SA2223: T-1 Elmshorn -> Montevideo

Merkwürdige Stimmung.

Nicht nur in der Welt, in Europa, in Deutschland! Auch in Elmshorn, im besonderen.

Während der designierte Südamerika-Fahrer in endlosen EXCEL Vorbereitungslisten versinkt und den Online-Handel befeuert, was das Zeug hält, trifft sich die designierte Südamerika-Beifahrerin mit Freunden und Verwandten um einen standesgemäßen Abschied á la „wir sehen uns ja lange nicht“ ausschweifend zu zelebrieren.

In der Erinnerung war der Aufbruch zur ganz großen Reise 2012 viel fokussierter, es gab schlicht keine ernsthaften Probleme in der globalen, lokalen, freundes und familiären Welt.

Oder: Wenn es sie vielleicht doch gab, wurden sie schlicht nicht zur Kenntnis genommen.

Jetzt, zehn Jahre später im Oktober 2022 ist das anders. Die Einschläge mit ernsthaft negativen Nachrichten kommen uns verdammt nahe. So nahe, das wir vor wenigen Tagen tatsächlich über eine Planänderung nachdenken mussten. Nun, wir fliegen planmäßig. Und kommen, wenn es notwendig ist, unplanmäßig zurück.

Erst wenn wir in wenigen Stunden in MONTEVIDEO aus dem Flugzeug steigen wird unsere neue große (nicht ganz große) Reise beginnen können. Erst dann wird fokussiert, erst dann beginnt ein echtes neues Abenteuer.

Den Kurs der GRANDE SIERRE LEONE konnten wir mit VESSELFINDER recht gut bis WESTAFRIKA verfolgen, dann war Funkstille, weil keine landgestüzte Station das AIS Signal mehr aufnehmen konnte. Wenn man Geld für die Abfrage bezahlt, kann man auch Satellitendaten erfragen, aber wozu? Irgendwo auf dem ATLANTIK halt. Mittlerweile ist der Dampfer auch bei VESSELFINDER wieder aufgetaucht, das Original, MARINETRAFFIC hatte ihn aber schon Tage zuvor vor der Küste BRASILIENS wieder entdeckt. Seitdem klappert die GRANDE SIERRA LEONE so ziemlich jeden Haften an der Küste südgehend ab und wir Morgen wie geplant in MONTEVIDEO einlaufen.

Quelle: MARINETRAFFIC, MV GRANDE SIERRA LEONE vor Südamerika

So ein zweigeteilter Reisebeginn mit „eigenen Wohnmobil voraus schicken“ und „selber hinterher fliegen“ ist gar nicht so einfach. Gegen das Fliegen mit viel Ausrüstung ist das Verschicken eines Autos mit einem Schiff eine eher leichte Übung.

Quelle: VESSELFINDER, MV GRANDE SIERRA LEONE in ZARATE, leich gegenüber von MONTEVIDEO

Denn neben der Anzahl der erlaubten Gepäckstücke und deren Gewicht auf einem Langstreckenflug gibt es Sicherheitsvorschriften, deren ernsthafter Befolgung gar nicht so einfach möglich ist. Exemplarisch sei hier die Stromversorgung der aus der Natur der Reise zu begründenden mit zuführenden elektronischen Geräte genannt. Zunächst scheiterte ein freihändiger Versuch, erst eine weitere EXCEL Liste brachte die notwendige Übersicht.
Selbst auf die Gefahr hin, das sich der designierte Südamerika-Fahrer durch die Veröffentlichung dieser EXCEL Liste als absoluter Nerd zu erkennen gibt, hier die Übersicht der elektronischen Geräteschaft und deren Stromversorgung:

Übersichet der elektronischen Geräte im Handgepäck bzw. deren Akkus

Die entsprechende Richtlinie der Lufthansa „Informationen für den Transport von Lithium Ion/Metall Batterien“ ist durchaus interpretierbar. Für uns wird wohl der zweite Abschnitt „Persönliche elektronische Geräte“ gelten (?). Demnach darf man im Handgepäck beliebig viele elektronische Geräte mitführen, wenn diese jeweils Akkus mit maximal 100 Wattstunden (Wh) verwenden. Nun, das DELL Notebook liegt knapp darüber, wenn jemand meckert, könnte man eines der beiden Akkus ziehen und gut ist.

Da aber der allgemeine Platz (55x40x23cm) und das Gewicht (8KG) im Handgepäck durchaus sehr limitiert ist (Notebook, Kameras & Objektive!), muss ein Teil der Ausrüstung mitsamt der Batterien in das Aufgabegepäck (max. 158cm (H+B+T), 23KG). Eigentlich möchte man da alles hinein packen, aber dort sind nur drei Geräte erlaubt.

Sicher, in der Vorbereitung eine durchaus zu lösende Aufgabe. Aber das Drama beim CheckIn und kurz darauf bei der Security ist natürlich vorprogrammiert. Der feste Vorsatz lautet einmal mehr: Durch gute Vorbereitung bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen und vor allem jederzeit Haltung bewahren!

Ernsthaft!

Das Gewicht der Fotoausrüstung stellt wie üblich besondere Anforderungen an die Verteilung im Handgepäck. Der 2015 für den Flug nach AUSTRALIEN angeschaffte super robuste PELICASE bleibt zu Hause. Voll bepackt bringt das Teil 19KG auf die Waage und damit jede Menge Ärger im Handgepäck. Statt dessen werden die Kamera Gehäuse und Objektive auf zwei Rucksäcke verteilt. Bleibt gewichtstechnisch weiterhin sehr grenzwertig, wie (oh Wunder) eine weitere EXCEL Liste deutlich vor Augen führt:

Gewichtsverteilung im Handgepräck
Gewichtsverteilung im Aufgabegepräck

Das leider gar nicht leichte Notebook (4kg) wird im „persönlichen Gegenstand“ mit geführt. Bei Frauen die obligatorische Handtasche, bei Männern offenbar eine Aktentasche. Auch hier. Schauen wir mal, wie die Wirklichkeit aussieht. All diese Auskünfte bekommt man nur im „Gepäckrechner der LUFTHANSA„.

Nun gut. Da wir Freitags ankommen rechnen wir damit , das wir unser Auto am Dienstag aus dem Hafen (Zoll) bekommen und vom Hotel ins Wohnmobil ziehen können. Das Wochenende werden wir für Sightseeing in MONTEVIDEO nutzen.

Das ist der Plan.

Neuigkeiten erst dann, wenn wir angekommen sind und über lokales Internet verfügen.

Peter.

4 Kommentare

    1. Ich auch nicht. Erst als ich die Notwendigkeit erkannte, getrennt vom Auto anzureisen zu müssen. In ein paar Tagen nur feiern wir Wiedervereinigung. Dann ist das alles Schnee von gestern und alles wird da gefahren, wo es hin gehört 😉
      glg Peter.

  1. mensch peter, ich liebe ja excel, aber mit deinen tabellen hast du mich locker links überholt (gefühlt parke ich auf dem standstreifen). hätte nicht ein bierdeckel ala merz gereicht, wenn du dein ganzes digitales spielzeug in den campervan gepackt hättest? bon voyage!

    1. Na ja, nicht das Du gleich auf den Parkplatz wechselst, wenn ich Dir hier jetzt noch die Formel für die Gepäckberechnung offenbare:

      =SUMMEWENN($D$8:$D$23;“=1″;$C$8:$C$23)

      OK, das ist pure Angeberei 😉

      glg Peter.

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