Mars 2020

Und kannst Du nicht vollständig in die Ferne schweifen, so lasse wenigstens einen Teil von Dir neue Welten entdecken!

Doch welcher Teil eines Menschen ist entbehrlich?

Was ist alles ein Teil eines Menschen?

Nun, mein Name ist unzweifelhaft ein Teil von mir.

Den eigenen Namen auf Reisen zu schicken ist sicher einfacher los zu lösenden als eine Hand, Arm, Bein oder gar Kopf.

Sicher leichter in einem Reisegefährt, gleich welcher Art, zu verstauen.

Sicher mit viel Schall und Rauch, wie alle Namen.

Die Weltbevölkerung wird auf 7.800.000.000 Menschen geschätzt. Also gibt es wohl 7,8 Milliarden Namen. Denke, jeder Mensch wird einen Namen haben? Sicher wird es Menschen geben, die ihren Namen mit anderen teilen müssen. Weil die Eltern bei der Namensgebung nicht nachgedacht haben. Weil die Ahnen gleiche Berufe hatten. Weil es echt schwer ist, unter 7,8 Milliarden Namen einen einmaligen Namen zu haben.

Soweit ich weiß, gibt es nur einen Peter Wiedekamm. In Dänemark, bei den Ahnen meiner Frau Heidi gibt es wohl einen Per Wiedekamm. Aber Per ist nicht Peter. Fehlen ja mindestens zwei Buchstaben. Schon schwieriger ist es mit Heidi. Da gibt es schon mal zwei. Die eine ist meine lebenslange Begleiterin, die andere, ebenfalls in Dänemark ist jünger. Aber was zählt schon das Alter?

Nun, bleiben wir bei reisenden.

Bleiben wir bei reisenden Namen.

Bleiben wir bei meinem reisenden Namen!

Quelle: NASA – Microchips mit allen Namen (die drei Quadrate zwischen den beiden Schrauben)

Eingepfercht auf drei kleinen Microchips, zusammen mit 10.932.295 (-1) anderen Namen. Fast 11 Millionen andere Menschen. Ob ich davon einige kenne? 113.630 (-1) kommen oder wohnen aus/in Deutschland. Jetzt haben unser aller Namen 415.678.951 Kilometer seit unserem Start von der Erde zurück gelegt. Insgesamt müssen alle 11 Millionen Namen 480 Millionen Kilometer bis zum Ziel zurück legen. Das ist insofern interessant, als das der Mars eigentlich „nur“ zwischen 55 und 70 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist. Doch so ein einfaches Raumschiff kann nicht einfach so gerade aus fliegen. Na toll: Da steht nix im Weg und trotzem muss man Umwege fliegen! Das wird hier von der ESA in einem alten Beitrag für eine andere Mission ganz gut erklärt. Da unsere Namen mit derzeit über 80.000 Kilometer pro Stunde fliegen, sind wir bald da.

Quelle: NASA – Kein Segelboot, kein Wohnmobil. Diesmal per Marsrover Perseverance (zu deutsch: Beharrlichkeit)

Wenn alles klar geht, landen wir am 18. Februar 2021.

Auf dem Mars!

Die NASA hat mir gestern freundlicher Weise meinen Mars Bording Pass geschickt. Muss ja alles seine Ordnung haben. Was für ein Chaos, wenn ohne Mars Bording Pass 11 Millionen Menschennamen auf dem Mars landen wollten?

Quelle: NASA – Mein MARS 2020 BordingPass



Also mache ich mich mal bereit und stelle schon mal eine Flasche kalt.

Wie aufregend!

Peter.

P.S.:
Schon klar. Das Titelbild ist ein Fake. Nix Mars. Blutmond von Deutschland aus am 27. Juli 2018 um 22:57 fotografiert. Hübsch rot…

P.S.2:
Die nächste Reise zum Mars wird schon vorbereitet. Wer will, kann hier seinen Namen mitfliegen lassen!

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