SA2223: PUNTA ARENAS

Für den Fahrer klingen die chilenischen Städtenamen durchaus exotisch und sind dadurch leicht für ihn zu merken. Die weniger mit dem Planen beschäftigte Beifahrerin erfindet in diesen Tagen auch gerne mal neue Ortsnamen, in dem sie Teile der Doppelnamen anders zusammen mixt. Zu PUNTA NATALES. Oder PUERTO ARENA. Kann ja mal passieren und ist sicher keine Frage des Alters. 

Dabei hat die Beifahrerin jetzt erstmals in ihrem Leben den Seniorenpreis für die Fährfahrt nach PUERTO WILLIAMS bekommen. Premiere mit zweiseitiger Medaille.

Sieht hier anders aus, in CHILE

Die 330 Kilometer von PUERTO NATALES nach PUNTA AREANS vergehen schnell. Hätten wir uns vorher mal schlau gemacht, wo wir da eigentlich hinfahren. Erwartet haben wir eine Kleinstadt im Stile PUERTO NATALES. In Wirklichkeit entpuppt sich PUNTA ARENAS zu einer Art Mini BUENOS AIRES mit weit vor der eigentlichen Stadt liegenden Industriegebieten. In einem entsteht gerade ein Windpark und wenn der Fahrer das vorbei hastende Schild richtig verstanden hat, soll hier grüner Wasserstoff produziert werden.

Was für eine aufregende Frage: Was würde passieren, wenn Länder wie ARGENTINIEN und/oder CHILE mit ihrem unermesslichen Windreichtum und ihren menschenleeren Landschaften anfangen würden, im großen Stil eine der speicherbaren Zukunftsenergien für den weltweiten Markt zu erzeugen? Beide Länder sind Demokratien. Mit Problem zwar, aber welches Land hat die nicht?

PUNTA ARENAS

Eine weitere Parallele zu BUENOS AIRES: Kein Campingplatz weit und breit. Nur ein, sagen wir mal Camperstop. Als wir ihn kennen lernen, stufen wir ihn mal eher als privaten Parkplatz herab. Aber eigentlich ist der Platz genau das, was wir im Moment brauchen. Denn wir wollen von hier aus mit der Versorgungsfähre nach PUERTO WILLIAMS auf FEUERLAND schippern!

Corona aus China? Quatsch! Das Hauptquatier liegt in PUNTA ARENAS, CHILE

Das Problem ist aber, dass der Besitzer & Betreiber samt Familie in SANTIAGO DE CHILE weilt und den einzigen Funksender für das große Rolltor an der Einfahrt einem deutschen Paar anvertraut hat, das ihr Auto zu Coronazeiten hier unterstellen musste, bevor sie von der Bundesregierung heimgeholt wurden. Jetzt sind sie gerade wieder da und wollen genau heute ihre Reise fortsetzen, aber kurz noch mal wieder kommen wenn wir auf der Fähre sind. Es dauert ein wenig, bis alle Reisenden ein Verfahren gefunden haben wie die jeweiligen Kurzfristreisepläne und der einzige Türöffner unter einen Hut gebracht werden können und der fernmündlich hinzu gezogene Besitzer damit auch noch einverstandenen ist.
Der Plan mit einem Versteck in Tornähe kann funktionieren, wenn alle handelnden sich aufeinander verlassen obwohl sie sich gar nicht kennen. Schauen wir mal, ob der Plan funktioniert.

Den Rest des Tages verwenden wir für unseren üblichen kleinen Stadtrundgang, aber ein Funke springt nicht über und die Wege in PUNTA ARENAS sind einfach auch zu weit. Großstadt halt.

Und ein wenig Seereisefieber liegt ja auch schon in der Luft. Schließlich verlassen wir erstmals seit zwei Monaten unser rollendes zu Hause und fahren mal wieder zur See!

Oder werden zur See gefahren.

Oder lassen uns zur See fahren.

Peter.

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