KRETA 2024: Erste Tage

Also noch mal nach KRETA, nach dem im letzten Jahr die lebenslange Begleitung moserte, eigentlich nichts von der Insel gesehen zu haben.

Na ja, ob wir in diesem Jahr viel mehr als Strand, Meer und Tavernen sehen werden muss sich wohl erst noch zeigen. Die Abreise aus ELMSHORN auf den letzten Drücker, also sehr früher Start in der Nacht und dann über die Ostautobahnen in einem Rutsch bis nach PILL in ÖSTERREICH. Knapp 1.000 Kilometer, so durchgeflutscht. Der Camperstop in PILL erweist sich immer größerer Beliebtheit, bestimmt 20 oder mehr Autos sind schon da als wir am späten Nachmittag dort eintreffen. Später kommen noch mal 5 oder 8.

Fährhafen ANCONA (Italien), freies Spiel der Kräfte

Am Folgetag dann wieder früh´ los damit die gut 650 Kilometer bis ANCONA bis 1500 abgespult werden können. Zum Glück ist so eine Art des Strecke machens kein Problem für die kleine Reisegruppe. Mal wieder nichts vom BRENNER Pass gesehen, stockfinster. Erstmalig keine Übernachtung im Großraum ANCONA, also auch keine authentische italienische Pizza. Schade, aber irgendwas ist ja immer.

Der Wartebereich im CheckIn Terminal in ANCONA quillt über vor wartenden Menschen mit ihren Fahrzeugen. Gar nicht mal so einfach einen Parkplatz für das Gespann zu bekommen, ein paar später ankommende Fahrer rümpfen denn auch die Nase ob der vielen durch KNAUSi blockierten Parkplätze.

Camping an Deck auf SUPERFAST III: Eigenes Zimmer mit Meerblick

Wenn man eine Woche zuvor in Nordeuropa mit Auto und Fähre durchorganisiert unterwegs war und nun auf das südländische Fährchaos trifft muss man sich erst mal wieder eingewöhnen. Das geht schon damit los das man erst mal seine richtigen Tickets abholen muss.
Gebucht mit SUPERFAST, also zum SUPERFAST Schalter. Als man dann dran ist erfährt man, das man zum ANEK Schalter muss. Äh, SUPERFAST? Ja, ja ANEK! Dann den ANEK Schalter erwischt, der nur Trucks macht, also noch mal einen weiter.
Der Mensch ist zwar nun der richtige, aber der will neben den Pässen auch die Fahrzeugpapiere von KNAUSi und TENDER TO KNAUSi sehen. Die liegen natürlich im Auto, aber hey, was solls?
Die Sone scheint, die Temperatur ist sehr angenehm und man hat ja auch sonst nichts anderes zu tun.

Kap LEFKATAS, Leuchturm, Griechenland

Während der Wartezeit hören wir, das die griechischen Seeleute gestreikt haben und daher einige Fähren in den vergangenen Tagen nicht gefahren sind. Das erklärt die schiere Masse an Reisenden. Unsere SUPERFAST macht jetzt keinen Zwischenstop in IGOUMENITSA, sondern die Reederei geht mit zwei Fähren gen Süden. Unsere also direkt nach PATRAS. Im Moment befährt nur noch SUPERFAST diese Linie, MINOAN hat den Betrieb auf dieser Strecke eingestellt. Das erklärt dann auch die gefühlt ordentlich gestiegenen Preise.
Bei genauerer Betrachtung ist es allerdings der Anhänger, der diese Reise deutlich teurer macht. Auf Fähren werden halt laufende Meter Stellfläche verkauft.

Bis Ende Oktober gibt es noch CAMPING AN DECK und wir haben super Glück, das wir auf dem Dampfer SUPERFAST III einen Platz direkt an der Bordwand mit großartigem Blick nach draußen bekommen. Sogar die Sanitäranlagen (Dusche und WC) sind 1A in Schuss und werden alle paar Stunden sauber gemacht.
Ungefähr 15 andere WoMo´s gen jetzt mit uns nach Süden. Erstaunlich viel für die späte Jahreszeit?
Nicht mal im Ansatz darüber nachgedacht, das das Essen an Bord immer teuer aber dafür nie doll war. Na ja, irgendwann wird man sich wohl einfachste Sachen merken können?

Völlig platte See, völlig ereignislose Überfahrt. SUPERFAST III brettert mit 20 Knoten über die ADRIA.

Frühstück auf dem PELEPONES

24 Stunden später, gegen 2000 verlassen wir in PATRAS den Dampfer und fahren ein paar Kilometer auf einen bewachten LKW Parkplatz, der seine Dienste auch WoMo´s anbietet. In dunkler Nacht nach einem guten Stellplatz suchen ist nicht Sache der kleinen Reisegruppe. Zumal man erst mal bestimmt ´ne Stunde aus PATRAS raus fahren müsste, um eventuellen Großstadthalunken zu entkommen.

Es ist Sonntagnacht und der kommende Montag ist der OCHI Tag. Entsprechend tot ist die Stadt. Irgendwie völlig bei der Reiseplanung übersehen. Nun, statt Paraden und Feierlichkeiten zu erleben stehen weitere 200 Kilometer auf dem Zettel um nach PIRÄUS zu gelangen. Den ganzen Tag Zeit dafür, also nicht die teure MAUT Autobahn wie beim letzten Mal nehmen.
Dadurch ergibt sich unterwegs die Möglichkeit direkt am Strand zu frühstücken. Die ersten 100 Kilometer sind auch wirklich gut zu fahren und durch den hohen Feiertag gibt es auch zunächst nur wenig Verkehr.

Das ändert sich mit der Annäherung an den Kanal von KORINTH. Stau und unvermittelt auftauchende Straßensperren führen dazu, das die kleine Reisegruppe mit KNAUSi den Kanal gleich dreimal überquert. Zuletzt auf einer Schwimmbrücke für Fahrzeuge mit zulässigem Gesamtgewicht von drei Tonnen. OK, nix passiert.

Die Umleitungsstrecke ist völlig überlastet und die Fahrt wird entsprechend quälend langsam. Die immer wieder in Sichtweite kommende Autobahn ist auch dicht. Also hier durchbeißen.

Dieseltanken, in PATRAS noch für 1,48 €, im Großraum PIRÄUS dann 1,40 €. Am Feiertag. Not that bad.

Auslaufen NISSOS RODOS, Fährhafen Piräus (Griechenland)

Der Fährhafen von PIRÄUS bietet bestimmt 20 oder 30 Großfähren einen Liegeplatz. Hier kann man die großen Schiffe aus nächster Nähe sehen, auch wenn man kein Ticket hat. Unser Dampfer ist die NISSOS RODOS. Sieht schon von außen sehr in Jahre gekommen aus. Nicht, weil die Kiste etwa schlecht in Farbe wäre. Aber die Rumpfform ist wohl schon sehr ungewöhnlich und die Mörderrampe im Bug braucht mehr Platz als das sie von Nutzen sein könnte.

Eindeutig Feiertagsrückreiseverkehr, dabei aber erstaunlich viele Fußpassagiere die aus Kostengründen keine Kabinen gebucht haben und zunächst versuchen, auf den Böden in den Kabinenfluren ihr Nachtlager aufzuschlagen. Kann man nicht durchgehen lassen, das sind Fluchtwege, die jederzeit frei bleiben müssen.
Setzt die Besatzung auch tatsächlich durch. Die Reise dauert zwar „nur“ neun Stunden, aber wer möchte die wirklich auf winzigen Cocktailsesseln oder Plastikstühlen verbringen?

Die gebuchte Außenkabine der kleinen Reisegruppe gehört mit zum dem ranzigsten was man je mal erlebt hat. Aber immerhin gibt es saubere Bettwäsche und Handtücher. Der Mensch, der die Dusche mal konstruiert hat wird das zum ersten Mal in seinem Leben gemacht haben. Vielleicht auch zum letzten Mal. Wie kann man in einer Schiffsdusche nur einen Abfluss in eine Ecke bauen?
Nicht aufregen, einfach mal selber zehn Minuten feudeln und die Nasszelle statt beschwimmbar wieder begehbar machen. Man hat ja auch sonst nichts anderes zu tun, siehe oben.

Strand von AFRATHIAS, Nähe TYMBAKI, Kreta, Griechenland

Tja, zwei Stunden nach Ankunft in HERAKLION, KRETA dann am Strand von AFRATHIAS, drei Stunden später im Wasser, vier Stunden nach Ankunft das erste Frühstück auf KRETA.

Wenn man dann da so am Strand herum lungert und ehrlich darüber nachdenkt:

Ganz schön aufwendig, diese völlig selbstsüchtige Sonnensuchtbefriedigung.

Aber Hey, man hat ja auch sonst nichts anders zu tun!

Peter.

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