Exzellente Reiselogistik:
Weil die Fähre für die Rückreise aus TUNESIEN unabhängig von allem anderen für den 1. Mai gebucht wurde und ganz, wirklich ganz, ganz, sehr, sehr zufällig MARILLION am 9. und 10. Mai 2025 in PADUA (bzw. PADOVA in Landessprache) ihr italienisches MARILLION WEEKEND 2025 spielen, ergab sich für ein paar einzulegende Brückentage die Gelegenheit das in der Nähe von PADUA befindliche VENEDIG zu besuchen.
Hallo? VENEDIG!
Durch die ganze Verspätungsarie der GNV FANTASTIC landet die auf ein Auto geschrumpfte TUNESIEN 2025 Reisegruppe am frühen Morgen, so gegen 0800 am 3. Mai im Hafen von GENUA. Die Überfahrt auf dem plattesten aller denkbaren Mittelmeere etwas langweilig. Aber zum Glück kann man sich ja immer über das am Ende dann doch einmal genutzte Bordrestaurant aufregen. Kostprobe gefällig? Burgerscheibe (also nur das schiere Fleisch, immerhin vor Stunden gebraten und daher nur noch lauwarm) für 12 €, Pommes 5,50 €.
Die Passkontrolle im Hafen von GENUA dauert ´ne knappe halbe Stunde, die Zollkontrolle fünf Minuten aber auch nur weil der Fahrer das Handzeichen des Zöllners nicht sofort versteht: Der aktuelle KNAUSi Fahrer möge gefälligst seinen Sicherheitsgut anlegen! Den hatte er noch nicht umgeschnallt weil er fest mit einer umfänglichen Fahrzeugkontrolle rechnete. Na denn?
Aber so, bye, bye GENUA!
Gut 400 Autobahnkilometer von GENUA nach VENEDIG, besser gesagt nach einmal um die ganze Lagune rum nach PUNTA SABBIONI. Östlich gegenüber der voll bebauten weltberühmten Insel gelegen. Im Großraum VENEDIG gibt es zwar eine Reihe von möglichen Stellplätzen, aber der aktuelle Reiseverführer dachte sich das eine Insel-, oder Lagunenstadt ja wohl eindeutig vom Wasser her erobert werden will. Also nach PUNTA SABBIONI und dann jeden Morgen mit der Fähre VENEDIG standesgemäß entern!
Erstaunlich wie schnell man von AFRIKA auf EUROPA umschalten kann.
Erstaunlich, wie schnell man Geld in EUROPA verbrennen kann.
Merke:
VENEDIG und umzu ist kein gutes Pflaster für arme Schlucker. Anderes Thema.
Die kleine Schnellfähre bringt einen von PUNTA SABBIONI in einer guten halben Stunde in den Stadtteil SAN MARCO. Es ist ein sonniger Sonntag und weil sich niemand vorher darum gekümmert hat muss noch schnell die neue VENEDIG Steuer (Tagesbesuchsgebühr, Eintritt oder was auch immer) zum doppelten Preis von 10 € pro Person online entrichtet werden. Der darauf folgende Montag ist frei, also kann man getrost über die mangelnde Vorbereitung hinweg sehen. Direkt bei Ankunft dann auch gleich freundlich kontrolliert worden, so muss das sein!
Sowieso:
Warum macht man aus dem Ort nicht ein großes Freilichtmuseum, nimmt 150 € oder 200 € Euro Eintritt und dafür alle Sehenswürdigkeiten frei zugänglich?
Bekanntlich liegen Städte, Souvenirgeschäfte und Menschenmassen dem Schreiberling nicht sonderlich. VENEDIG hingegen ist durchaus interessant. Wirklich viel zu gucken, von außen. Wer irgendwo rein will braucht Unmengen an Wartezeit und noch etwas mehr Geld.
Und so besucht die Minireisegruppe nur den MARKUSTURM. Komfortabel mit dem Fahrstuhl, 10 € pro Person, Kinder unter 6 Jahren wären frei, wie gut das wir mit unseren Kindern nie in VENEDIG waren?
Was nicht so ganz verständlich ist: Bucht man seine Besichtigungstickets online hat man das Recht die Fastlane mit weniger Wartezeit zu benutzen. Jetzt absolut keine Lust das mal genauer zu recherchieren, welcher Anbieter da eigentlich was genau zu welchen Preisen anbietet. Aber was soll der Mist? Oder wenn man, woher auch immer weiß das es im Gebäude einen Automaten gibt und man darüber auch in eine kürzere Warteschlange gelangt? Drei Warteschlangen für einen kleinen Fahrstuhl von maximal 10 Personen?
Eine Gondelfahrt fällt ebenfalls flach. Das Herz hätte ja durchaus gewollt, aber der Kopf blockiert jede Kurzschlusshandlung bei solch´ exorbitanten Freudenhauspreisen. Nicht das der Schreiberling damit Erfahrung hätte, nein, nein, aber vermutlich bekäme man in der vom Gondolieri genannten Preisspanne von 90 Euro bis 235 Euro so einiges in Sachen käufliche „Liebe“?
Der Witz ist ja dann im übrigen das man nicht etwa alleine in den Kanälen umher gondelt sondern eher andauernd im Gondelstau steht, äh, schwimmt! Auf einigen Gondeln wird tatsächlich gesungen, erstaunlich tolle Stimmen!
Auch zu Fuß ist VENEDIG sehr OK zu besichtigten weil überschaubar klein. Wenn man dann noch sowieso ein Fährticket hat kann man damit auch die lokalen Fähren im CANALE GRANDE als Busersatz nehmen. Wahnsinn, dieser große betriebe Aufwand für den schwimmenden Nahverkehr in der Stadt. Aber sehr praktisch zu nutzen.
Läuft man in den engen Gassen herum muss man aufpassen das man von anderen Menschen nicht über den Haufen gerannt wird. Denn mindestens jeder zweite Besucher ist auf der Suche nach irgendwas und starrt wie besessen auf die GOOGLE MAPS Karte in seinem Handy. OK, wir natürlich auch, aber nur zweimal. In Echt jetzt! Einmal die DEUTSCHE BANK Filiale finden, Cash is King und einmal einen Fotoladen finden. Notfallakku kaufen weil schlicht zu doof vor Ortsbegehung für volle Batterien zu sorgen. Die aktuelle Beifahrerin will den völlig überhöhten Kaufpreis für das No-Name Akku dem Fahrer vom nicht vorhandenen Taschengeld abziehen. Wie gemein!
Mit der Fähre geht es denn auch mal kurz zum LIDO, eine weitere Insel in der Lagune von VENEDIG. Hauptsächlich wohl als Badestrand genutzt. Wieder per Zufall stellt sich heraus, das auf dem LIDO das HOTEL DES BAINS steht, Kulisse im auf dieser Reise schon mehrmals erwähnten Kinofilm DER ENGLISCHE PATIENT. Das Problem: Das Hotel steht seit 2010 leer und vergammelt still und leise, der Film wurde bereits 1996 gedreht. So steht ein mieser Bauzaun zwischen dem sehr interessierten Besucher und der gigantischen sterbenden Filmkulisse. Da will man mal alte Steine aus der Nähe sehen und dann geht das auch wieder nicht!
Donnerstag wird sich nach PADUA vorholt, nicht ganz so komfortabel wie im Moment auf einen offiziellen Camperstop. Von da aus dann mit den Motorrollen zur Veranstaltungshalle GRAN TEATRO GEOX. Und Nachts auch wieder zurück, natürlich. Zweimal. Einziger Wunsch: Hoffentlich bleibt es trocken!
Was das wohl emotional wird?
Nur noch sehr wenige Tage um PENDRAGON mal kurz aus dem Ohr zu bekommen und sich wieder auf MARILLION einzuhören.
Keine Sinnkrise, aber schwierig ist´s doch.
Peter.
P.S.: Ja, ja, mit Absicht mal die schäbige Seite von VENEDIG hier in den Bildern. Hänge noch einen weiteren Beitrag ohne Text an um auch die schöne Seite zu zeigen 😉
Hallo Peter,
Du hast Venedig umfassend und detailliert beschrieben! Viel Spaß bei Marillion, wünscht Dir Focko! Liebe Grüße an Heidi!
Ciao, Focko☀️