SA2223: VILLAZON, Grenze

Der kurze Abstecher nach BOLIVIEN ist schon wieder vorbei und die kleine Reisegruppe macht sich von TUPIZA (BOLIVIEN) auf den Weg nach HUMAHUCA (ARGENTINIEN). Klar, dazwischen liegt die Landesgrenze zu ARGENTINIEN.

Grenzen überschreiten, das kann die kleine Reisegruppe eigentlich sehr gut.

Vor VILLAZON (Bolivien)

Neue Freunde haben an dieser Grenze bei VILLAZON vor ein paar Wochen acht (8!) Stunden verbracht. Auch die Kommentare in iOVERLANDER lesen sich nicht gut. Die kleine Reisegruppe ist entsprechend gewarnt und hinreichend entspannt.

Eine Staatsgrenze in einer Stadt ist ja immer auch ein Platzproblem. Auf der Suche nach der Grenze steht die kleine Reisegruppe mit ihrem Auto auf einmal unmittelbar davor und wird natürlich abgewiesen. Denn erst mal muss man wie hier auf diesem Kontinent allgemein üblich das Auto irgendwo parken und zu Fuß den Papierkram erledigen.

Unmittelbar vor der Grenze in VILLAZON, BOLIVIEN

Die Schlange vor der dem kleinen Gebäude der bolivianischen Grenzpolizei ist lang. Reisebus voraus. Oder so. Die Schlange ist so lang, das sie entlang von Souvenirläden, Imbissbuden und Wechselstuben führt. Keiner regt sich auf, das die Zu- und Eingänge blockiert werden. Scheint normal zu sein? Innerhalb von fünf Minuten passieren fünf voll beladene bolivianische Tanklaster die Grenze in Richtung Heimatland. Mitten durch die Stadt.
Der ehemalige Fahrer fühlt sich sehr unwohl. Die Gegend hier schreit nach Gaunern und Dieben! KNAUSi steht außer Sichtweite, sobald ein Parkplatz in Sichtweite frei wird, vorholt der ehemalige Fahrer das Auto nach vorne. Sonderfahrt wird so eine spontan kurzfristige Lenkradübernahme in der kleinen Reisegruppe derzeit genannt.

Grenze nach ARGENTINIEN in VILLAZON (Bolivien)

Ist man erst mal an der Reihe, ist die persönliche Ausreise eine Sache von Sekunden. Ein in voller Militäruniform und entsprechend bewaffneter Soldat hilft den beiden völlig überforderten zivilen Grenzbeamten, nimmt die Pässe der beiden deutschen, stempelt sie und gibt einen Laufzettel mit.
Denn nun muss man über eine Brücke, faktisch ist man nun in ARGENTINIEN, das Auto steht noch in BOLIVIEN und nun erst kann das Auto aus BOLIVIEN ausreisen. Das geht nur beim bolivianischen Zoll, auf argentinischem Boden. Dummerweise ist da gerade ein LKW Spediteur mit vier, fünf oder vielleicht sechs LKW Papieren zu Wege. Das dauert!
Dann die kleine Reisegruppe, zack, zack, Stempel in den Laufzettel, Einfuhrdokument eingezogen und weiter zum argentinischen Zoll, gleich gegenüber. Kleine Schlange, doch der Mensch hinter dem Schalter hat offenbar noch nie ein ausländisches Auto in sein Land eingeführt. Mit Hilfe einer Kollegin bekommt er das schließlich auch hin und die kleine Reisegruppe wackelt über die Brücke von Argentinien zurück nach Bolivien.

Zum Glück steht KNAUSi noch unversehrt da, wo er spontan zurück gelassen wurde.

Die bolivianischen Grenzbeamten auf der Brücke müssen ein gutes Gedächtnis haben, denn sie winken die kleine Reisegruppe ohne weitere Kontrolle durch. Dafür sind Warteschlangen also auch gut.

Ein junger argentinischer Zollbeamter macht dann den nun knapp zwei Stunden dauernden Grenzübertritt vollends zu einem schlechten Erlebnis. Mit einer barschen Handbewegung gibt er zu verstehen, das wir mit dem Auto aus dem Weg zu gehen hätten.

Hä, wieso denn das?

Die kleine Reisegruppe hat doch alle Papiere zusammen?

Hat etwa der junge überforderte Mann was falsch gemacht. Der aufgebrachte ehemalige Fahrer stürmt in das Zollgebäude gleich nebenan, der junge überforderte Mann zuckt, wehrt ab und bedeutet dem ehemaligen Fahrer, sofort das Gebäude zu verlassen.

In der Zwischenzeit hat die Fahrerin den Motor abgestellt und eine junge Zollbeamtin gefunden, die sich der Sache annimmt. Gekonnt führt die Fahrerin die Frau in KNAUSi herum, lacht viel und ermuntert die Zollbeamtin, in die Schränke zu schauen. Will sie aber gar nicht. Als der ehemalige Fahrer wieder am Fahrzeug eintrifft fragt sie noch, wo es hingehen soll, ja ja, HUMAMACA, das dauert noch anderthalb Stunden, gute Fahrt!

Zack, Bum, Peng.

Und fertig mit Grenze.

Wenn der ehemalige Fahrer Diktator wäre, am Besten von gleich beiden Ländern, dann würde es so einen Scheiß nicht geben.

Hallo?

Grenze?

Hier zeigt sich das wahre Gesicht eines Landes!

Peter.

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