KANAREN 2024: Nach HUELVA in drei Etappen

Von SETE aus geht es zügig in drei Etappen zum Fährhafen von HUELVA, tief im Süd-Westen von SPANIEN, fast schon PORTUGAL, gelegen.

Weiterhin ein kurzes mautpflichtiges Stück Autobahn in FRANKREICH, ab SPANIEN dann ohne weitere Zusatzkosten ordentlich Diesel verbrennen. Der ist mit knapp 1,50 € noch mal zwanzig Eurocent günstiger als im Land des Rotweins.

FLORONSAC (Frankreich), nahe SETE

Das Tagesziel liegt knapp 500 Kilometer entfernt im EBRO DELTA, nahe der Kleinstadt AMPOSTA. Ein kostenloser Camperstop gleich neben einem Restaurant „in the middle of nowhere“. Die gar nicht mehr so kleine Reisegruppe ist hier verabredet mit der ehemaligen Crew der FRATI. Exakt in dieser Besetzung vor neun Jahren in einer Pizzeria in GRIECHENLAND erstmals zusammengetroffen.

Des Schreiberling sind diese Camperstops ja nicht. Für eine schnelle Nacht auf der Durchreise sicher immer OK, aber zum geselligen verweilen? KNAUSi wirkt selbst mit Anhänger sehr verloren in Mitten des von riesigen Wohnmobilen bevölkerten Parkplatzes in der flachen Einöde des EBRO DELTAS. Nun, eigentlich geht es wie immer ganz einfach:

Das unerfreuliche ausblenden und sich auf das Wesentliche fokussieren!

Sonnenuntergang im EBRO DELTA (Spanien)

Und das sind schlicht die Menschen mit denen man sehr gerne seine Zeit verbringen möchte. Es ist ein großes Glück, das die FRATI Crew den Blog gelesen hat und kurz mal „Halt, Stop“ in den ansonsten eher stillen gemeinsamen Äther gerufen hat. Denn wie schon 2022 wären wir beinahe (!) aneinander vorbei gefahren, hätte nicht wenigstens einer aufgepasst. Was für eine Panne wäre das wohl geworden? So verbringen wir auch diesmal noch einen ganzen Tag zusammen und essen in voller Besetzung im Restaurant „LA CASA DE FUSTA“ standesgemäß eine Paella mit lokal angebautem Reis.

Wer hätte das wohl gedacht? Reisanbau in Spanien, hier, im EBRO DELTA bei AMPOSTA?

Obwohl der Standplatz kostenlos ist, gibt es eine Art Platzwart. Gleich zweimal wird der aktuelle KNAUSi Fahrer von eben jenem gerügt: Einmal zapft er unerlaubt Wasser, einmal steht KNAUSi falsch. Wer wird schon gerne ermahnt? Richtig ist aber, das es einer macht. Denn sonst würde auf solchen Plätzen schnell ein unangenehmes Chaos ausbrechen.

Das Wetter ist wirklich lausig, der Parkplatz auch nicht wirklich besonders, das Restaurant leer gegessen, da kann man ja wohl nur weiter fahren?

Stadtkulisse von HUELVA

Wieder eine Etappe mit knapp 500 Kilometern, einfach mal so kurz von der Autobahn runter und bei VALDEPENAS auf einem öffentlichen Camperstop nächtigen. Zwar in einem Gewerbegebiet gelegen aber nachts völlig ruhig und, man höre und staune: Auch völlig kostenlos. Selbst Ver-/Entsorgung kostet nichts. Es gibt einfach Gemeinden, die sind völlig cool und legen solche Plätze an. Für ein paar Kracher Umsatz an Tankstellen und Supermärkten reicht es immer und die durchreisenden sind sehr zufrieden.

SEVILLA liegt so was von auf dem Weg und wäre sicher diesmal ein Besuch wert gewesen – doch in basisdemokratischen Reisegruppen zählt die Stimme eines ehemaligen Skippers, jetzt aktuellen Fahrers einfach nichts. Konnte man noch zu Zeiten der kleinen vertrauten Reisegruppe mit der Kraft des faktischen Meinungen ändern, gelingt das in der aktuellen Reisegruppe nicht. Was man alles so bedenken sollte, wenn man gemeinsam auf Reisen geht?

Also wird mal wieder durchgezogen, 430 Kilometer und ab auf den Campingplatz LA BOTA bei HUELVA.

Dieser Campingplatz am Meer ist zwar den ganzen Winter offen, aber nur ein paar deutsche Wohnmobile lungern hier herum. Einige davon verdammt groß.

Die Motorroller verrichten gute Dienste beim obligatorischen Ausflugstag, aber LA BOTA bzw. in der Gegenrichtung HUELVA ist eigentlich nur über eine Autobahn zu erreichen. Da dürfen die langsamen Zweiräder der Reisegruppe auch in SPANIEN nicht darauf fahren. Einer völlig irrsinnigen Anfahrt nach HUELVA über Stock und Stein, ein Crossbike wäre sicherlich angebracht gewesen, folgt eine komfortable Rückfahrt auf dem Fahrradweg. Auch illegal. Aber auf den ganzen 15 Kilometern treffen wir auf nur 3 Radfahrer, die alle nicht schimpfen.

Und noch mal treffen wir Menschen mit denen es sich sicher lohnt, Zeit zu verbringen.

KITE SURFER am Strand von LA BOTA, nähe HUELVA

Erst jüngst zuerst und zuletzt auf der KRETA 2023 Tour getroffen und sich schon „damals“ gegenseitig durchaus interessiert ein Ohr abgelabert. Können auch zwei gewesen sein. Vom nahe gelegen PORTUGAL kommend legen die beiden einen geschickten Schlenker ein und treffen an einem Sonntag, der seinen Namen garantiert nicht verdient hat, auf „unserem“ Campingplatz ein.
Das Wetter wird am Nachmittag/Abend wieder schlechter und absolut blöder Weise gelingt es nicht, sechs reisende in einem der drei Autos unter zu bringen. Egal was man anziehen würde – für draußen sitzen, wie es unter Campern eigentlich selbstverständlich wäre, reicht es unter gar keinen Umständen.

Kann man machen nix.

Der nicht deutsch sprechende Teil der Reisegruppe verzieht sich als schweigende Minderheit in ihr bereits geheiztes Domizil und zieht sich einen Kinofilm in Heimatsprache rein, die anderen verkriechen sich in KNAUSi, verköstigen roten Traubensaft und labern sich das andere Ohr ab.

Besser ein Kurzbesuch als gar kein Besuch.

Der australische Teil der Reisegruppe widmet den Montag neuerlichen Projekten inklusive neuerlicher Materialbeschaffung, ein Teil der deutschen Reisegruppe assistiert dabei, auch wenn es absehbar verrückt ist eine große Autobatterie in der Innenstadt von HUELVA kaufen zu wollen. Und nur weil der Verkäufer im Batterieladen schnell auf den grimmig dreinschauenden Polizisten einredete, blieb dem Außenteam ein Strafzettel für absolut ungebührliches Parken erspart.

Am Strand von LA BOTA, nähe HUELVA

Morgen dann geht es am Nachmittag endlich auf die Fähre nach GRAN CANARY!

Die MARIE CURIE soll planmäßig gegen 1600 in HUELVA ablegen und am Donnerstag Morgen um 0830 in LAS PALMAS DE GRAN CANARY fest machen.

Und wie es so kommt:
Der Wetterbericht für die kommenden Tage ist absolut lausig. Sicherlich kann man von einem aufziehenden Sturm sprechen. Den kann man auf einem echten Seeschiff von knapp 190 Meter Länger sicher überstehen, doch damit einher geht eine Wetterverschlechterung auf den Inseln: Es soll auf 20°C abkühlen und überwiegend bedeckt sein.

Wie jetzt?

Das haben wir NICHT gebucht!

Das war NICHT der Plan!

Doch wie sagt der mitreisende Australier so schön trocken, hier wieder gegeben in freier eigener Übersetzung:

Kann man machen nix.

Peter.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert