Gleich in der Nähe von LA MACETA liegt das ECOMUSEO DE GUINEA. Im stetigen Bestreben der möglichst einfachen Wissensvermehrung wird der Besuch für den frühen Nachmittag ins Auge gefasst. Als die Dame an der Kasse freundlich darauf hinweist, das die Tour zwei Stunde dauert, wird dann doch lieber der späte Nachmittag gebucht.
Bloß nicht überanstrengen!

Man glaubt es kaum, auch hier gibt es eine begehbare Lavahöhle. Die wurde durch Zufall entdeckt, als das Gebäude für die Aufzucht der eingeborenen „Riesenechsen“ entstehen sollte. Ein Baggerfahrer haut ein Loch in den Boden und die staunend versammelten Bauarbeiter fragen sich, ob gleich das ganze Gelände einstürzt?
Diese Lavahöhle ist sichtbar für Besucher aufgehübscht. Fast schon klinisch rein. Immerhin müssen hier Helme zum Kopfschutz getragen werden, auf LANZAROTE, wo es deutlich enger zu ging, nicht. Aber da hatte der aktuelle Fahrer ja seine fürsorgliche aktuelle Beifahrerin an seiner Seite.

Danach bringt uns die Führerin in das Gebäude für die Aufzucht der „Riesenechsen“. Die Verwendung des Wortes „Riese“ beinhaltet ja immer auch die Frage nach dem anzuwendenden Maßstab. Nehmen wir mal wohlwollend zur Kenntnis, das auf dem kleinen EL HIERRO „Riesen“ so um die 50 cm groß sind. Was da wohl die entfernt verwandten Artgenossen auf GALAPAGOS oder INDONESIEN davon halten?
Das Aufzuchtprogramm gibt es schon seit vierzig Jahren. Inzwischen geht man davon aus, das im Berg hinter der Station über 800 „Riesenechsen“ leben. Aber zählen könne man die nicht, viel zu gefährlich in den Berg zu steigen.
Zum Abschluss erläutert die Führerin das begehbare Dorf der Anlage. Das ist nun wirklich interessant. Das Dorf entstand weil ganze Familien im Sommer aus den Bergen herunter kamen um hier Landwirtschaft zu betreiben. Dazu mussten sie alles mitbringen was man zum leben und arbeiten brauchte, denn hier unten war ja nix und niemand.
Auch das Trinkwasser.

Das ging wohl viele Jahrzehnte so bis mal wieder eine große Trockenheit jedweden Landbau zunichte machte.
Die männlichen Inselbewohner haben sich dann einfach von EL HIERRO abgesetzt in dem sie auf Segelschiffen, die hier ihre letzte Station auf dem Weg nach Mittel- und Südamerika machten, anheuerten.
Schon klar, Frauen und Kinder kann man ja auf einer austrocknenden Insel im ATLANTIK alleine zurück lassen.
Man hat ernsthaft versucht, die Eigentumsverhältnisse der Häuser in diesem Dorf zu klären. Bis auf den Eigentümer des wertvollsten Hauses konnten keine Besitzer mehr ermittelt werden.
Unbekannt verzogen. Klassiker.
Die Kargheit der Häuser und deren winzigen Gärten lassen die interkontinentale Reisegruppe kurz erschaudern:
Einfach mal nur wieder Glück gehabt nicht am falschen Ort und zur falschen Zeit geboren worden zu sein?
Peter.