Es gibt Namen, die kann man als normaler Deutscher einfach nicht aussprechen. Selbst wenn man sich bemüht. Die hier eingeborenen Waliser bringen natürlich ihre Ortsnamen flüssig über ihre Lippen und lächeln milde, wenn die Touristen vom Kontinent beim Nachsprechen sich die Zunge brechen.

Das ist ja sowieso so ein Ding hier: Alles zweisprachig. Englisch und Walisisch. Wenn das mit dem vorgeblichen Schutz von Minderheiten so weiter geht, dann haben wir wieder prima Zeiten, hier in Europa. So sehr ich auch Tradition und Lokalpatriotismus schätze – im öffentlichen Leben brauchen wir mehr Gemeinsamkeit und erst Recht eine gemeinsame Sprache und nicht unendlich kleinteilige Parzellen.

Nun, eigentlich wollten wir gar nicht nach DWYGYFYLCHI, sondern aufs Land nach ROWEN. Kommen auf dem ehemaligen Landgut am Freitagnachmittag an, alles leer. Aber alles gebucht. Kein Platz für uns. So werden wir zu einem befreundeten FARM CAMPINGPLATZ vermittelt. Eigentlich OK, hätte sich unser Navi nur nicht in den Kopf gesetzt, den kürzesten, vor allem aber auch die kleinsten Straßen dorthin für uns auszuwählen. Oh je, was hier alles als Straße durchgeht!

Endlich angekommen bekommen wir auch einen Platz, auf einer stark abschüssigen nassen Wiese am Berghang. Kein Problem für unsere Riesenreifen (GRABBER AT3, 255 R18 auf ORC Felgen). Aber für unsere Reifenkeile. Die sind zu klein und so stehen wir doch etwas gewöhnungsbedürftig schief.

Der obligatorische Spaziergang am nächsten Tag führt uns über die Berge (…sind das schon Berge oder noch Hügel?) nach CONWY. Wir finden zunächst den Weg nicht und werden freundlicher Weise kurzerhand von einer Gruppe eingeborener Wanderer adoptiert und Anfangs auf den rechten Weg gebracht. Das Wetter ist lausig. Auf den Bergen stürmt es, es ist kalt und doch sind wir begeistert!

Raue Natur, grandioser Ausblick und das Gefühl, mal wieder auf dem Gipfel angekommen zu sein.

CONWY selbst, na ja. Überlaufen von Touristen wie uns. Wir strolchen ein wenig in der Stadt herum und nehmen später den Bus zurück. Denn nochmal schaffen wir die Tour nicht. Nicht an einem Tag.
Peter.