Wie angedroht: Jetzt steht ernsthaft Kultur am Morgen auf dem Programm!
Kein anderer Mensch als CESAR MANRIQUE hat LANZAROTE so geprägt wie dieser international erfolgreiche Künstler. Die Farbgebung der Häuser auf LANZAROTE, deren Ausmaße und vor allem unzählige praktische Kunstwerke wie besondere Aussichtspunkte und Skulpturen hat CESAR MANRIQUE künstlerisch vorgegeben.

Wie ihm dieser extrem weitreichende Einfluss auf diese Insel gelungen ist wird wohl immer Auslegungssache bleiben. In jedem Fall ist für jeden das Ergebnis seiner Arbeit überall auf der Insel sichtbar.
Um diesen besonderen Menschen zu würdigen hat man nach dessen Unfalltot die CESAR MANRIQUE FOUNDATION ins Leben gerufen und eines seiner Häuser als Museum hergerichtet.

Nun, was soll man zu diesem Haus, im wesentlichen unter der Erde im rauen Lavagestein angelegt, bloß sagen?
JAMES BOND Kulisse?
Playboy geprotze?
Völlig abgedreht?
Klasse?
In jedem Fall sehr, sehr besonders.

Der Kontrast von schwarzem Vulkangestein und Sand mit großflächig weißen Farbflächen wirkt immer gut. Dazu das türkise Poolwasser im „Badezimmer“ in Kombination mit knall orangen Sesseln lässt auf jeden Fall schon mal das vermutliche Enstehungsjahrzehnt festnageln. Diese Anlage hier ist kein Museum, das ist ein Tempel!
Da haben wir es doch: Eben völlig abgedreht.
In allen Räumen finden sich Hinweistafeln und Videoinstallationen, die das Leben und Werk von CESAR MANRIQUE dokumentieren. Man würde Stunden brauchen, das/die alle zu studieren. Stunden, die die interkontinentale Reisegruppe nicht aufwenden möchte.
An einer Stelle findet sich tatsächlich ein Schaukasten mit einem vollständig bebilderten NEUE REVUE Artikel aus Deutschland. Keine Ahnung ob es die „very soft porn“ Zeitschrift noch gibt, doch die gedruckte Nachricht aus der Vergangenheit ist klar: Erfolgreicher Künstler, der auf Playboy macht und auf jede Menge halbnackte Mädels steht. Ohne dabei gewesen zu sein: Vermutlich ausschließlich im Namen der Kunst?
Statt wie damals so super kreativ und einflussreich gewesen zu sein wäre CESAR MANRIQUE vermutlich heutzutage mehr damit beschäftigt, sich für echte und falsche Anschuldigungen bezüglich seines Lebensstils zu rechtfertigen. Soweit die interkontinentale Reisegruppe das beurteilen kann, ist die Inselbevölkerung und die Inselregierung sehr Stolz auf ihren Künstler, so oft wie man allerorten seinen Namen liest. Egal wie er gelebt hat.

Und obwohl sich dem Schreiberling die Kunst von CESAR MANRIQUE in Form seiner Figuren und Gemälde nicht die Bohne erschließt, ist er von seiner Behausung schwerstens angetan. Auf diese vielen Detailideen muss man erst mal kommen!
Nun würde man in ELMSHORN bestimmt nicht wie auf LANZAROTE wegen der Sommerhitze unter der Erde wohnen wollen, aber eigentlich könnte man doch einfach mal im heimischen Garten den Spaten in die Hand nehmen und so ein tolles „Badezimmer“ nachbuddeln?
Was würde wohl die örtliche Gartenfachfrau, jetzt aktuelle Beifahrerin dazu wohl sagen?
Also nicht wegen dem tollen neuen „Badezimmer“ an sich, aber wegen der vielen zu erwartenden Bikinigirls?
Peter.