Reisebericht Segelurlaub 30. Juli bis 19. August 2007
Crew: Heidi und Peter, zeitweise Annika. Am Ende des Berichts viele Urlaubsbilder!
30. Juli 2007
Travemünde
Anreise und Bootsübernahme von Klaus. Dieses Jahr segeln wir auf dem Vereinsboot von novomind-sports e.V.. Das ist eine neue HANSE 342. Der Sponsor verlangt, das das Boot auf den maritimen Großereignissen fährt, also auch auf der Travemünder Woche. Klaus hat den Törn übernommen – jetzt beginnt unser Sommerurlaub. Neben Heidi und Ole haben wir als Gast einen Freund von Ole dabei: Norman. Wir sind erst nachmittags segelklar – also bleiben wir noch eine Nacht…
31. Juli 2007
…denken wir jedenfalls. Über Nacht frischt es merklich auf. Es bleibt zwar trocken, aber es bläst mit 6-7, in Böen 8. Also Hafentag und mit der Personenfähre vom Priwal nach Travemünde.
1. August 2007
32 Seemeilen Travemünde nach Kühlungsborn
Starten gegen 10:00 Uhr in Travemünde mit Groß und Fock. Tolles Wetter, aber der Wind schläft am Nachmittag ein. Starten bei Wismar Ansteuerung gegen 16:30 Uhr den Motor und laufen 2h – dann wieder Wind und um 19:20 Uhr sind wir in Kühlungsborn fest.
2. August 2007
28 Seemeilen Kühlungsborn nach Gedser
Bei SE3-4 Idealwind um nach Dänemark überzusetzen. Das Boot läuft sehr gut (6-7kn). Die Ansteuerung bleibt wg. den Fähren wohl immer spannend. Beim Einlaufen setzt Regen ein, wir sind um 15:30 Uhr fest. Als Transithafen OK, aber nicht länger.
3. August 2007
25 Seemeilen Gedser nach Haesnes
Starten trotz 5-6Bft. Setzten anfangs nur die Fock, später auch das gereffte Groß. Nach passieren der Untiefentonne gen Norden – hart am Wind und Welle und Strom gegen an. Das Boot stampft stark, die Geschwindigkeit pendelt zwischen 3 und 5kn, je nachdem, wie tief wir in die Welle eintauchen. Mannschaft wird leicht Seekrank. Gehen daher nach Haesnes. Der Hafen liegt sehr schön, aber war so voll, wie es das Hafenhandbuch beschrieben hat. Liegen im 2er Päckchen neben einer HANSE 372 aus NL. Da fahren zwei sehr nette Renter den ganzen Sommer durch.
4. August 2007
36 Seemeilen Haesnes nach Vejrö
Starten gegen 10:00 Uhr und laufen im Fahrwasser den Grönausund entlang. Das Fahrwasser ist tw. Sehr breit und wir kreuzen bei gutem Wind und keiner Welle. Mit der Selbstwendefock der HANSE ist das kein Problem. Am Nachmittag schläft der Wind dann ein – wir lassen uns treiben und geben den Anglern Gelegenheit zur Nahrungsbeschaffung. Die sind aber erfolglos und behaupten, in der Ostsee gebe es keine Fische. Das Hafenhandbuch spricht von einem gesperrten Hafen – das lesen wir aber erst, als wir fast da sind. Also einlaufen und mit Schrecken feststellen, das die Preise nochmals erhöht wurden: Boote von 10-15m zahlen 50 € – die Nacht! Dafür ist alles nagelneu und vom feinsten.
5. August 2007
23 Seemeilen Vejrö nach Spodsbjerg
Einen Tag mehr wollen wir uns nicht leisten und laufen unter Groß, Fock und später Genacker gegen Westen bei schwachem Wind. Wind schläft immer wieder ein, wir wollen aber auch nicht motoren. Der Strom setzt uns am Nachmittag gut zu, laufen trotz Wind nur 2-3kn über Grund, Strom bestimmt 2kn gegen an. Auf den Schiffsverkehr beim Queren des Großen Belts ist zu achten: Hier fahren die wirklich großen Schiffe – mit Vollgas! Obwohl um 10:20 Uhr gestartet kommen wir erst um 19:45 Uhr an.
6. August 2007
18 Seemeilen Spodsbjerg nach Bagenkop
Starten um 10:30 Uhr mit gutem am Wind Kurs und gegen den Strom in Richtung Bagenkop. Laufen trotz hartem Ritt nur 3kn über Grund – je bereiter der große Belt wird, um so weniger Strom setzt gegen an. Laufen später 5-6kn, Wind frischt weiter auf und Mittags reffen wir das Groß zweimal. Herrlicher Segeltag – um 13:50 Uhr sind wir bereits fest in Bagenkop.
Der Hafen hat sich seit unserem letzten Besuch stark verändert – der Fähranleger wird abgebaut und statt dessen entstehen direkt am Hafen große Ferienhäuser. Nach dem Einkaufen am Nachmittag große Überraschung: Wolfgang und Luise liegen mit der Sedina direkt neben uns – Wolfgang hat uns damals Hägar verkauft und wir sind seit dem befreundet. Zufälle gibt´s!
7. August 2007
30 Seemeilen Bagenkop nach Orth auf Fehmarn
Starten um 10:30 Uhr in Bagenkop und müssen hart am Wind gegen den SE kreuzen. Der legt nachmittags weiter zu und wir reffen das Groß wieder zweimal. Wir erreichen Fehmarn und nehmen dasGroß ganz weg – zu viel Schräglage für die Mannschaft. Machen trotzdem 4-5kn Fahrt. Fest um 17:50 Uhr.
8. August 2007
Hafentag in Orth
Nach den vielen Starkwindfahrten ein Hafentag. Wir leihen uns wieder Fahrräder und fahren zum shoppen nach Burg. Wie immer ein schöner Tag.
9. August 2007
34 Seemeilen Orth auf Fehmarn nach Kühlungsborn
Starten zuversichtlich („normales Wetter angesagt“) und laufen ab 10:20 Uhr unter Segel durch den Sund. Gegen 13:00 Uhr reffen wir mal wieder das Groß zweimal, alle legen Westen und Lifebelt an. See 2-3m, 6Bft. Besatzung kämpft mit der Seekrankheit – es wird zunehmend diesig und die Sicht wird schlecht. See 3m. Wg. Wetter kein vernünftiger Ort – halten nur auf Land zu. Sehen schemenhaft einen Mitläufer – das beruhigt ein wenig. Erreichen um 16:30 Uhr Kühlungsborn und laufen bei grandioser Grundsee in den Hafen ein – gar nicht so einfach. Fest um 17:00 Uhr. Wir belohnen uns mit einer Pizza!
10. August 2007
19 Seemeilen Kühlungsborn nach Rostock
Am Morgen mustert Norman ab – sein Vater holt ihn ab damit sie zusammen noch in die Sonne fliegen können. Wir starten um 11:30 Uhr bei leichtem Nieselregen aber guter Sicht. Gegen 13:00 Uhr wird die Sicht so schlecht, das wir bei langsamer Fahrt unter Segeln Schallsignale geben müssen – absolute Waschküche: Das haben wir noch nie erlebt. Die Geräuschkulisse von vorbeifahrenden, aber unsichtbaren Schiffen und Booten macht nicht froh! Fahren nur nach GPS und erreichen um 14:30 Uhr die STB Seite des Fahrwassers, aber schon sehr dicht unter Land. Endlich sieht man wieder was!. Bergen Groß und Fock und gehen unter Motor in den Stadthafen Rostock.
11. August 2007
Hafentag in Rostock
Nieselregen, super lautes Hafenfest wg. der HANSE SAIL. Annika mustert für ein paar Tage an. Abends wird uns unsere Wäsche aus dem Trockner geklaut – alles in allem kein guter Liegeplatz.
12. August 2007
13 Seemeilen Rostock nach Hohe Düne (Warnemünde)
Der Liegeplatz im Stadthafen wird uns zu doof – wir verlassen ihn (immer noch im Nieselregen) um 10:30 Uhr, laufen mit den anderen Schiffen und Booten die Warnow hinunter, machen ein paar Schläge vor Warnemünde und gehen am Nachmittag in den nun fertig gebauten Yachthafen Hohe Düne. Für 17€ die Nacht eine super Ausstattung. Ein Hotelbetrieb für Yachten – hat auch was.
13. August 2007
48 Seemeilen Hohe Düne nach Barhöft
Der Wetterbericht verspricht SW3, später umlaufend 3. Wie immer auf der Strecke sollte das aber nicht so ein. Starten früh um 8:00 Uhr. Zunächst mit Groß und Genacker Richtung Darßer Ort, der Wind ist aber schnell wieder weg und wir müssen motoren. Von den 48sm motoren wir am Ende 33sm! Um 18:30 Uhr fest in Barhöft, zwar an Pfählen, aber so dicht im Schilf, das wir schon während des festmachens von tausenden Mücken zerlegt werden.
14. August 2007
14 Seemeilen Barhöft nach Vitte / Hiddensee
Bunkern Morgens 45L Diesel und kontrollieren Wasser und Öl. Laufen unter Motor im Fahrwasser nach Vitte – Langer Ort und erreichen den Liegeplatz am frühen Nachmittag.
15. August 2007
Hafentag in Vitte
Annika mustert ab und fährt mit der Fähre nach Stralsund und von dort mit dem Zug nach Hamburg. Wir genießen den Inseltag am Strand. Toller Platz zum verweilen!
16. August 2007
18 Seemeilen Vitte nach Stralsund
Starten um 10:00 Uhr unter Motor in Vitte und können gegen 12:00 Uhr unter Segeln gen Stralsund kreuzen. Trotz dunklem Himmel bleibt es trocken, sind um 14:00 Uhr fest in der City Marina.
17. August 2007
24 Seemeilen Stralsund nach Lauterbach / Rügen
Starten um 8:50 Uhr Richtung Süden, um die Öffungszeiten der Klappbrücke zu erreichen. Passieren die Ziegelbrücke um 9:30 unter Motor, setzen Groß und Fock, reffen mal wieder zweimal und laufen mit rauschender Fahrt den Strelausund hinunter. Mittags dann gen Norden auf Vorwindkurs – fest in Lauterbach um 14:00 Uhr. Die Hafeneinfahrt des rechts liegenden Yachthafens ist recht eng – gut zielen ist angebracht!
18. August 2007
19 Seemeilen Lauterbach nach Greifswald
Starten um 10:00 Uhr und laufen auf Südkurs nach Greifswald – kreuzen dann bis zur Wiek und bergen alle Segel – passieren um 13:00 Uhr die Klappbrücke und sind vor 14:00 Uhr fest im Greifswalder Holzteich.
19. August 2007
Abmustern in Greifswald
Das Boot lassen wir für die Durchführung von Garantiearbeiten in Greifwald, zwei Wochen später soll der HANSECUP mitgesegelt werden. Wir klaren das Schiff auf, wischen und waschen und Mittags holt uns Lisa mit dem Auto ab. Nach 381sm geht der Sommerurlaub zuende – vom Sommer haben wir aber nichts gemerkt. So viel Wind hatten wir wohl noch nicht. Wie gut, das wir auf einem neuem, zuverlässigem Boot unterwegs waren.