Nachtrag: Bilder STORMVOGEL MAYDAY

Hier nun noch die Bilder der Rettungsaktion auf See.

Bilder aus der Sonntagnacht (22/06/2014) haben wir nicht -unser erster Gedanke war nicht, das ganze im Bild fest zu halten sondern das Leck zu finden und das Wasser aus dem Boot zu bringen…

…aber wir haben Bilder vom darauf folgenden Montag, als uns das Containerschiff KWEILIN den Zement gebracht hat. Dem nicht Seefahrenden Betrachter sei versichert, das trotz blauem Himmel, Sonnenschein und blauer See, diese Aktion kein Sonntagsspaziergang war. Die Risiken von „Mann über Bord“ beim Aus/Einsteigen in das Dingi (Per, Robbie), vom Aus/Einbringen des Dingi auf SOUTHERN STAR und die Bootsmanöver (Elisabeth, JoJo) in unmittelbarer Nähe zum großen Containerschiff waren erheblich…

Zunächst ging es darum, auf SOUTHERN STAR das Dingi mit dem Bordkran ins Wasser zu bringen. Skipper Robbie stieg anschließend ohne Hilfe vom Motorboot in das Schlauchoot um. ODA, in unmittelbarer Nähe sichert das Manöver ab – für den Fall das Robbie in Wasser fällt oder das Dingi in einer Welle umschlägt.

Nordhaven sothern star
nordhaven southern star
nordhaven southern star
cement_at_sea_0091

Robbie und Per (Skipper ODA) kamen dann an Bord des STORMVOGELS um sich den Schaden anzusehen und eine Notreparatur durchzuführen. Ausserdem wurde eine weitere Bilgenpumpe installiert. Im folgenden Bild kann man gut die Teak-Holz Prothese erkennen – Hartholz und eine passende Säge an Bord sind unbedingt zu empfehlen.

stormvogel centre board

Bei jeder Schiffsbewegung bewegte sich auch der Hebel des Kielschwerts (unterer Bildrand). Daher würden die im Moment fest sitzenden Holzkeile über die Zeit locker werden und es würde wieder mehr Wasser eindringen. Daher die Entscheidung, den ganzen Kielkasten mit Zement zu verfüllen und so die Bewegung noch mehr einzudämmen – ferner können dann die Holzkeile nicht locker kommen – wenn sie denn einbetoniert sind.

Dann die Ankunft des großen Containerjägers…

container ship kwailin and sailing yacht oda


…Per und Robbie springen vom STORMVOGEL wieder ins Dingi und gehen längsseits zum Containerschiff um die beiden Säcke Zement aufzunehmen und die Dankeschön-Tasche abzuliefern:

kweilin cement


STORMVOGEL dicht in Lee vom Containerschiff, die Zementsäcke übernommen und abgedreht – keine Fotos davon.

Dann steuert Elisabeth auf ODA das Boot dicht in Lee und nimmt Per wieder auf:

oda close to kweilin
cement_at_sea_0031



Der Kapitän der KWEILIN steht in der Brückennock und schaut den vielen Manövern in unmittelbarer Schiffsnähe entspannt und ruhig zu:

kweilin bridge deck


Bisher alles klar gelaufen – JoJo auf SOUTHERN STAR ist zu Recht nervös. Durch die langsame Manöverfahrt können die Stabilisatoren des Motorboots ihre Wirkung nicht entfalten und das Boot rollt heftig in der See. Ausserdem driftet das ohne Fahrt liegende Containerschiff mit 1-2 Knoten auf die in Lee liegenden Boote zu…aus der Nähe betrachtet ist so ein Schiff nur eine monströse Stahlwand! Der zweite Anlauf gelingt, Robbie hechtet zurück an Bord von SOUTHERN STAR und bringt unter großen Anstrengungen und leider auch Schäden das Dingi wieder an Bord.

southern star kweilin
cement_at_sea_0081
kweilin sothern star
nordhaven southern star
nordhaven southern star


Danach setzten alle vier Boote ihre Reise fort und wir begannen, den Zement anzumischen. Musste sein.

cement_at_sea_0001


Hier noch Bilder der fertigen Sauerei – mit Sicht auf die beiden Pumpen. Die große war zum Glück nur testweise im Betrieb – wäre plötzlich mehr Wasser eingedrungen, hätte diese uns retten sollen.

cement_at_sea_0011
cement_at_sea_0006


Soweit zu den Bildern – wir möchten die Geschichte möglichst schnell hinter uns lassen.

Das Wissen um die Risiken der Seefahrt ist das eine – die persönliche Erfahrung das andere 😉

Peter.

2 Kommentare

  1. Ja! Hinter Euch lassen: Die Erinnerungen auf einen Zettel schreiben, Flieger draus basteln und wegfliegen lassen. Neues Blatt nehmen und die Pläne draufschreiben und abarbeiten!

    Lieben Gruß
    METABO

  2. As an iregular reader of your blog, I see that you have experienced quite a drama on the high sea. It is a really shitty situation to take the vessel from the shipyard after having done work and end in a situation like this.
    I feel for you and is happy that both crew and vessel are safe and sound in Cairns. Well done!
    For what it is worth, the best of luck with the progress and result of repairs.

    On another note, having feared a situation like yours, I am currently upgrading my vessel and installing bilge water alarms in 3 places (where the echo sounder is, in the keelbox and engine compartment) and 1 huge self priming bilge pump with a 3 way valve to suck from any of the three compartments. In addition I have a spare (packed away) dirt cheap 220v pump with a 10m collapsible fire hose. This pump can be placed where there is water and connected directly to a generator (have a portable one). The pump draws 750w (220v) and pumps 15 tonnes of water pr. hour. Maybe some of these ideas may be of use to you.

    // Petter

    p.s. Digging that hard cement out of the keelbox cannot be an easy job.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert