Die Segelregatta SYDNEY – HOBART ist weltberühmt und mindestens ebenso berüchtigt. Schließlich ist das Revier nicht einfach und das Wetter sehr wechselhaft und oft eben auch sehr stürmisch.

Da fahren wir doch lieber mit dem Auto von SYDNEY nach HOBART und schauen uns die Hauptstadt von TASMANIEN mal ein wenig an. Sehr wenig, um genau zu sein. Denn wir strolchen nur am Hafen zur Mittagspause herum. Station machen wollen wir hier nicht – merkwürdig verbaute und verschandelte Kulisse, hier am Hafen. Mag sein, das ich ungerecht bin, aber HOBART ist leider kein Platz, an dem man mal gewesen sein muss.


Unsere heutige Station mit Namen BLACK HILL hingegen schon. Etwa 40 Kilometer westlich von HOBART, hoch oben in den Bergen. Dort liegt der weit verstreute Ort BLACK HILL. Eigentlich eher eine versprengte Ansammlung von Farmen und Hütten. Da irgendwo soll ein Campingplatz sein, HEIMAT CHALET mit Namen. Alles ein wenig merkwürdig und wir finden den Platz auch nicht auf Anhieb, verfahren uns, merken es 15 Kilometer später und kehren um. Alles kein Problem, es ist noch hell.

Der Campingplatz ist winzig: Genau zwei (2) Stellplätze gibt es hier. Wir sind mit drei Autos unterwegs und müssen entsprechend zusammen rücken. Dafür hat jeder Platz sein eigenes kleines Dusch- und WC Haus. Mit Heizstrahler und jeder Menge warmen Wasser. Luxoriös, könnte man meinen. Besonders charmant trifft es besser. Es gibt auch noch 2 Ferienhäuser, eine Gemeinschaftshütte und das Haus der Besitzer auf dem Grundstück. Und Pferde, Bullen, Alpakas und einen Hund. Die ganze Anlage wurde vor 18 Jahren von einem Schweizer Koch aufgebaut und eingerichtet. Der bot Kochkurse für Feriengäste an. Das erklärt dann schon mal den deutsch klingenden Namen HEIMAT CHALET. Nach 10 Jahren hat er alles verkauft und der zweite Besitzer hat 8 Jahre die Stellung gehalten. Nun haben vor kurzem Bill und Katy übernommen – als Altersbeschäftigung. Sehr liebenswürdige Gastgeber und wirklich jederzeit um das Wohl der Gäste bemüht – auch, wenn es nur Camper sind.



Wir richten uns ein und nehmen die Gemeinschaftshütte in Besitz. Bill hat schon das Feuer angemacht und es ist kuschelig warm – obwohl der kalte Wind durch die Ritzen pfeift. Das Feuer muss halt nur groß genug sein. Wir verbringen den Abend mit Geschichten erzählen und Kartenspielen und beschließen später am Abend, einen Tag länger an diesem ungewöhnlichen Ort zu bleiben. Wenn ein Ort wirklich gut ist, dann muss man einfach verlängern. Logisch.

Am Morgen werden die Tiere gefüttert und Heidi schließt sofort Freundschaft mit einem Alpaka. Der Rundgang über das Anwesen führt durch Unmengen von Weidezäunen und Absperrungen – die verschiedenen Tiere sollen nicht in einem Gehege aufeinander treffen. Am zweiten Abend trifft eine australische Familie mit drei Kindern ein und bezieht eines der Ferienhäuser. In der Tat ein Paradies für Kinder. Und für Erwachsene, denn der allgemeine Treffpunkt ist eben die gemütliche Gemeinschaftshütte mit dem offenen Feuer. Und so wird ein wenig zusammen gerückt und wieder viel erzählt.

BLACK HILL, HEIMAT CHALET ist sicher der bisher Beste besuchte Ort auf unserer Reise.
Peter.
P.S.: Ja ja, OK, es gab auch ein Problem(chen): Scheißkalt, hier oben in den Bergen!



