Ein weiterer Garten, denkt man wenn man zu den LOST GARDENS OF HELIGAN fährt.
Falsch, komplett falsch. Denn der Unterschied zu anderen englischen Gärten besteht im „s“ im Namen. GARDEN“s“!
Die Anlage von HELIGAN ist schlicht und ergreifend riesig und besteht aus vielen unterschiedlichen Gärten. Vor Ewigkeiten nach und nach angelegt, über die Jahrzehnte aus Geldknappheit ungepflegt, gerade zu verwildert und erst jetzt in der Neuzeit wieder nach und nach hergerichtet. Privat organisiert, privat finanziert. Das erklärt dann auch den teuren Eintritt von knapp 30 €, pro Person. Wenn man auf der direkt angrenzenden Campsite übernachtet bekommt man 20% Rabatt. Immerhin.
Neben Individualreisenden werden hier auch die Gäste von großen Bussen angetroffen. Verhaltensregel wie immer: Trifft man unterwegs auf so eine Horde, gleich welcher Nationalität, nehme man unverzüglich in die entgegen gesetzte Richtung reißaus!
Zum Aufwärmen ein Blumen-, ein Gemüse-, und ein Kräutergarten. Das übliche halt. Der Jahreszeit geschuldet nicht so prächtig, wie sie sein könnten, erklärt die mitreisende Botanikerin eifrig.
Blöd eigentlich nur, das bei allem Essbaren Schilder darauf hinweisen, das Obst oder Gemüse eben nicht zu essen. Das wird gebraucht für HELIGANS KITCHEN, dem ortsansässigen rustikalen Restaurant.
Diese überschaubaren Gärten sind aber nur ein winziger Teil der LOST GARDENS OF HELIGAN. Ein Wald, große Wiesen und der JUNGLE genannte Urwald sind jeweils größer als die zusammen hängenden Warmlaufgärten. Der JUNGLE ist wohl am beeindruckendsten weil man sofort erkennt das die Pflanzen und Bäume hier uralt sein müssen.
Der Pfad führt steil bergab in eine riesige Senke, immer tiefer in den Urwald hinein. Vermutlich damit es für die jüngeren Besucher hier nicht zu langweilig wird hat man mittendrin eine kleine Hängebrücke als Mutprobe installiert. Nicht jeder geht über die solide aber dennoch wacklige Konstruktion.
Sicher, die Farben und das Grün hinterlassen Eindruck, aber den Schreiberling haut diese Gartenanlage nicht so richtig vom Stuhl. Vielleicht weil es von allem zu viel gibt und dadurch unübersichtlich wird? Der dagegen kleine beschauliche Garten von BONYTHON war dann doch auf Anhieb sympathischer.
Aber darum geht es hier wohl auch gar nicht. Ein riesiger Kinderspielplatz, viele Koppeln mit Tieren und natürlich reichlich Gelegenheit sich zu verköstigen deuten eher auf Freizeitpark hin denn auf Natur pur.
So jedenfalls der Eindruck eines Menschen, der den eigenen Garten zwar großartig findet, aber nichts dafür tut 😉
Na ja, außer vielleicht mal Rasenmähen.
Peter.