200 Seemeilen bis CAIRNS Ansteuerung – wie immer können wir es kaum erwarten, anzukommen.
Diese mal ist die Ankunft ganz besonders, Heidi und ich sind immer noch sehr erschöpft. Gar nicht mal körperlich, eher im Kopf. So langsam reift die Erkenntnis, das wir wieder einen Werftaufenthalt vor uns haben, wieder mal das Boot leer räumen müssen, den ganzen Dreck und Ärger um uns herum haben. Aber da hilft kein meckern und kein zicken – da müssen wir durch 😉
Eigentlich war die Ankunft für Samstag Morgen geplant, aber wir werden mit maximal-speed unaufhaltsam an die Küste gepustet, egal wie viel wir reffen und so werden wir wohl Freitag Nacht ankommen. Nach Rücksprache mit der MARLIN MARINA sind Nachtankünfte sehr unerwünscht und wir sollen gefälligst sehen, das wir irgendwo vor Anker gehen und auf die offiziellen Marina-Zeiten warten. Ganz schön unfreundlich und rückständig. Denn: Ankern darf man eigentlich auch nicht, wenn man nicht einklariert (= in das Land eingereist) ist. Nun denn, wir werden schon ein Plätzchen finden und die ersten Stunden ruhigen Schlafes genießen können – Morgen Nacht!
Jetzt erst mal segeln, das Leck im Auge haben und nicht paranoid werden.
Gestern Nacht haben Heidi und ich unabhängig von einander den ganz
leichten Geruch von verbranntem Gummi in der Nase gehabt. Also alle
Luken, Schaps, Bilgen und Maschinenräume geöffnet und offiziell
beschnüffelt – nix, nix und noch mal nix. Wahnvorstellungen?
TRUDI hat (mindestens) Bauchschmerzen: Die neue untere Befestigung ist locker und TRUDI wackelt hin und her. Immerhin sind die Bolzen noch drin und (noch?) nicht gebrochen. Wir haben mit zwei Leinen auf den Winschen die Achse stabilisiert und hoffen, das diese Unterstützung auch später bei der Maschinenfahrt hält. Die Hydraulikpumpe der elektrischen Selbststeueranlage nervt mit ihrer Lautstärke und Stromverbrauch wie eh und je – schon erstaunlich, wie viele gerade erst „verbesserten“ Bauteile nach nur 2.500 Seemeilen den Geist aufgeben, gell?
Und wieder eine Merkwürdigkeit, auf die die Wissenschaft nie eine
Antwort finden wird: In der gleichen Nacht, in der die Bolzen von TRUDI sich entschieden, locker zu stehen, hat MAUNIE ihr nagelneues Ruderblatt des Windpiloten verloren. Eben erst in NEUSEELAND repariert – jetzt schon wieder futsch. In der gleichen Nacht, wie damals auf dem Trip von TONGA nach NEUSEELAND. Komisch, komisch, spooky, spooky….grusel!
Ansonsten aber alles wirklich wohl auf!
METABO hat uns auf etwas Regen und Dunkle Wolken eingestimmt, bis jetzt bewölkt es sich nur – sicherlich ein Vorbote der angekündigten Front. Da wir aber ohnehin nur im 2. Reff im Groß und im 3. Reff im Yankee unterwegs sind, dürften uns plötzliche Windböen relativ unbeeindruckt lassen – aber sicher: Wir passen auf!
now 197 sm to go…
…counting down the miles, one after the other…
Peter.