In gut vier Wochen sind wir ziemlich genau 5.000 Kilometer mit KNAUSi von ELMSHORN nach ULLAPOOL und wieder zurück gekurvt. KNAUSi, so haben wir unser Wohnmobil der Marke KNAUS getauft. Finden wir sehr passend für so einen Luxusschlitten.

In der Vorbereitung auf diese Tour hatten wir uns den PHILIPS NAVIGATOR CAMPING AND CARAVANING ATLAS OF BRITAN Straßenatlas zur besseren Orientierung zugelegt. In Zeiten von GPS gestützten Navigationssystemen mit europäischen Straßenkarten eigentlich ein Anachronismus, aber so ein gut gemachter Papieratlas bleibt wohl auf Lebenszeit unsere erste Wahl.
Der Atlas enthält auch alle Campingplätze in GROSS BRITANTIEN, die Plätze des „The Camping and Caravanning Club“ – und so wurden wir mal eben für ein Jahr Mitglied in diesem Club. Dachten, dies sei sehr sinnvoll. Wertvolle Rabatte, exklusive Club-Plätze…

…was für ein Quatsch: Der Club ist m.E. eher so was wie ein Franchise und die Clubplätze sind so teuer, das es sie selbst mit Rabatten völlig überteuert sind. Ja, OK, sie sind besser ausgestattet als die normalen Campingplätze. Aber unser Lieblingsplatz in FLOCKTON beim Kohlemuseum kostete gerade mal 17 GBP plus 50 Pence für das Duschen. Die billigste Club-Site lag bei 41 GPB, incl. Duschen. Camping ist per Definition ja eher das „Einfache“, „Rustikale“. Im Schnitt haben wir auf den nicht-Club-Sites irgendwas um die 30 GBP bezahlt.

Also, die Mitgliedschaft im „The Camping and Caravanning Club“ war schon mal überflüssig. Zumal die Meisten Clubplätze auch Nicht-Clubmitglieder zulassen. Die nicht-Clubgebundenen Plätze hatten immer einen Platz für uns, die Club-Plätze waren auch mal wg. Überfüllung geschlossen.
Nicht überflüssig war die Anschaffung des kleinen Büchleins SCHOTTLAND MIT KINDERN aus dem NATURZEIT REISEVERLAG. Die dort beschrieben kleinen Wandertouren und Spaziergänge kann man natürlich auch eiskalt ohne Kinder zurück legen.

Woran merkt man, dass GROSS BRITANIEN eine Insel ist?
Daran, dass sie ein eigenes System für die Grauwasser (also Spül- und Duschabwasser aus den Wohnmobilen und Wohnwagen) haben: Nur sehr selten findet man auf den Campingplätzen ein überfahrbaren Gully, um das Grauwasser ordnungsgemäß in die Kanalisation zu entsorgen. Stattdessen haben die Fahrzeuge ein mittelgroßes Fass in dem das Grauwasser gesammelt wird. Ich habe mich dann eine Zeitlang gefragt, wie man denn das volle schwere Fass zum Entleeren bringen kann…ganz einfach: Es wird verschlossen, umgekippt und zu einem Ausguss gerollt. Ganz spannend…und irgendwie altertümlich eigentümlich.

Das Fahren auf der falschen Straßenseite war nie ein Problem, jedenfalls nicht für den Fahrer. Die Beifahrerin neigte jedoch ab und zu zur Schnappatmung, wenn auf einer engen Landstraße ein LKW entgegen kam. Die ganz kleinen, einspurigen Straßen waren aber auch für den Fahrer eine Herausforderung. Zum einen hoffte er ständig, nicht auf Gegenverkehr zu treffen und rückwärts in eine der zahlreichen Ausweichbuchten manövrieren zu müssen, zum anderen schafft man vielleicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Km/h und hat dennoch keine Zeit, in die Landschaft zu blicken.
Campen ist in GROSS BRITANIEN mindestens so populär wie in DEUTSCHLAND. Daher bekommt man wirklich überall Ausrüstung und Material, falls man was vergessen hat oder was kaputt gegangen ist. Alle Plätze hatten die blauen drei-poligen CE Stecker für die Stromversorgung.

Diese Popularität führt natürlich dazu, dass man, insbesondere in der Hauptsaison, wirklich nirgendwo mehr alleine ist. Das war manchmal etwas nervig – jedenfalls so lange, bis wir uns daran erinnerten, selbst Teil dieser Campinghorde zu ein.
Für völlig absurd halten wir es, in GROSS BRITANIEN auf den Straßen mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Es gibt so gut wie keine Fahrradwege und die Straßen sind eng: Da wird es schnell gefährlich.
Diesel und Lebensmittel sind nur unmerklich teurer, Alkohol in Form von Wein und Bier hingegen schon. Vermutlich eine erzieherische wirkende steuerliche Maßnahme.
Wie schön zu wissen, dass die britische Regierung sich um das Wohl der Leute kümmert!
Peter.
Ist zwar eine weile her, aber so wie ich werden auch weiter diesen Artikel über die Schottland Reise lesen.
Das mit dem Rechtsfahren kein Problem ausser dem erwähnten sowie der Schnappatmung des Beifahrers kann ich bestätigen, nie Vergessen das wichtigste ist der linke Rückspiegel, auf die Spiegel habe ich daumengrosse gelbe Reflektor-streifen geklebt so werden sie vom entgegenkommenden Fahrer eher wahrgenommen (hilft auch in Norwegen).
Wir haben insgesamt 6922 km zurückgelegt, Calais, Dover, Warwick, Glasgow, Oban, Resipole, Invercaimbe to Mallaig und mit der Fähre auf die Insel Sky.
Dann zurück aufs Mainland und der Westküste entlang, so Orte hier Applecross unter anderem auch Ullapool bis oben nach Durness (brillant Camp über den Klippen), weiter Richtung Osten nach Thurso dann mit der Fähre auf die Insel Orkney, die habe wir dann mit der Fähre von st. Margaretha Hope nach Brora wieder verlassen dann der Ostküste entlang nach Inverness, Bonnyton, Abedeen, the highlands, Braemar, Aviemore, Glenmore, Fort Williams, Glennfinnan, Aberfeldy, Dundee, st. Monats, Aberfoyle, Glasgow, Edinburgh, Bellingham to York (stayed at Naburn mit Flussfähre direkt in die Stadt York), dann ging’s über Nantwich, Warwick wieder nach Dover.
Was das Grauwasser Betrifft fand ich auf allen Plätzen eine Entsorgung-Stelle, beim einen oder anderen Platz vielleicht nicht so ideal platziert obwohl zu erwähnen ist das die Organisation of den Campingplätzen ziemlich gut ist.
Im Nachhinein hätten haben wir es bereut das wir nicht auf die äusseren Hebriden gegangen sind.
Schottland und die Schotten toll, freundlich, hilfsbereit und die West-Küste ist grossartig.