Tunesien: Cap Serat

Die Halbinsel von CAP SERAT liegt auf halber Strecke von TABARKA nach BIZERTA an der tunesischen Nordküste. Idealer Zwischenstopp mit vermutlich letztem Strandstellplatz auf der TUNESIEN 2025 Tour!

Denn die Tage in diesem gastfreundlichen Land sind gezählt. Die Fähre nach GENUA ist für den ersten Mai gebucht. Bevor an ITALIEN auch nur gedacht wird nimmt die Reisegruppe selbstverständlich alles aus TUNESIEN mit was geht!

Auf dem Weg nach CAP SERAT, TUNESIEN

CAP SERAT will über eine knapp 12 Kilometer lange Piste erobert werden. Außer einem Militärposten auf dem Berg, ein paar Restaurants und einem grandiosen Strand gibt es auch nicht wirklich etwas in diesem Einod der Natur das eine echte Straße rechtfertigen würde.

Offiziell wird am abzweigenden Kreisverkehr darauf hingewiesen das die Durchfahrt für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht verboten sei. Das Raumschiff macht sich Sorgen. Das ist allerdings überflüssig. Ursprünglich gab es im Verlauf der Piste nur eine klapprige Metallbrücke mit Holzbohlen als Fahrbahn über einen kleinen Flusslauf die ein größeres Fahrzeuggewicht wohl kaum zu tragen vermag.

Doch finden umfangreiche Bauarbeiten an der Piste statt und dafür hat man eine Behelfsfurt neben der Brücke gebaut: Drei große Rohre und jede Menge Geröll umzu und schon können da auch Betonmischer, Traktoren mit Anhängern die große Wasserfässer tragen oder auch massige Bulldozer den kleinen Fluss passieren. Ob der Fluss jemals wieder ein Hochwasser führen wird das in der Lage wäre die Behelfsfurt wieder weg spülen kann darf bezweifelt werden: Ein großer Stausee mit einem breiten Damm sammelt wohl erst mal jede Menge Regenwasser ein bevor die Flüsse in der Umgebung überlaufen können.

Blick vom CAP SERAT auf die Bucht, TUNESIEN

Der Stellplatz ist eigentlich ein öffentlicher Parkplatz am Strand und kostet dementsprechend auch nichts. Der Wirt des örtlichen Restaurants LE PIRATE freut sich zwar über zahlende Essensgäste, stellt aber auch gerne seine Dusche, WC und Wasserhahn zu Verfügung. Sehr freundlich.

An beiden Abenden wird standesgemäß noch mal ein ordentliches Lagerfeuer am Strand entzündet, Camperromantik pur. In der absoluten Dunkelheit quacken die Frösche umzu, ein paar freundliche wilde Hunde prüfen eifrig ob nicht doch hier was gekocht wird und ein Leckerbissen zu ergattern sei und der klare Sternenhimmel über einen lädt zum lustigen Sternbildraten ein. Perfekto. Mehr geht wohl mal wieder nicht.

Leider kann der Leuchtturm von CAP SERAT auf dem Berg nicht besichtigt werden, militärisches Sperrgebiet und darauf wird auch geachtet.

Bereits während der Anfahrt den nahe gelegenen Ort SEJENANE besucht: Donnerstags ist Wochenmarkt. Straßenmärkte sind in Ländern wie TUNESIEN immer ein sehr schönes Erlebnis, doch in SEJENANE haben unglaublich viele Störche ihre Nester gebaut und sorgen so für eine ganz besondere Kulisse. Wohl nur für Touristen, die Eingeborene scheinen keine Notiz von diesen edlen Vögeln zu nehmen.

Prächtiger Baum auf dem Weg nach CAP SERAT, TUNESUEN

Viel mehr interessiert sich die lokale Jugend dafür was da wohl für komische Vögel in ihrer Stadt unterwegs sind. Junge Jungs feixen und versuchen einen Dinar zu ergattern, ältere Jungs gucken zwar, versuchen aber sehr cool ihre Neugier zu verbergen. Ganz anders die Mädchen: Die wollen unbedingt ins Gespräch kommen. Mit der aktuellen Beifahrerin natürlich. Wie immer und überall auf der Welt. Da kann man schon etwas eifersüchtig werden, aber was ein freundliches Gesicht und eine kleiner Körper so alles ausmacht?
Wirklich gut ist zu erkennen das die Religion sehr individuell ausgelegt wird und ausgelegt werden kann. Offene schöne lange Haare werden genau so selbstverständlich getragen wie Kopftücher, nur sehr selten sieht man voll verschleierte Frauen. Irgendwie könnte man denken: Geht doch!

Natürlich lernen wir die Gebräuche der Eingeborenen wie immer nur sehr oberflächlich kennen doch verfestigt sich der Eindruck eines freien Landes.

SEJENANE ist offenbar für eine gewisse Töpferkunst bekannt und wenn irgendwo auf der Welt getöpfert wird dann müssen insbesondere westliche Frauen stöbern, staunen und kaufen. Nur findet man im Ort selbst keine Anzeichen für dieses alte Handwerk. Erst entlang der Straße nach CAP SERAT stehen ein paar Behelfsstände, aber auch ein paar richtige Buden mit getöpferten Krügen, Vasen und Tellern in der Gegend herum. Auf den Schreiberling machen die angebotenen Gebrauchsgegenstände einen sehr grobschlächtigen Eindruck, dennoch landen gleich vier von diesem monsterschweren Teilen in KNAUSi´s Bauch. Schauen wir mal wie diese Mitbringsel die Heimreise überstehen.

Vermutlich würde man länger am CAP SERAT bleiben können doch gibt es mittlerweile ein ernsthaftes Reiselogistik Problem in zwei Autos: Jeweils ein Berg von schmutziger Wäsche. Nicht lösbar in TABARKA, trotz intensiver Suche keinen Waschsalon oder Wäscherei gefunden. BIZERTA verspricht eine Lösung, doch Sonntags braucht man auch in TUNESIEN nicht zu hoffen ein arbeitsreiches Problem lösen zu können. Daher soll BIZERTA spätestens an einem Samstag Vormittag erreicht werden.

Außerdem steht zum Abschluss der Reise natürlich auch noch ein ausgiebiger TUNIS Besuch auf dem Programm, der braucht auch seine Zeit.

Muss wohl so sein.

Peter.

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