Noch nicht als Fazit, aber doch als kleinen Erfahrungsbericht mit unserem Wohnmobil auf unserer AUSTRALIEN 2019 Tour ist folgender Beitrag gedacht.

Wir haben diesmal ein Auto bei MAUI RENTALS gemietet. Wieder über den Deutschen Anbieter BESTCAMPER. Das hat den Vorteil, das man in EURO abrechnet und Deutsches Reiserecht abschließt. Außerdem sind die bei BESTCAMPER recht gut in Beratung und Abwicklung.

Das Wohnmobil ULTIMA (bzw. ULTIMA PLUS, bzw. ULTIMA PLUS ELITE) basiert auf einem MERCEDES BENZ SPRINTER 313 cdi mit 7-Gang Automatik Getriebe und wird von der Muttergesellschaft von MAUI, TOURISM HOLDINGS LIMITED (THL) selbst ausgebaut.

Das Auto selbst in Spitzenklasse: Fast neu, nur 17.000 KM auf der Uhr, langer Radstand, 7 Meter Aufbaulänge und Superhochdach (aber unter 3 Meter Höhe) zusammen mit dem sehr guten 4-Zylinder Motor und dem wirklich erstklassigen 7-Gang Automatikgetriebe sind schon mal ein starkes Brett. Woran wir das fest machen? Na ja: Im Schnitt nur 9 Liter Diesel (gemessen!) auf 100 Kilometer gebraucht (OK, weil wir ja auch kaum Autobahn gefahren sind und eher so einen Schnitt vom 90 km/h geschafft haben) und nie, wirklich NIE Probleme mit der Automatikschaltung hatten. Auch nicht im steilsten Berg nicht, egal ob rauf oder runter.

Also: Auto schon mal Super!
Der Ausbau war durchaus OK. Genug Stauraum, aber eben auch so Nonsens-Einbauten wie Mikrowelle oder TV, das aber nur DVD´s abspielen kann, weil es keine Antenne gibt. Das Auto hat eine zusätzliche Klimaanlage mit der man auch Heizen können soll. Völliger Blödsinn: Zum einen braucht man dafür immer 220 Volt, zum anderen heizt das Teil kaum und macht aber einen Höllen Lärm.

Besser wäre es gewesen, den Auto mehr Fenster zum öffnen zu spendieren. Denn außer dem Schiebefenster in der Schiebetür gibt es kein Fenster, das man öffnen kann. Über dem Bett zwar eine Dachluke, aber das war es dann. Liegt vermutlich am gewählten Auto, denn die nicht zu öffnende Rundum-Verglasung stammt offenbar von MERCEDES. Eine Gas- oder Dieselheizung wäre perfekt gewesen. Jedenfalls im Herbst in TASMANIEN.

Wirklich hervorragend ist die Außenkochstelle der Firma SWIFT. Zweiflammig kann man darauf kochen oder mit einer Platte auch Grillen. Hängt an der gleichen Gasflasche wie der Herd. Wir haben (natürlich….) fast täglich gegrillt, immer draußen. Echt klasse!

Aus irgendeinem Grund hatte das Auto keine Markise – ich denke, die lassen die mittlerweile lieber weg weil die bei Wind, Regen oder Anwenderfehler zu schnell kaputt geht.

Einziger harter Kritikpunkt am Ausbau ist das Bad. Ein Mensch über 1,90 Meter kann nicht halbwegs vernünftig auf Toilette gehen. Geht wegen der Beinlänge nicht. Und der bescheuerten Idee wegen, in die eine Ecke des Bades auch noch ein Waschbecken zu quetschen. OK, gut ist, das alles aus PVC ist und nass werden kann, wenn man duscht. Das geht (auch als großer!) besser, als sich auf den Thron zu hocken. 5, oder besser 10 cm mehr hätten Wunder bewirkt. Nun ja, man kann nicht alles haben.

Also: Auto seht gut, Ausbau gut.
MAUI als Anbieter wirklich 1A – kein Vergleich zu dem APOLLO Müll vor ein paar Jahren!
Nun noch ein paar Sätze zum Mietvertrag:
Der Mietpreis für so ein Wohnmobil ist durchaus OK. Aber, wie schon seit einiger Zeit überall bei Mietwagen zu beobachten: Die zusätzlich buchbaren Versicherungen steigern den Mietpreis in völlig unsinnige Höhen! Schließlich will man das Auto nur mieten, nicht kaufen.

Wenn man das Auto ohne Zusatzversicherung bucht, muss man die sehr hohe Selbstbeteiligung bei Abholung in Echt hinterlegen: Das Geld wird von der Kreditkarte abgezogen, nicht nur reserviert! In unserem Fall war das mehr, als der gesamte Mietpreis! Wir wussten das vorher und haben die Kreditkarte entsprechend aufgefüllt. Und eine Woche nach Rückkehr das ganze Geld auch wieder bekommen. Wegen Währungsschwankungen haben wir ca. 20 € „bezahlt“.

DENN:
Wir haben ganz bewusst auf diese ganze Zusatzversicherungsorgie verzichtet. OK, das war ein Risiko. Die ganzen wirklich schlimmen Schäden haben wir mal ausgeblendet (Fahrzeugüberschlag o.ä.). Wenn die passieren hat man andere Sorgen. Viel wahrscheinlichere Schäden an Reifen oder Windschutzscheibe haben wir auch ignoriert und da sind wir uns im Nachgang nicht sicher, ob das wirklich schlau war. Denn: Wenn man 6 Wochen unterwegs ist, muss man doch mal mit einem Steinschlag rechnen, wenn man oft auf Nebenstrecken unterwegs ist. Da liegt immer mal was auf der Straße herum und wenn dann so ein ROAD TRAIN entgegen kommt, kann so ein Stein(chen) einem in die Windschutzscheibe fliegen.

Ist uns in TASMANIEN dann auch passiert. Haben wir dann für 90 AUS$ zwar ambulant reparieren lassen, aber man sah immer noch einen kleinen Crack in der Scheibe. Je nach Website hätte der Austausch der ganzen Windschutzscheibe zwischen 500 und 1500 Euro (!) gekostet. Das hätte dann schon weh getan!
ABER:
Unsere Australischen Freunde hatten uns schon beruhigt: Die kleine Macke würde keiner beanstanden. Völlig entspannt. War dann bei Abgabe auch so, obwohl wir das extra gesagt haben. Gehört wohl zum Service dazu.

Also: Auf keinen Fall über-versichern und bei längeren Reisen sich die Gefahr eines Steinschlages genau überlegen. Reifen sind wirklich nicht das Problem: Bekommt man an jeder Ecke und sind billiger, als die Versicherung.

Die Wohnmobilanbieter versuchen offenbar, das Fahrtgebiet einzuschränken. So wird das Befahren von Gravel- und Dirtroads verboten, jedenfalls auf dem Festland. Nur die Zuwegung zu Campsites ist erlaubt, auch wenn die Straße dann nicht geteert ist.
In meinen Augen ein Witz: Man mietet das Auto um damit das Land zu erkunden. Da kann der Vermieter ja nicht vorschreiben, welche Straßen man zu nehmen hat. Macht er aber. Keine Ahnung, in wie weit das überprüft wird / überprüft werden kann. Denn die Autos von THL haben ein verborgenes Trackingsystem, mit dem z.B. auch überwacht wird, das man nicht schneller als 110 km/h fährt. Ob die damit auch die Route überprüfen können, wissen wir nicht.

So ein Quatsch wie leeren Dieseltank und/oder Gasflasche abgeben können macht man natürlich auch nicht: Über 70% billiger, wenn man das selber macht. Genau so wie der Nonsens des Buchens von Internetdaten-Volumen über den Wohnmobil-Vermieter: Man geht in irgendein Shoppingcenter zum nächsten TELSTRA Shop und kauft dort (02/2019 aktuell) für 50 AUS$ 40 GB Daten, unbegrenzte Telefonate (auch International!!!) für 40 Tage. Wenn man dann noch ein altes Smartphone mit hat, legt man die SIM Karte ein, aktiviert noch im TELSTRA Shop und schaltet den HotSpot ein. Alle Geräte online!
Also denn. Einfach mal ein Wohnmobil mieten.
Los gehts!
Peter.