Eigentlich hat so jede Insel auf VANUATU seine Spezialität. Die einen
haben einen aktiven Vulkan (TANNA), die anderen eine quirlige Hauptstadt (EFATE) und wieder andere haben lokale Sitten und Gebräuche, die es auf keiner der anderen Inseln gibt.
Diese kulturellen Unterschiede kommen auch hin – bei 60 Seemeilen
Abstand ist ein Einbaum mit Ausleger mit Sicherheit nicht die erste Wahl für ein alltägliches Verkehrsmittel.
Auf AMBRYN gibt es auch einen aktiven Vulkan – in der Nacht kann man die Reflektionen der rot glühenden Lava in den Wolken sehen. Auf AMBRYN gibt es aber auch den ROM DANCE – ein überlieferter Tanz um die Wahrhaftigkeit des Lebens. Hinter einer Maske verbirgt sich nicht immer das, was man vermutet und nicht jede Maske wird vom Masken Träger selbst hergestellt.
Der ROM DANCE findet in einem anderen Dorf statt – also erst mal mit dem TOYOTA Truck die absurdeste Piste der bisher befahren. Steil Bergauf, steil Bergab, Schlaglöcher, Bäume und Gebüsch im Gesicht – logisch die Herrn der Schöpfung sitzen mal wieder auf der Pritsche während die Damen es bequem in der Fahrerkabine haben.
Die Fahrt dauert aber nicht lange und wir erreichen ein Bergdorf. Ein
sehr angenehmer Wind durchzieht die Häuser und Wege und wieder sind wir von der Sauberkeit, der Ordnung und der Freundlichkeit angetan. Herrlich!
Wir erhalten zunächst eine kleine Dorf-Führung inklusive grüner
Trink-Kokosnuss – zum probieren. Es ist früher Nachmittag und die
meisten Dorfbewohner sind in ihren Gärten, draußen im Urwald. Alles, was zum Leben gebraucht wird, wird selber angebaut. Ein paar Hühner, Schweine und Rinder komplettieren die Selbstversorgung.
Arm im Sinne von Ernährung sind die Inselbewohner wirklich nicht – aber sie müssen dafür arbeiten!
Wir sehen eine kleine Arena mitten im Dorf: Wenn Kreuzfahrtschiffe
vorbei kommen, gibt es durchaus mal 300 Zuschauer für den ROM DANCE – heute ist kein Dampfer da. Wenn die Passagiere zu alt sind, um zu Fuß in das Bergdorf zu kommen ziehen die Tänzer auch mal zum Strand um – Business first!
Entfernt hören wir Trommeln – unser Zeichen um zum Festplatz zurück zu kehren. Wir sehen sehr leicht bekleidete Männer aller Altersschichten. Einige der mitreisenden sind besonders von den Penis-Kostümen angetan, andere fragen sich, ob auch Frauen tanzen?
Umringt werden die halbnackten Männer von (vermutlich ebenfalls) Männern in Kostümen, die an eine Burkah erinnern – nur das sie aus
Bananen-Blättern hergestellt sind und aufwendige Masken auf dem Kopfe tragen.
Der Tanz beginnt am einen Ende des Festplatzes und die Tänzer arbeiten sich ganz langsam unter einem hyphnotischen SingSang auf die Zuschauer vor. Von dem Gestampfe der Tänzer bebt der Boden – dieser Tanz ist offenbar extrem Kräftezehrend.
Durch die Kostüme, den SingSang und die Vibration im Boden wird die
ganze Veranstaltung einmalig, magisch – gar hypnotisch!
Heidi und ich sind sehr beeindruckt. Diese Vorführung war auf den ersten Blick nicht ganz billig, aber die 20 Tänzer, die aufwendigen Kostüme, die Dorfführung – das alles ist großer Aufwand – für nur 6 zahlende Gäste und somit ist das Geld im Besten Sinne des Wortes VERDIENT
Nach extrem bedeckten Himmel und immer mal wieder Nieselregen geht auf einmal eine echte abkühlende Regenschauer runter – wir bedanken uns bei den Tänzern und beim Guide und fahren im Truck wieder zurück zu unserer Ankerbucht. Den Weg kennen wir ja schon 😉
Für den Abend hat Per von ODA ein Abendessen an Land arrangiert –
Freddie betreibt ein Gästehaus mit 14 Schlafmöglichkeiten in
verschiedenen „Bungalows“. Und natürlich kocht er auch auf Wunsch.
Wieder ist das einfache, aber leckere lokale Essen spott-Billig. Ein
weiterer großer Regenguss kommt herunter, das Bananen-Blätterdach hält absolut dicht. Erstaunlich! Die anderen Gäste (eine Reisegruppe aus Spanien) erscheint und wir kehren per Dingi zurück zum Boot.
Es ist wieder trocken, aber der Himmel ist voll von Gewitterblitzen und
das rote Glühen des Vulkans sorgt für eine Stimmung von einem anderen Stern…MAGIC VANUATU!
Peter.
P.S.:
Wenn jemand mal wirklich was ganz anderes erleben will, dann ist VANUATU mit Sicherheit eine gute Wahl für das Reiseziel. Per Flugzeug erst mal nach EFATE / PORT VILA und dort ein paar Tage akklimatisieren. Dann per Inselflugzeug und/oder Boot die umliegenden Inseln erkunden und die Herzlichkeit der Bewohner in sein Herz aufnehmen. Das sehr einfache Leben in den Hütten ist dem Camping sehr nahe – nur das es hier immer warm ist und eine Abkühlung im Meer jederzeit ohne Herzattacke möglich
ist 😉
……..beeindruckende Bilder………Du, Peter, zwischen den zwei ehrwürdigen Honoratioren…. im Wettbewerb der körperliche Merkmale des Wohlstandes(?) Na ja, was dem einen sein Schweinefleisch ist dem anderen seine Gerstenkaltschale. Und…..was war sonst noch, hatten sie grad kein Passendes mehr für Dich da oder trägst Du es drunter…….???????