KNAUSi: Reifen Update

Um die letzte Reifengeschichte zu einem vorläufigen Abschluss zu bringen:

Seit dem 23. November 2022 fahren wir nun zwei verschiedene Reifentypen auf KNAUSi.

Auf der Hinterachse wie bisher die GENERAL GRABBER AT3, auf der Vorderachse GOOD YEAR EAGLE F1. Vermutlich steht F1 für „Formel 1“, ganz klar Rennwagenreifen, wenn man deren Profil mal genauer betrachtet. Aber das waren die landesweit einzig verfügbaren großen Reifen in 255/55 R18 mit einer Tragkraft von 1.030 kg.

In der GOOD YEAR Reifenwerkstatt von ESQUEL

Dem instinktiven Wunsch des Fahrers wurde nicht entsprochen:
Er hätte gerne seine enttäuschenden Lieblingsreifen mit dem Mörderprofil (also die GENERAL GRABBER AT3) auf den vorderen Antriebsrädern gehabt, damit die mit ihrem groben Stollenprofil die Karre aus dem Dreck ziehen können, wenn es darauf ankommt. Doch die GOOD YEAR Reifenwerkstatt in ESQUEL war sich ganz sicher, das dieser Wunsch eines Laien absoluter Nonsens sei und die „weicheren“ (so drückten sie es aus) Reifen eindeutig nach vorne müssen.

Hinterreifen: GENERAL GRABBER AT3
Vorderreifen: GOOD YEAR EAGLE F1

Ferner wurde zu verstehen gegeben, das man unmöglich auf so eine Tour mit so exotischen Reifen gehen könne.

Ach was, na Danke!

Aber auch die vom Fahrer favorisierte Ursache für den kaputten Reifen verweisen die Werkstattexperten in das Reich der Fabel. Nonsens! Man könne keine Reifen mit zu hohem Reifendruck so zerstören. Die Ursache sei ganz klar die Straße in ARGENTINIEN und darüber sei man auch ganz froh´, sichere diese doch ihr Geschäft dauerhaft ab.

Und daher fahren wir jetzt alle vier Reifen mit 50 PSI Reifendruck. Immerhin unterhalb der auf den Reifen stehenden Maximalwerte (GENERAL GRABBER AT3 52 PSI, GOOD YEAR EAGLE F1 50 PSI).

Reparierte ORC Felge: Läuft wieder völlig rund und die Kanten sind sauber entgrated

Doch so gerne der Fahrer diesem Freispruch auch folgen mag: Er glaubt nicht daran, das die (gar nicht mal so schlechte) Straße den Reifen so zerlegt hat. Die mögliche Ursache „Reifenüberdruck“ ist weiterhin für ihn viel plausibler.
Kann ja auch nicht sein, das man sich so lange einen Richter sucht, bis man das gewünschte Urteil hat. Wie? Das machen aber viele? Ja, mag sein. Der Fahrer nicht. Wie schon als Skipper auch macht er lieber einmal Fehler, lernt und macht diesen Fehler nicht noch einmal und das Problem ist aus der Welt.

Nun, die ersten 260 Kilometer haben die neuen Reifen bereits hinter sich gebracht. 230 Kilometer auf Straße, wir bilden uns ein, das das Auto leiser geworden ist. 30 Kilometer auf Piste, langsamer als sonst. Ohne Probleme mit der Haftung.

Im täglichen Telefonat mit Deutschand wird der Fahrer indirekt ermahnt, die Reifenmuttern nachzuziehen.

OK, bei Bestem Sonnenschein am LAGO VINTTER soeben gemacht.

Und das schöne Werkzeug dabei zerlegt.

Abgescherte Nussverlängerung

Zunächst sei erwähnt, das die Reifenexperten in ESQUEL die Radbolzen ohne Drehmomentschlüssel fest gezogen haben. Einfach langer Hebel auf die Nuss und los gehts.

Die sind mit Sicherheit so lange fest, bis man sie mal wieder los bekommen muss ,-(

Na ja, 18 der 20 Radbolzen überprüft der Fahrer also in der Einsamkeit am See, alle bombenfest.

Beim Bolzen 19 schert die Nussverlängerung einfach ab. Wie abgedrehte Butter.

Nun, der Ruf „Scheiß China Werkzeug!“ kam sicher völlig unkontolliert aus dem Rückenmark des Fahrers, entspricht einem begründeten Vorurteil und greift dennoch wohl zu kurz.
Denn durch die selbst gebaute Hebelverlängerung muss das Werkzeug natürlich viel mehr Kraft übertragen, als für die es gebaut wurde.

„Profi“ Werkzeug

Und eigentlich ist es gut, das das Werkzeug jetzt bei der Überprüfung kaputt gegangen ist. Denn so fest, wie die Radbolzen jetzt sind, hätte man sie mit den Bordmitteln wohl nie wieder los bekommen und Ratsche, die Nussverlängerung oder gar die Nuss selbst zerlegt.

Also gehen wir demnächst mal wieder auf die Werkzeugjagd und suchen nach einer robusten 18er Nuss mit Verlängerung und langem Hebel.

FERRETERIA heißen hier die Läden, in denen man so was finden kann. Gibt es in jedem Ort.

Die Beifahrerin fühlt sich in einer Zeitschleife gefangen:
Irgendwann, so gegen Ende der Reise 2023 besteht KNAUSi, genau so wie 2016 der STORMVOGEL, nur noch aus Werkzeugkisten und Ersatzteilen.

Dem Fahrer wäre es egal. Wäre da nur nicht das Problem mit dem Gesamtgewicht.

Von „zulässig“ redet ja schon lange keiner mehr.

Peter.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert