Freitag waren wir beim STORMVOGEL in GLÜCKSTADT!
Die Budget- und Gewährleistungsverhandlungen hatten sich aus Termingründen ein wenig in die Länge gezogen. Nun aber ist der formale Teil unter Dach und Fach und die Bootsbauer legen richtig los! Wird auch wirklich Zeit – bei der Menge an Arbeit wird es jetzt schon knapp mit dem hoffentlich bald kommenden Frühjahr.
Die Werft verspricht: Wird klappen.

Im Moment ist das Projekt noch in der Demontagephase. Jedenfalls an Deck. Die Leibhölzer und der Relingsdeckel sind komplett ab. Wie vermutet (…und durchaus auch gehofft) ist das pure Aluminium-Deck im perfekten Zustand. Das wird nun abgeschliffen und mit Sand gestrahlt – dann ist es wieder wie neu.
Ach, wie liebe ich diese dicken Materialstärken!

Unter dem Teak liegt Bootsbausperrholz, ebenfalls aus Teak. Im Bereich des Wassergrabens ist das recht stark zerbröselt und wird komplett erneuert. Dadurch bekommt das neue Teak ein ordentliches Fundament. Wir denken über mögliche bauliche Verbesserungen nach – denn so viel ist klar: Die äußere Naht am Wassergraben muss in Zukunft alle zwei Jahre genau untersucht oder einfach auch pauschal erneuert werden, damit von dort aus kein Seewasser unter das Teak gelangt. Wäre doch prima, wenn man diese Wartung bei montiertem Relingsdeckel vereinfachen könnte!

Ob man den Relingsdeckel tatsächlich abnehmen musste? Wir sehen jedenfalls keine Spuren von Korrosion auf dem Aluminium-Winkel. Aber das weiß man ja nur, wenn man ihn abbaut. Klarer Fall von hinterher ist man immer schlauer und Besser ist Besser.

Die Fenster sind alle raus – die großen sind nur noch provisorisch mit ein paar Schrauben fixiert, damit kein Staub in das Deckshaus kommt.

Denn da hat der Lackierer schon ein paar Stellen testweise bearbeitet – Mann, sieht das klasse aus! Wirklich wie nagelneu! Wir fragen uns bereits, wie wir unseren STORMVOGEL jemals wieder betreten, geschweige denn segeln wollen, wenn alles so schön neu ist? Geht wohl nur mit Gummischuhen und Samthandschuhen 😉

Wir dürfen auch noch einen Blick in die vorbereitende Lackierkammer werfen. Hier liegen die ersten Bodenbretter und der Niedergang. Komplett abgezogen und vorlackiert – sieht ebenfalls wie neu aus! Die werden dann noch mal zwischen geschliffen und kommen danach in die richtige, staubfreie Lackierkammer. Dort wird dann die Matte-Endlackschicht aufgetragen.

Es ist uns eine echte Freude, diese Zwischenergebnisse zu sehen. Denn sie beweisen eindrucksvoll, das unser STORMVOGEL vom Typ KOOPMANS 48 mehr als genügend Substanz hat, um so ein umfangreiches optisches Refit durchzuführen. Ob nun das Aluminium, das Teak oder der Bubinga-Ausbau – alles lässt sich 1A auf- und ausarbeiten. Logisch: Wenn zum Beispiel das Bubinga-Funier des Ausbaus 6 mm stark ist, kann man das komplett abschleifen und eine saubere, neuwertige Oberfläche herstellen. Oder das Teak: Das ist so dick, das man die alten Nähte heraus schneidet, anschleift und das ganze Element wieder einbaut – wie neu!

Beachtenswert: All die technischen Reparaturen, Erneuerungen und Verbesserungen der vergangenen vier Jahre haben auch Zeit, Geld und Nerven verschlugen – aber dieses nun laufende optische Refit ist wirklich eine Freude – für Augen und Herz!
Bleibt noch zu erwähnen, das uns einige befreundete Segler sowie alle (!) bisherigen Interessenten für den STORMVOGEL für völlig bescheuert halten. So viel Arbeit und Geld in die Kombination von ALUMINIUM + LACK + TEAK zu stecken!

Das muss wohl rational unsinnig sein…
…aber es ist (es wird!) herrlich schön!!!
Peter.
P.S.: Und überhaupt: Wer sagt denn, das segeln rational ist? Und billig schon gar nicht ;-(