Hey, was machen Wiedekamms, wenn sie in LONDON sind und nicht zu einem MARILLION Konzert (oder zwei) gehen?

Sie suchen Wasser.
Unbewusst.
Ungeplant sowieso.
Und wenn sie schließlich Wasser gefunden haben?
Dann fahren sie darauf.

Nun, der gemeine Londonfahrer denkt da sicher unvermittelt an die THEMSE und ja, auf der THEMSE waren wir an Bord einer Fähre natürlich auch, doch nein: London hat noch mehr Wasser. Nicht zu verwechseln mit Meerwasser.

Da wäre dann zum Beispiel der REGENTS CANAL.

Typischer englischer Kanal, typisch englische Kanalboote, typisch wirr in die Landschaft gesetzt. Oder hier besser: In die Stadt gesetzt. Straßen, Häuser? Kein Problem. Muss man eben Tunnel bauen. Den MAIDA HILL TUNNEL zum Beispiel. Als Skipper muss man für die Durchfahrt wohl Drogen nehmen. Was für ein Albtraumtunnel! Beruhigend: Das Licht am Ende des Tunnels kann nicht von einem entgegen kommenden Zug stammen. Soviel ist sicher!

Unterwegs gibt es viel zu sehen. Stadt halt. Die Kanaltour geht von CAMDEN MARKET entlang des LONDON ZOO´s und man kann auf diesem Abschnitt vom Boot aus tatsächlich auch mal Tiere sehen.

Die Hausboote erinnerten mich denn auch mal wieder an lange verschollene Musik. Long ago and far away. 1990 entstand das Weltmusikprojekt ONE WORLD ONE VOICE. Einer der vielen mitwirkenden Künstler war DAVID GILMOUR (PINK FLOYD), der ein kleines aber absolut unverkennbares Gitarrenriff an Deck seines Hausbootes einspielte. Die Szene habe ich nie vergessen und nach unserer Rückkehr nach ELMSHORN denn auch direkt mal wieder reingehört. Starke Sache das. 29 Jahre später. Und, das sind die Zeichen der Zeit, bei YOUTUBE das Video dazu angesehen. Wer Zeit hat…

Unsere kleine Kanalfahrt endete in LITTLE VENICE, genauer im BRIDGE HOUSE, einer recht netten Kneipe in guter Lage. Von da aus sind wir dann zu Fuß in die Stadt zurück marschiert. Alles nur eine Frage der Einstellung. Auch Entfernungen. Städte erkundet man bekanntermaßen immer am Besten zu Fuß.

Übernachtet haben wir diesmal im Clubhaus von unserem englischen Segelclub CRUISING ASSOCIATION. Die haben im Gebäude für Mitglieder günstige Gästezimmer, CABINS genannt. Nicht größer als eine Kammer an Bord einer kleinen Yacht, aber durchaus funktional. Wie es der Zufall so wollte, hatte der Club an unserem freien Abend gerade Hauptversammlung und so haben wir mal eben, by the way, neue Segelfreunde kennen gelernt.

Eigentlich eine eigene kleine Geschichte, doch hier will ich nur schnell davon berichten, wie die zu ihrem großen Clubhaus in den LONDON DOCKLANDS gekommen sind: In der Bibliothek des traditionsreichen Clubs befanden sich einige sehr alte Segelhandbücher, auf die ein Museum scharf war. Tja, so dachten sich die damaligen Clubmanager, verticken wir doch die Bücher und bauen ein Haus…

…nun bauten sie das Haus aber so groß, das dessen Unterhaltskosten ein paar Jahre später zum Problem wurden. So vermieteten sie seit Jahren ein paar Räume und decken damit die Betriebskosten. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wie immer.

Wir haben uns von einem Geldautomaten voll abzocken lassen. WIR! Wir REISEEXPERTEN! 13,5% Wechelkursaufschlag wollte ich nicht. Also, ohne den Text GENAU zu lesen auf dem Bildschorm „NO“ gedrückt. Und trotzdem kam das Geld raus.

Entrüstet, sauer weiter gegangen, doch dann umgekehrt und noch mal Geld geholt. Jeden Bildschirm abfotografiert. Und schließlich die Frage, auf die ich mit „Nein“ geantwortet hatte, vollständig gelesen und endlich auch verstanden. Merke: „Nein“ heißt nicht „Abbruch“. Dazu immer hübsch den Abbruch-Knopf an der Tastatur verwenden. Das völlig sinnlos verschwendete Geld habe ich wieder rein geholt. Ein paar (mehr) Bier weniger…
…Strafe muss sein!
(Mal ganz was neues)
Peter.