See Vänern

Jetzt fahren wir über´n See,

über´n See,

Jetzt fahren wir über den See!

Der gemeinte See liegt mitten in SCHWEDEN, ist riesig groß und heißt VÄNERN. Vom Ausgang des GÖTAKANALS in SJÖTORP wollen wir nun zum Eingang des TROLLHÄTTAKANALS. Dazwischen liegt der See, von Ausgang zu Eingang 60 Seemeilen Strecke, dazwischen eine große Halbinsel mit Schären und eine Brücke. Deren Durchfahrtshöhe ist in den Karten mit 17,8 Meter angegeben und sie liegt im Fahrtwasser nach MARIESTAD – da wird unter anderem Bier gebraut!
Seit RIO GUADIANA gehen wir davon aus, das wir 19 Meter Durchfahrtshöhe brauchen, Ebbe und Flut gibt es auf VÄNERN nicht, also müssen wir wohl oder übel den Umweg „oben rum“ nehmen. Die paar Meilen mehr machen ja den Kohl nicht fett, würde es bloß nicht wie doof aus SÜD pusten. Im Fahrwasser nach MARIESTAD bestimmt easy (soweiso) unter Maschiene, oben rum ist offenes Wasser und entsprechend Welle. Schon toll, wie der Wind so einen See aufpeitschen kann.

Auf der genommenen Abkürzung zwischen VETEN und SANDHOLM wird es kurz mal unangenehm flach, aber mit ganz langsamer Fahrt und Ausguck am Bug passiert nichts.
Dann stramm unter Segeln nach SÜD-WEST – noch einmal schöne Schären und enge Fahrwasser genießen! Das berühmte Schloss LÄCKÖ versinkt im Regen und sieht wenig einladend aus, aber wir wollen sowieso etwas weiter in die Schären, nach SPIKEN.

SPIKEN  ist einer der größten Süßwasser-Fischereihäfen in SCHWEDEN, 700 Tonnen Fisch aus dem See werden hier jährlich angelandet. Behauptet jedenfalls ein Touri-Schild.

„Hafeneinfahrt“ SPIKEN

In den eigentliche Hafen kommen wir gar nicht erst rein, zu klein und vor allem – zu flach! Aber direkt davor ist noch eine Box neben einem Kutter frei und wir haben bestimmt noch 50 Zentimeter Wasser unter dem Kiel. Also gehen wir mal von knapp 2 Metern aus 😉

Der Ort ist winzig, es ist Sonntag und viele Eingebohrene Touristen treiben sich hier herum – und sind dann auf einmal weg. Haben die auch so was wie TATORT?

Am kommenden Tag weht es noch stärker aus SÜD, nun aber etwas ÖSTLICHER. Wir bahnen uns unseren Weg durch die Schären, treffen mit DIANA auf den nächsten GÖTAKANAL Kreuzfahrer und schon sind wir wieder auf dem offenen See.

Tja, und dann werden die Segel getrimmt die 38 Seemeilen auf schnurgeradem Kurs nach VÄNERSBORG (ganz im SÜD-WESTEN des Sees) gesetzt und ab geht der Vogel. Der STORMVOGEL. Irgendwie hat sich die ganze Trimmerei im Winter 2016/2017 wohl doch gelohnt. Das Boot läuft viel besser!

Wir sehen 7,5 oder auch 8 Knoten auf dem Log. Nicht schlecht der Specht. Talsperrensegeln. Kaum Welle, viel Wind, Vollzeug. OK, etwas auf der Backe liegend aber das Deck ist noch nicht im Wasser. Nach ein paar Stunden denken wir ans Reffen, aber es sind nur noch wenige Meilen bis zur Klappbrücke von VÄNERSBORG. Da müssen die Segel sowieso alle runter.

Auf dem Meer hätten wir wohl viel früher gerefft.

Aber wir fahren ja „nur“ übern See, übern See.

Peter.

P.S.: Seit Tagen sind wir mit einem anderen Boot aus Deutschland unterwegs und die haben ganz andere Windgeschwindigkeiten auf dem Instrument abgelesen. Den Verdacht habe ich schon länger – unser Windsensor auf der Mastspitze scheint nicht mehr korrekt zu arbeiten. Das ist so ein High-Tech Teil ohne mechanisch bewegliche Bauteile. Aber irgendwie kann es Richtung und Stärke messen. Na ja – auf bestimmten Kursen wird offenbar zu wenig angezeigt und die Richtung stimmt auch nicht.
Das wäre ja ein Fall für die Mannschaft. Wir erinnern uns: Skipper alles unter Wasser, Mannschaft alles über Wasser. Doch der Windsensor steht ja auf dem Masttop – da würden die kurzen Arme der Mannschaft ja gar nicht hin langen. Auch nicht vom Bootsmansstuhl aus. Also bleibt alles wie es ist. Bis zum Winter.

P.S.2: Auf dem See könnte man bestimmt länger als nur zwei Tage verweilen. Dann aber vielleicht im Hochsommer und mit einem (viel) kleineren Boot (?).

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