder kommen wird. Interessanter Weise hat er sein Motorrad in einem Container von HAMBURG nach SAN ANTONIO (Westküste CHILE, unterhalb von VALPARAISO) direkt verschifft. Das hat nur fünf Wochen gedauert.

Durch das ganze sabbeln haben wir die Zeit zum Kochen verpasst und ausnahmsweise bleibt an diesem Abend die Küche kalt. Einen Sonnenuntergang kann man an diesem Strand leider nicht genießen, denn die Bucht wird von einem kleinen Berg eingefasst, hinter dem die Sonne weit vor ihrer Zeit versinkt.
Mit Chance hätte man hier sicher noch ein paar Nächte mehr verbringen können, aber wir haben mal wieder einen Termin. Weiter im Norden liegt das ESO Teleskop von PARANAL, nur Samstags kann man dieses nach elektronischer Voranmeldung besichtigen.
Da wollen wir hin!
Peter.