So ein richtiges Teakdeck auf einer Segelyacht ist schon eine tolle Sache.
Also für den, der es mag.
Also für mich:
I love Teak!

Zum einen laufe ich sehr gerne Barfuß darauf herum. Wenn es zu kalt ist natürlich nicht, dann mit Schuhen. Zu heiß wird es nicht, wer auf der Barfußroute unterwegs ist baut jede Menge Hornhaut an den Fußsohlen auf!
Jederzeit guter Halt, schön anzusehen und geschmeidig. Doch wie immer bei schönen Dingen, sie wollen geliebt werden! Wie zeigt man einem Teakdeck seine Liebe?

„Ich Liebe Dich“ ist leicht so dahin gesagt. Kostet nicht viel und ist schnell mal vergessen. Das ist ja wohl kein Liebesbeweis!
Beweise, Beweise! Wir brauchen für alles Beweise! Auch für die Liebe!
Was also dann?
Üblicher Weise kann man seine Liebe relativ einfach durch Pflege beweisen. Viele lassen ihr Teakdeck einfach so vor sich hin gammeln und wundern sich dann, das es irgendwann schäbig aussieht, rufen Skandal und wenden sich ab.
In frühen Jahren, an Bord der schönsten Bananendampfer der Welt, Cap San Diego und Cap San Augustin, wurde ich von erfahrenen Seeleuten in die Pflege von Teakdecks ausführlich unterwiesen:

Schrubben, Schrubben und nochmals Schrubben!
Noch gut in Erinnerung ist der Begriff „Kaustisch Soda„. Damals gab es ja noch kein aufklärendes Google, das auch Ätznatron dazu sagt, doch das das Zeug ätzend war, wussten wir alle. Gummistiefel und Gummihandschuhe waren beim Schrubben Pflicht. Vermutlich angerührt mit Frischwasser, gespült mit Seewasser. So genau erinnere ich das leider nicht mehr. Nun, 40 Jahre später hat die Welt sich weiter gedreht und ich käme nicht im entferntesten auf den Gedanken, „Kaustisch Soda“ zum Schrubben des STORMVOGEL-Teakdecks zu verwenden.

Ein guter Kompromiss ist wohl handelsübliches Waschpulver (?).
Im ersten Gang direkt aufs nasse Deck gestreut und im zweiten verdünnt in der Pütz. Große Freiflächen mit Schrubber am Stil, alle Ecken und Kanten mit der Handbürste. Da kann man Stunden, viele Stunden mit verbringen.
Doch das Ergebnis ist berauschend schön und motiviert so zu einem erhöhten körperlichen Arbeitseinsatz.

Damit das Teakdeck dann möglichst lange hübsch bleibt, behandeln wir es abschließend dann einmalig mit „Boracol„. Diese wässrige Lösung ist auch nicht ohne: Kann Hautreizungen und Augenschäden verursachen – muss wohl auch so sein, soll es doch Schimmel, Moos und Bewuchs auf dem Teakdeck verhindern. „Boracol“ bringt man mit den Quast oder großen Pinsel auf dem gerade noch feuchten (nicht nassem!) Teakdeck auf. Das verliert dann zwar den leicht rötlichen Ton, wird aber dann würdig Silbergrau und bleibt dann auch so!
Eine Zeitlang. Bis man denn nach einem oder zwei Jahren wieder von vorne anfängt:
Schrubben, Schrubben und nochmals Schrubben!
Das ist wahre Liebe!
Wiederholte Pflege.
Immer wieder!
Peter.
P.S.:
Auf keinen Fall setzten wir einen Hochdruckreiniger ein! Auf dem ersten Blick eine enorme Arbeitserleichterung. Einige meinen, man würde damit das Holz zerstören. Das glaube ich zwar bei der Materialstärke auf dem STORMVOGEL nicht, aber mit Hochdruck Wasser in alle Nähte und Übergänge zu pressen, scheint mir höchst bedenklich. So genau kann man gar nicht auf die Holzstreifen zielen, als das nicht passieren würde. So einen Wasserdruck erreicht man bei Regen oder durch Seewasser überspülten Deck wohl nie. Und dann hat man den Schlamasel: Wasser unter dem Teakdeck, das da freiwillig nie wieder heraus kommt…
P.S.2:
Was schon komisch ist: Auf der Langen Reise haben wir das Deck so gut wie nie geschrubbt. (Sauberes) Seewasser und Sonne haben das Deck sehr gut in Schuss gehalten. Erst als wir wieder nach Nordeuropa kamen, wurde es dreckig…
…….bei dem geradezu zärtlichem Verhältnis zu Deinem Teakdeck benutzt Du sicherlich nur ein Feinwaschmittel…..:-))
Das bisschen Teak in meinem Cockpit ist nicht der Rede wert, allerdings gibt es im Garten noch eine Bank und zwei Deckchairs, die ab und an auch gepflegt werden wollen. 2007 hatte ich dafür den „Teak SUPER REINIGER“ von Yachticon erstanden, das 500ml-Fläschchen für stolze € 7,90.Inhaltstoffe: “<5%anionische Tenside, Zitronenterpene….Seifen“. Die habe ich immer noch, denn wenig später bekamen wir einen dann wirklich toll funktionierenden Tipp: Man nehme zum schruppen grüne Seife z.B. von BUDNI , die 1 l-Flasche für damals ca. € 1,50. Inhaltstoffe:“unter 5% nichtionische Tenside, …..Citronellol, …Seife“. Mit anderen Worten: Yachticon verkauft uns doofen Yachties auch nichts anders als Schmierseife, allerdings ( bei AWN) zu einem Literpreis von Inzwischen €25,98! Wahrscheinlich ist die formschöne Plastikflasche so teuer. Auch bei Budni sind die Preise nicht stehen geblieben, der Liter kostet inzwischen 2,30. Bei dm bekommt man den Liter aber auch aktuell schon für 95ct…………