OBAN

Nach zwei Tagen macht es endlich Klick.

Nach sagenhaften 48 Stunden fällt mir aus heiterem Himmel ein, dass wir schon mal in OBAN waren. Oder wenigstens durchgefahren sind. Auf unserer ersten SCHOTTLAND-Tour 2009. Darf man so was als erfahrener Reisender einfach so vergessen? Nach schon(?) oder erst(?) 10 Jahren? Eigenes Selbstverständnis, klare Antwort: NEIN!

Also, warum nicht erinnert? Schwache Ausrede: Wir sind ja nur mit der Fähre hier angekommen und dann direkt weiter gefahren.

HEIMKEHR HAMBURG

Und eigentlich wären wir ja auch jetzt gar nicht hier her gekommen – doch, wie der Zufall es will, liegen zwei befreundete Segelboote im Hafen der Insel KERRERA, gleich gegenüber der Stadt OBAN.
Zum einen die HEIMKEHR von Marlene und Bert, zum anderen die FREYDIS von Heide und Erich Wilts. Und was liegt da näher als sich auf einen Drink zu treffen? In der Theorie wären wir ja auch mit dem STORMVOGEL hierhergekommen…aber, ganz ehrlich: Wenn wir so das aktuelle Wetter betrachten können wir froh´ sein, an Land unterwegs zu sein. Zeitlich hätte das mit Sicherheit nicht gepasst, aber mit einem Auto ist man ja dann doch viel schneller und bei jedem Wetter unterwegs, da kann man mal eben wo anders hin fahren.

FREYDIS

Der Campingplatz in OBAN liegt ganz famos auf Hügeln mit Blick auf die Meerenge und das Meer selbst, so denken wir bei der Ankunft und beziehen Posten auf einem eben jener Hügel. Des Ausblicks willens. Als uns am nächsten Morgen der heftige Regen horizontal ins Gesicht klatscht wünschen wir uns fürs nächste Mal doch etwas mehr Weitsicht bei der Auswahl des Standplatzes: Windschatten würde Wunder wirken. Doch das Zelt der mitreisenden Jugendlichen hält dem Unwetter Stand – und wir selbstverständlich auch!

Und sei es nicht Schmach genug, sich nicht erinnern zu können, verläuft sich der Skipper an einem trockenen Tage mit seiner kleinen Reisegruppe grandios bei dem Versuch, OBAN über Feld(wege) zu Fuß vom Campingplatz aus zu erreichen. Nach 8 (ACHT!) zu überwindenden massiven Stacheldrahtzäunen, weitläufigen Sumpfgebieten, hüfthohes Gras und endlosen glitschigen Abhängen gibt er entnervt auf und hält schnurstracks auf ein Anwesen zu – in der stillen Hoffnung, dort wieder eine kleine Straße oder zumindest einen Weg zu finden.

Die vier Gestalten, die da planlos durch das hohe Gras auf sumpfigen Boden stapfen erwecken, natürlich, die Aufmerksamkeit der selbstverständlich vorhandenen Wachhunde die den wildesten aller möglichen Alarme schlagen, bis, endlich, ein Mensch in Erscheinung tritt und den Hunden erst mal Ruhe gebietet. Wie sich heraus stellt sind wir auf dem zweiten Campingplatz von OBAN gelandet und die Wirtin, die uns hier nun in Empfang nimmt wirkt doch sehr ernst und ungehalten, das wir da einfach durch die abgezäunten Wiesen stapfen und die Hunde verrückt machen.

Mit vielen Entschuldigungen und noch mehr Lächeln entspannen wir die Situation und machen uns schnell aus dem Staub. Wer weiß, wozu diese Hunde alles fähig sind?

Das Wetter wird zusehends besser, die befreundeten Segelboote ziehen weiter auf ihrem Kurs nach Süden und wir bauen unsere Zelte ab.

Die Karawane zieht weiter.

Peter.

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