ENGLAND 2025: Anreise

Wer früh startet, kommt früher an.

Und wer um 0600 in ELMSHORN los fährt der kommt auch gut durch den ELBTUNNEL und die ihn umgebenden Baustellen auf der A7. Tagesziel ist DÜNKIRCHEN in FRANKREICH. Schlappe 750 Tageskilometer. An und für sich deutlich über jedem selbstgesteckten Limit. Aber, so lange der Verkehr läuft, gut auf westeuropäischen Autobahnen machbar.

In den NIEDERLANDEN geht es zwar mal langsamer voran, aber der Verkehr fließt. Alles besser als Stimmstand. In BELGIEN klemmt es vor dem Scheldetunnel auch ein wenig. Gut zu lernen, das nicht nur wir deutschen Autofahrer eine massive Tunnelangst entwickelt haben.

DFDS Dampfer versteckt sich hinter Fährterminal

Weil super gut in der Zeit mal eben im Vorbeigehen einen echten französischen Supermarkt in DÜNKRICHEN entern. Aber nur mit angezogener Handbremse einkaufen: Irgendwo steht das man auf die Insel der BRITEN mittlerweile so gut wie nichts mehr an Lebensmitteln mitnehmen darf? Nun, später stellt sich heraus das sich absolut niemand für ess- oder trinkbare die Inhalte von Schränken und Kühlschrank in Wohnmobilen interessiert.

Übernachtet auf dem DFDS Parkplatz direkt vor dem CheckIn. Wird von der Fährgesellschaft geduldet. Rund um die Uhr ist das Bürogebäude und damit auch die Toilette geöffnet. Werden wir auf der Rückfahrt auch übernachten. Macht einen extrem sicheren Eindruck.
Die Gegend 1.000 Meter davor eher nicht. Wilde Plastikzeltcamps, viele junge Menschen mit dunkler Hautfarbe, einige schleppen große Plastiksäcke mit 20 oder mehr Baguettes von den Supermärkten der Stadt in die Camps. Ohne überhaupt zu wissen was hier wirklich los ist drängt sich der Gedanke auf, das das ja nun auch nicht richtig sein kann. Offenbar zunächst mal gestrandete Flüchtlinge, die nach GROß BRITANNIEN wollen. Zweifelhaft, ob das hier wirklich alles Flüchtlinge sind? Vermutlich soll sich das offenbare Beherbergungsproblem der vielen Menschen im nahenden Winter von selbst lösen?
In PARK4NIGHT wird von unheimlichen nächtlichen Begegnungen auf den anderen Parkplätzen im Großraum der Fähren berichtet. Mitten in der Nacht strolchen hunderte Migranten durch die Gebüsche. Wirklich passiert ist aber wohl noch nichts.

Ankunft DOVER

Nun, vor dem DFDS Gebäude geht es völlig normal zu, vielleicht 10 andere Camper übernachten auch dort.

Kurz nach 0600 am nächsten Morgen zum CheckIn für die Fähre um 0800. Wie gewohnt hochautomatisiert und hocheffizient. Danach französische Grenzpolizei und französischer Zoll, einhundert Meter danach britische Grenzpolizei und danach britischer Zoll. Die Zollbehörden beider Länder untersuchen das Auto auf illegale Passagiere und verstehen, das es super aufwändig wäre, die mitgeführten Fahrräder von der Hecktür zu nehmen. Also müssen beide Beamte rein ins Auto und von innen unter das Bett luschern.

Auf dem riesigen Parkfeld vor der Fähre landen am Ende mal gerade drei Wohnmobile, viele PKW´s und abgetrennt davon dann unendliche viele LKW´s. Sämtliche Einweiser in knallgelben Westen sind junge immerzu lächelnde Frauen. Wie clever!

Die komplette Beladung des Dampfers dauert gerade mal eine dreiviertel Stunde. So geht Fährverkehr.

Mittlerweile ist es wieder dunkel geworden. Der Regen und Wind lässt keinerlei Urlaubsgedanken aufkommen. Das ändert sich erstaunlicher Weise als DOVER am Horizont auftaucht. Blauer Himmel und Sonnenschein! Wie klasse ist das denn?

KNAUSi, das Fährwohnmobil

Auch das Entladen der Fähre geht sehr schnell, niemand will in DOVER reisende aufhalten. Selbst die einreisenden LKW´s werden bereits in DÜNKIRCHEN abgefertigt. Auf dem Dampfer werden dann auf einem großen Bildschirm endlose Nummernlisten angezeigt. Bei Abfahrt steht hinter den Nummern überall noch CUSTOMS, im Laufe der Zeit ändert sich bei fast allen die Anweisung auf EXIT. Daher auch keinerlei LKW Chaos im kleinen Hafengelände von DOVER.

Die Fahrt zu unseren Segelfreunden der MAUNIE OF ARDWALL in ein kleines Dorf in der Nähe von BRISTOL über die südenglischen Autobahnen ist langweilig, erfordert aber natürlich erst mal besondere Aufmerksamkeit. Dichter Verkehr, schnelle LKW´s, ungewohnte Auf- und Abfahrten. Machbar.

Und schwupps, kommt man doch glatt nach nur anderthalb Autobahntagen im herrlich britischen SOMERSET am BRISTOL CHANNEL an?

Wunderbar.

Peter.

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