SA2223: Nach Santiago de Chile

Strecke machen mit mindestens einem guten Pausetag ist angesagt.

Die RUTA 5 nach Norden ist tatsächlich eine waschechte Autobahn. Entsprechend gut können wir Kilometer abspulen, müssten wir nicht andauernd anhalten und bezahlen. Denn die Strecke ist Mautpflichtig und so kommen pro Tag für 300-400 Kilometer bummelig acht Euro Maut zusammen. Ist halt so. Dafür kostet der Diesel in etwa 1,20 €. Not that bad.

Erste Station nach PUERTO MONTT ist VALDIVIA, weil es ja dort einen 255x55x18 Reifen geben soll. Gibt es auch tatsächlich, aber wieder nur für normale Straßen, nicht für ALL TERRAIN, also für „überall“. Hat aber deutlich mehr Profil als die doofen FORMEL 1 Reifen und besser der als gar nichts. Kostet ein Viertel von dem, was der FORMEL 1 Reifen in ARGENTINIEN gekostet hat. Noch kurz den Versuch gestartet eine passende Felge aufzutreiben, aber kein Erfolg. Wäre ja auch zu schön gewesen. Verschieben wir mal das Projekt „vollwertiges Reserverad“ auf SANTIAGO.

Campingplatz bei VICTORIA

Die Gefahr einer Dritten Reifenpanne ist für den Fahrer ganz real. Der zweite, noch intakte FORMEL 1 Reifen sieht nicht mehr doll aus und auch wenn wir tagsüber auf der recht guten Autobahn unterwegs sind, bleiben die An- und Abfahren zu den Campingplätzen immer Piste. Liegenbleiben ist nicht erlaubt. Der Flieger auf die weit entfernte Insel geht am 1. Februar um 0925 und wird nicht auf uns warten.

In der Nähe von VICTORIA finden wir einen tollen Campingplatz an einem Fluss. Nur drei Kilometer von der Autobahn entfernt, Piste, am Ende mit einer steilen Abfahrt. Grillhütten, für jeden Tagsausflügler einen. Oder für Typen wie uns, die hier übernachten wollen. Eine chilenische Großfamilie macht ein ausgiebiges Piknick in auf einem Nachbarplatz, die Kinder kommen vorbei um Fußball zu spielen. KNAUSi fällt auf, das Nummernschild auch und natürlich wollen die Eltern wissen, wo wir her kommen. Und dann, wie so oft die Frage, wie wir denn ihr Land CHILE finden. Klasse, einfach nur wirklich klasse. Grandiose Landschaften und freundlich zurückhaltende Eingeborene.
Das sagen wir nicht aus Höflichkeit, das ist so. Und es erfreut unsere Gastgeber.

Staubiger Frühstücksplatz

Der nächste Tag ist völlig langweilig. Es ist mal wieder verdammt schwer, einen guten Platz fürs Frühstück zu finden. Abseits der Straßen ist immer alles eingezäunt und gesperrt. Manchmal gibt es erst nach 1200 was zu Essen, das gefällt der Beifahrerin nicht unbedingt. Wenn das so weiter geht, müssen wir uns ändern. Länger schlafen, am Übernachtungsplatz frühstücken und erst dann los fahren. Gefällt uns nicht.

Nördlich von CONCEPTION, in der Nähe von TOME soll es einen sehr guten Campingplatz am PAZIFIK geben. Schreiben zwei Leute bei iOVERLANDER, mehr Kommentare gibt es nicht. Das ist eigentlich immer verdächtig, wenn zu wenige was schreiben oder die Kommentare Jahre alt sind. Aber immerhin ist der letzte Kommentar vom Dezember 2022.
Die Anfahrt führt von GROSS (Autobahn) auf ganz KLEIN (üble Piste). Es ist Ferienzeit in CHILE, die Schulkinder haben über zweieinhalb Monate am Stück frei. Entsprechen viele eingeborene Touristen sind unterwegs.
Als wir den Platz erreichen meint die junge Frau an der Schranke „NO CAMPING!“. Hä? Wieso das? War doch klar, das hier irgendwas nicht stimmt! Am Ende wissen wir nicht wirklich, warum man uns hier nicht haben wollte. Doch nach dem eine Übersetzerin, ein Platzwart und schließlich offenbar der Besitzer der Anlage an der Schranke auftauchen und mit uns verhandeln, dürfen wir dann doch bleiben. Vermutlich wollen sie in der Hauptsaison keine Wohnmobile haben, denn alle anderen campen unter den riesigen Bäumen in Zelten, noch nicht mal Dachzelte sieht man hier.
Über eine weitere Piste kommt man steil den Berg herunter an den Strand. Da ist ein Piknickplatz, an dem wir tagsüber hätten stehen dürfen. Zum Glück sind wir da nicht herunter gefahren, denn vermutlich wäre KNAUSi nicht wieder hoch gekommen. Zu Fuß kein Problem.

Am Strand in der Nähe von TOME

Wir machen hier unseren „freien Tag“, bis SANTIAGO sind es zwar noch knapp 500 Kilometer aber die wirklich guten Plätze werden immer weniger, je näher man der größten Stadt des Landes kommt.

Noch mal Strecke machen, damit wir in die Nähe des Flughafens von SANTIAGO kommen. Auf der Landstraße kommen uns viele Holzlaster entgegen, aber mit uns fahren auch viele. Unglaublich, wie viel Holz hier bewegt wird. Sicher, viel davon wird zum Heizen verwendet, aber man sieht auch viele große und kleine Sägewerke, die Bretter zurecht sägen. Hier und da sieht man Aufforstungen, aber, wie überall woanders auch, nur mit einfachen schnell nachwachsenden Gehölzen.

Der Campingplatz in der Nähe von SAN FERNANDO wirkt auf den ersten Blick wie eine staubige Kiesgrube an der Schnellstraße mit ein paar Bäumen, ist aber dann auf den zweiten Blick doch viel besser. Den Pool benutzen wir zwar nicht, aber die Möglichkeit es zu tun kühlt einen ja auch schon ab.

Ausnahmsweise fahren wir erst nach dem Frühstück Mittags weiter, zwei Stunden Fahrzeit bis zum Flughafen. Wir wollen mit ausreichend Zeitpuffer prüfen, ob wir unser Auto auf einem bewachten Flughafenparkplatz abstellen können, der über eine Shuttlebus-Anbindung zum Terminal verfügt. Ein Sicherheitsmann vor Ort bestätigt das, was andere Reisende geschrieben haben: Ja, auf dem hintersten Parkplatz darf man gegen Gebühr auch mit einem Wohnmobil stehen. Sieht von außen OK für uns aus.

Aber hier wollen wir den Nachmittag und die Nacht nicht verbringen. Schönere Plätze in der Umgebung kennen wir nicht und so landen wir da, wo viele andere Wohnmobilreisende auch immer landen: An einer COPEC Tankstelle in einem Industriegebiet mit Parkplatzwächtern (auch Nachts!), Duschen, Klos und einem Restaurant. Für eine Nacht gerade so OK, aber wir wissen wirklich nicht, wieso andere fast nur auf solchen Plätzen übernachten. Klar, es ist kostenlos und von COPEC geduldet. Aber Hallo? Tankstelle?

Also denn: Bis hierher schon mal genau in der Zeit geschafft. Mit ohne Reifenpanne.

Sehr schön!

Du weit, weit entfernte Insel!

Mach Dich bereit!

Wir kommen!

Peter.

Ein Kommentar

  1. Ist das Heidis Geburtstagsreise auf die Insel? Auch auf diesem Kanal, nun nachträglich, nochmal alles Liebe und Gute. Iorana Rapa Nui?

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