Mungo National Park

Der ungeplante Weg nach MUNGO führt uns über KERANG und YANGA, also in zwei Übernachtungen.

Unterwegs

Die Fähre aus DEVONPORT (TASMANIEN) erreicht MELBOURNE im Sonnenaufgang. Es ist Ostermontag und wir haben großes Glück, dass dies auch in MELBOURNE ein Feiertag ist – denn unser NAVI hat sich in den nicht vorhandenen Kopf gesetzt, uns mitten durch die Stadt zu führen. Im morgendlichen Berufsverkehr wäre das wohl großer Stress, aber so, auf Menschenleeren Straßen und im Sonnenaufgang ein echtes Erlebnis.

Irgendwo unterwegs…

Leider werden wir beim Verlassen der Fähre von unseren Eingeborenen Freunden getrennt und wir brauchen sage und schreibe 200 Kilometer gen Norden, um wieder zusammen zu finden. Es ist natürlich so, das zwei Navigationssysteme unterschiedlicher Hersteller auch mindestens zwei unterschiedliche Routen errechnen und die Fahrer so auf verschiedenen Wegen zum gleichen Ziel führen. Zum Glück gibt es ja Telefon und wir finden auf halber Strecke wieder zusammen.

YANGA Nationalpark

Noch auf der Fähre hatten wir uns als Ziel den YANGA Nationalpark ausgesucht. Etwas über 500 Kilometer von MELBOURNE. Nach gut 400 Kilometern hat keiner mehr Lust, weiter zu fahren und wir übernachten auf einem Campingplatz im Herzen von KERANG, direkt am idyllischen LODDEN RIVER gelegen. Die obligatorische Jagd nach Brennholz, Kartenspiel, BBQ, Lagerfeuer, Schlafen. Was für ein herrlich geordneter Ablauf!

YANGA Nationalpark

Früh´ am Morgen, direkt nach dem Autoservice (Klo leeren, Wasser tanken) weiter. Wir wollen nun endlich im YANGA Nationalpark übernachten. Zuvor informieren wir uns im Information Center von BALRANALD nach freien Campsites und ob wir im Nationalpark Feuer machen dürfen. Diese Information Center findet man eigentlich überall in AUSTRALIEN. Oft sind es nur einfache Informationsstände, aber erstaunlich häufig sitzt dort auch ein überaus hilfsbereiter Mensch, wie in BARANALD.

YANGA Nationalpark

Tja, und jede Menge Prospekte liegen da auch rum. Mit vielen Bildern drin und drauf. Und da sehen wir atemberaubende Bilder vom MUNGO Nationalpark. Hmmm, da müssen wir wohl auch noch da hin? Denn unser Übernachtungsplatz in YANGA ist zwar nett, wieder am Fluss (MURRUMBIDGEE RIVER) und der Eingeborene ist mal wieder fischen, aber trotz Lagerfeuer ist das nichts Besonderes mehr für uns. Ist das nicht traurig? Wie schnell man (wir!) dem Besonderen gegenüber abstumpft?

LAKE MUNGO (See seit 40.000 Jahren ausgetrocknet)

Die Landkarte ist nicht eindeutig. Wie kommt man eigentlich nach MUNGO? Scheint nur über unendlich lange (~ 100 KM) Dirtroads (Schmutzige Straße, also nicht geteert, Sand, Steine und Staub Pisten) zu gehen. Nichts für unser Wohnmobil. Doch als wir am gleichen Tag noch im YANGA Nationalpark telefonisch das Visitor Center in MILDURA anrufen, gibt es erst mal ein ganz anderes Problem: Die Meisten Pisten sind gesperrt! Denn schon bei wenig Regen werden sie nicht passierbar. Der Trost: Das könne aber in ein paar Stunden schon ganz anders sein.

MUNGO Nationalpark

Also denn. Pirschen wir uns am nächsten Tag erst mal näher an MUNGO ran und lassen den Wohnwagen und unser Wohnmobil am späten Vormittag in ROBINVALE auf einem Campingplatz. Dann weiter mit dem Offroad, Allrad und sonst was FORD RANGER von Robbie zum MUNGO Nationalpark.

MUNGO Nationalpark

Die Fahrt über die Piste ist sehr anstrengend für den Fahrer, denn wir brettern mit 90-100 Km/h durch die Wildnis. Zum einen fliegt man so etwas besser über Schlaglöcher und Hubbel, zum anderen haben wir erfahren, das um 14:00 Uhr die letzte Guided Tour durch den Nationalpark an diesem Tag angeboten wird.

Gegen 13:00 Uhr erreichen wir das MUNGO VISITOR CENTRE und werden unsicher. Ganz schön Dröge hier. War es schlau, hier in diese Einöde zu kommen? Und werden sich die 50 AUS$ (ca. 30 Euro!!!) pro Person für den geführten Spaziergang lohnen?
Drei sind unsicher, einer sagt: Wenn wir schon mal hier sind…

Denn: Nur mit der Tour darf man die WALLS OF CHINA genannte riesige Sanddüne betreten. Ohne Tour ist an der Aussichtsplattform Schluss.

MUNGO Nationalpark

Wir fahren mit dem eigenen Auto zur Aussichtsplattform, im Konvoi mit den anderen Menschen, die ebenfalls die Tour gebucht haben. Der Führer schreitet voran, erzählt seine Geschichten und Erklärungen und ich sehe schon am Habitus unseres Fahrers, dass er leicht genervt ist. Dieser Mensch ist NIE genervt. Also ist es ernst:

Auf der Negativ-Seite, vertreten durch drei der vier Reisenden:
Verdammt lange, aufwendige Anfahrt über die Dirtroad
Verdammt viel Eintritt, nur um über eine Sanddüne zu schlendern
Verdammt dünne Geschichte, die der Tourguide da zu erzählen hat
Verdammt lange Rückfahrt über die Dirtroad, die unbedingt vor Dunkelheit beendet werden muss

Auf der Positiv-Seite, vertreten durch einem der vier Reisenden:
Aufregende Fahrt über 100 KM Dirtroad durch das Outback AUSTRALIEN´s
Aufregende (sogar sehr aufregende) tolle Bilder gemacht
Aufregende Geschichten aufgeschnappt

Dazu gehört zum Beispiel die lustige Geschichte, das bei GOOGLE MAPS der LAKE MUNGO als See mit Wasser eingezeichnet ist und daher regelmäßig Touristen mit Kajaks zum See kommen um darauf zu paddeln. Nur, und das ist ein echtes Problem: Der See ist seit über 40.000 Jahren (!!!) ausgetrocknet.

MUNGO Nationalpark

Oder das die WALLS OF CHINA genannte Düne mit 3 Metern pro Jahr nach Westen zieht, weil der Wind sie stetig voran treibt.

Oder das im Nationalpark Überreste von Menschen gefunden wurden, deren Alter auf 40.000 bis 70.000 Jahre geschätzt wird.

Na ja, hätte man vermutlich auch im Internet nachlesen können. Aber eigene Fotos dieser grandiosen Sandlandschaft hätte man nicht bekommen. Da muss man schon seinen Hintern hoch bekommen und los ziehen.

MUNGO Nationalpark

Die Rückfahrt ist genauso aufregend (oder beschwerlich, wie andere meinen) wie die Anfahrt. Wir überfahren erfreulicher Weise trotz Abenddämmerung keine Tiere und beschließen den Abend im Restaurant des EUSTON BOWLING AND RECREATION CLUB´s. Mittlerweile ist es dunkel und niemand hat mehr Lust zu kochen oder den Grill zu bemühen. Das ist insofern Erwähnenswert, als das wir es später bereut haben. Das Essen war zwar OK, aber zu Hause schmeckt es doch am besten…

…auch wenn das „zu Hause“ rollt 😉

Peter.

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