Es gibt offenbar viele Orte auf der Welt an denen sich nie berühmt gewordene Künstler einfach mal selbst ein Denkmal gesetzt haben.
Schlicht aber handfest in Form eines Campingplatzes, Bauern- und/oder Ferienhofes.
Immer irgendwo im ländlichen gelegen, aus Versehen kommt da niemand in der Regel vorbei. Doch im Laufe der Jahre, eher wohl Jahrzehnte, werden solche Orte zu „must-see“ Plätzen in eingeweihten Kreisen, die man gerne besucht wenn sie auf dem Weg liegen. Weil sie so ungewöhnlich, so außerhalb eines jeden Rahmens sind.
Spontan aus der Erinnerung, die Reihenfolge ohne Wertung, sicher nicht vollständig: Tolhuin (Argentinien), Black Hill (Tasmanien), Ouzud (Marokko) Lombok (Indonesien) oder Queenstown (Neuseeland).
Oder jetzt die Anlage „LKSAR“ von Lillia und Matthias. Das riesige Grundstück liegt noch gerade so eben im Großraum von TUNIS, die nächst größere Stadt ist HAMMAMET. Komplett auf dem Land. Die beiden haben die Anlage zwar nicht selbst erbaut sondern vor ein paar Jahren übernommen. Doch sie führen die Tradition und die Kunst des Erbauers mit großem Eifer weiter und legen sichtbaren Wert auf dessen Instandhaltung.
Zum Glück haben sie ihren Ferienhof vor Jahren für Wohnmobile geöffnet, mit Chance finden dort 10 Autos Platz, je nach Größe der Fahrzeuge. Neben dem Stellplatz für das eigene rollende Bett kann man auch schicke kleine Ferienhäuser über AIRBNB mieten.
Für Wohnmobilreisende wird alles geboten, was das Herz begehren könnte: Strom, Wasser, Dusche, WC, Campkitchen, Campfire, Waschmaschnine und natürlich Entsorgung (Grauwasser über die WC Kassette).
Matthias stammt ursprünglich aus Deutschland und hat jahrelang für einen deutschen Textilkonzern, der in TUNESIEN produzierte, vor Ort gearbeitet. Es folgten Jahre der Selbstständigkeit und im fortgeschrittenen Alter hat er zusammen mit seiner tunesischen Frau Lillia die Anlage übernommen. Neben Feriengästen leben dort eine Reihe von Tieren. Esel, Pony, Pfau, Schafe, Hunde dürfen frei herumlaufen, andere sind besser eingesperrt. Die beiden neugierigen und gefräßigen Affen zum Beispiel. Logisch, so eine große Anlage bewirtschaftet man nicht alleine. Es gibt Angestellte und ein Sohn hilft auch mit.
Umzu auf dem Land gibt es wenig zu entdecken. Den Einkauf für das Abendessen erledigt man besser mit dem Motorroller in HAMMAMET. Roller fahren ist genau so schwierig wie Autofahren. Auch hier besteht die Kunst darin irgendwie mit dem Verkehr zu schwimmen. Oft hat man aber den Eindruck, die EIngeborenen würden Rücksicht auf den offensichtlichen Touristen nehmen. Wie schön, Danke!
Gleich drei Nächte werden hier verbracht, endlich mal zur Ruhe kommen?
Peter.