Daumen drücken für einen guten Kerl!
Bob McDavitt ist ein pensionierter Meteorologe in Neuseeland. Seit Jahrzehnten kümmert er sich ehrenamtlich um die Segler im Pazifik und versendet einmal pro Woche, immer Sonntags seinen „Bob Blog“ Newsletter per eMail mit der aktuellen Wettersituation im Pazifik. Kurz und bündig erläutert er darin die Wetterlage und gibt Hinweise und Tipps für die Passage der Hauptrouten über den größten Ozean der Welt.
Wer will, kann Bob auch individuell buchen um für die eigene Passage eine zweite Wettermeinung einzuholen. Dafür nimmt er Geld, aber so wenig, das es sich wohl eher eine Art Schutzgebühr handelt, um nicht in Arbeit unterzugehen.
Schon im Mai 2013, auf Galapagos haben wir Bob´s kostenlosen Newsletter abonniert. Sieben Monate später, im November 2013 haben wir ihn dann in Opua, Neuseeland auch persönlich kennen gelernt. Wenn er sich nicht gerade sehr gut mit Wetter auskennen würde, könnte er bei seinem perfekten Aussehen auch glatt jeden Job als Weihnachtsmann annehmen. Für unsere Passage von Neuseeland nach Vanuatu im Mai 2014 haben wir ihn dann um eine tägliche, individuelle Wetterberatung gebeten.

Die durchaus freundlich und herzlich gemeinte Anekdote dazu ist folgende:
In Absprache mit Bob das richtige Wetterfenster für die neun geplanten Seetage abgewartet. Bei gegenläufiger Welle am Wind aufgebrochen, nach zwei Tagen perfektes Hochsee-Segelwetter. Dann per eMail die Warnung von Bob: Nördlich von euch kommt ein Sturmtief durch. Lauft mindestens 7 Knoten um vorher auf Vanuatu anzukommen oder fahrt so langsam wie möglich, damit es vor euch durch zieht.
7 Knoten im Durchschnitt für ein paar Tage sind wirklich eine Menge, also lieber bei Bestem Wetter reffen und mit bummelig 4 Knoten vor sich hin eiern. Doch wir waren wohl immer noch zu schnell: Zwei Tage vor Vanuatu bekommen wir eine mächtige See und gut 40 Knoten Wind. Und der Skipper des STORMVOGELS viele Sorgenfalten ins Gesicht.
Doch wie meinte Per, der unerschütterliche Norweger von der Segelyacht ODA:
„Mensch Peter, 40 Knoten sind überhaupt kein Problem. Solange sie aus der richtigen Richtung kommen!“
Per Mandt, 17. Mai 2014
Stimmt. Raumschots auf offener See vielleicht unangenehm, aber in der Tat kein Problem.

Gestern, am Sonntag den 11. Oktober 2020 erhielten wir nun den kürzesten Bob Blog seit dieser Zeit und darin ein echtes Problem:
„I’m in hospital now (complications with Bone Cancer) and may be in for a while, so this brief blog may be it for a while from me. Bob for MetBob.“
Bob McDavitt, 11. Oktober 2020
Zu Hochdeutsch:
„Ich bin jetzt im Krankenhaus (Komplikationen mit Knochenkrebs) und kann eine Weile in der Klinik sein. Dieser kurze Blog kann es für eine Weile von mir sein. Bob für MetBob“
Umgangssprachlich: Schöne Scheiße!
Also denn mal Daumen drücken – auch wenn das wohl nicht wirklich helfen kann.
Peter.