Ostsee 2018 – Teil 1

Die Bezeichnung „Teil 1“ lässt ganz klar vermuten, das es noch einen Teil 2 geben wird. Irgendwann. Der ist dann ausführlicher und länger (geplant): August und September 2018. der Wenn sich die Dinge nicht ändern. Oder ein Blitz vom Himmel fährt. Oder ein Amerikaner Transfer-Zölle auf Niederländische Aluminiumyachten erhebt. Oder seinen doofen Doge (der mit dem kaputten Getriebe) zurück haben will. Aber ich schweife ab. Zurück zum Thema:
 

Teil 1 war im April 2018 kurz und schmerzlos. Gutes Segelwetter, Stormvogel in Bestform, leere Häfen und nicht ganz so kalt, wie befürchtet. Die Stationen waren:Glückstadt
Laboe
Marstal
Drejö
Svendborg
Bagenkop
Burgtiefe
Neustadt (Holstein)

 

Wie gut, das diesmal überall Wegweiser standen, die uns Ziellosen eine Richtung gaben. Schon erstaunlich, das einige davon ihre richtungsweisende Aussage einfach so je nach Windrichtung änderten. Ja, so könnte man nun denken, so ist das halt im Moment in Deutschland. Alles strebt auseinander, alles strebt in verschiedene Richtungen. Aber weit gefehlt. Der orientierungslose Richtungsweiser befand sich in Drejö – also ganz klar Dänemark! Eine Insel – mit ohne drei Bergen. Wie gut, das wir Ausländern im allgemeinen, Dänen im besonderen, grundsätzlich nicht über den Weg trauen. Die wollen ja jetzt Zäune bauen. Da kann Otto so viel trällern wie er will…von wegen, „Dänen lügen nicht“. Da muss erst ein Deutscher auf einem Niederländischen Dampfer auf eine Dänische Insel kommen, um in der Vorsaison anderen Reisenden die richtige Richtung anzuweisen.
 
 
Oder wo wir gerade beim Verwirren sind: Das Schwimmdock zu Marstal befand sich nicht mehr in Marstal. Versunken war es wohl nicht, so tief ist es im Hafen von Marstal nicht, als das dort ein ganzes Dock in den Fluten versinken könnte. In Unkenntnis des Geschehenen tranken wir ein Trauerbier auf das abhanden gekommene Dock und die Sache war für uns erledigt. Saubere Sache. Bier drüber und gut. Doch einige Tage später, in der Ansteuerung des Stadthafens von Svendborg erblicken wir eben jenes, schmerzlich verloren gelaubtes Schwimmdock. Schön schäbig, aber mit klarem Schriftzug. Nicht, das man es konsequenter Weise umbenannt hätte. Nein, es trägt weiterhin den Namen „Marstal Vaerft“ und sorgt so für Verunsicherung bei einem jedem einlaufenden deutschen Skipper. Svendborg oder Marstal, das ist hier die Frage.
 

Auf dem Weg von Bagenkop nach Fehmarn brechen wir einen „all-time-high-score“ auf offener See: Stormvogel läuft 8,2 Knoten bei halben Wind und keiner Welle. Nicht schlecht, denkt sich der Skipper. Scheißegal, denkt sich die Mannschaft, deren Buch mal wieder wichtiger ist als die Großwetterlage um uns herum. Über Fehrmarn wütet ein Gewitter und es wäre wohl recht  unüberlegt, mit full-speed in dieses Kuddel-Muddel hinein zu brausen. Und so wird die Manschaft aus dem Buch gerissen und die Segel geborgen. Schade, schade.
 
 
 
So richtig wissen wir nicht wo hin? Die Wegweiser liegen hinter uns, neue sind nicht zu entdecken. In die Ferne können wir nicht, feste Termine liegen voraus. In die Nähe wollen wir nicht, leicht gelangweilt, diese durch die Welt Reisenden?
So parken wir den Dampfer in Neustadt (Holstein) und fragen uns, wie die Dauerlieger dort mit dem Hubschrauberlärm des Marinestützpunktes klar kommen? Allerdings, so viel sei noch positiv vermerkt: Der Skipper entdeckt den Küstenwanderweg von Neustadt nach Sierksdorf und erfreut sich sehr an der tollen Landschaft.
 

Das war er dann, der Teil 1. Danach kam die große Hitzewelle, ein holpriger Überführungstörn und eine Bootsmesse, auf der alles verkauft wurde, außer Booten.

Peter.

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