Getreu dem Motto „ANDEREN Touristen aus dem Weg gehen“ ist das heutige Reiseziel die Großstadt LOS LLANOS. Da wohnen ja wohl nur Eingeborene. In LOS LLANOS gibt es eine Markthalle die von 0900 bis 1400 geöffnet hat und besucht werden will.
Während es dem einen Fahrer der interkontinentalen Reisegruppe völlig egal ist, ob er über Land, große oder kleine Straßen, Dörfer oder eben Großstädte fährt, ist es dem aktuellen KNAUSi Fahrer jedes mal ein Graus, in eine große Stadt zu fahren.
Nun denn, wat mut dat mut.

Die kurvenreiche Fahrt von LA FAJANA dauert länger als gedacht, die Parkplatzsuche verläuft dann zwar um so schneller, aber eben auch an der Grenze des Machbaren. Wenn normale Straßen zu Ende sind und nur kleine Gassen als Option bleiben, dann ist ein 11 Meter Gespann nicht eben hilfreich.
Gegen 1100 wird die Markthalle PLAZA MERCADO in LOS LLANOS dann zu Fuß erreicht, betreten und die Gesichter der interkontinentalen Reisegruppe werden schnell recht lang. Bis auf einen Fischhändler und den obligatorischen Imbiss haben alle Stände bereits geschlossen. Ferner ist die Halle für eine Großstadt auch überraschend klein, geradezu überschaubar.
OK, kann man machen nix. Aber was soll das bloß?
Kaffee und ein kleines Sandwich zur Entschädigung, vor der Markthalle, da wo es besonders kalt und zugig ist. Dafür der ganze Anfahraufwand?

Nun, fahren wir also einfach weiter und vergessen die Markthalle von LOS LLANOS mal ganz schnell.
Was nun folgt ist die Überraschung des Tages.
Wenn man das eine will und was ganz anderes bekommt.
Das Eine: Nix mit Markthalle.
Das Andere: Unmittelbare Katastrophenfolgen.
2021 ist auf LAS PALMAS der Vulkan TAJOGAITE ausgebrochen (bzw. entstanden) und hat tagelang Unmengen von Lava in die Umgebung verstreut. Dabei ist recht viel kaputt gegangen, viele Menschen haben ihre Heimat verloren. Doch die Spanier lassen sich nicht lumpen und haben zum Beispiel mal eben komplett neue Straßen über die neuen Lavafelder gebaut. Das haben die bordseitigen Navigationsinstrumente der interkontinentalen Reisegruppe nicht unbedingt mitbekommen. Die emsigen Straßenbauer von LA PALMA haben wenig Rücksicht auf abenteuerliche Steigungen (12%) genommen.
Und so irrt die interkontinentale Reisegruppe ein wenig herum um den rechten Weg durch die Lavamassen zu finden. Kurz mal ganz runter zum Wasser, in eine teilweise immer noch gesperrte Stadt, nur um dort zu wenden und wieder den Berg hinauf zu fahren. KNAUS´s aktueller Durchschnittsverbrauch liegt derzeit bei gut 20 Litern auf 100 km. Gut vier Tonnen Gewicht bergauf fordern ihren Tribut.
Irgendwann findet sich dann doch der Weg auf die LP-2, auf gut 700 Metern Meereshöhe. Puh, was für eine kurverei durch viel kaputtes Land. Passt doch irgendwie, das der Himmel auch tiefgrau ist und sogar manchmal Wasser absondert.

Hätte man sich nicht auf diese bescheuerte Markthalle konzentriert, sondern versucht das Große Ganze zu sehen, wäre man vorbereitet gewesen. So ist man unfreiwillig zu einem dieser elenden Katastrophentouristen mutiert und auch noch tief beeindruckt. Von der zerstörerischen, gar brutalen Natur, vom menschlichen Willen, damit umzugehen.
Was wären wir bloß, wenn wir keine Menschen wären?
Peter.