KANAREN 2024: Fuerteventura, El Cotillo

Im Nordwesten von FUERTEVENTURA liegt EL COTILLO, ein kleiner Ort, der besucht werden will weil es dort Bars, Restaurants und Souvenirshops gibt.

Wer es mag?

Wohnmobilstellplatz EL COTILLO, Fuerteventura

Stellplätze für Wohnmobile gibt es südlich von EL COTILLO an der Steilküste mit dem schmalen Strand davor reichlich, die unbefestigte Straße dorthin lässt auch mit Anhänger gut passieren. Die Wahl fällt auf einen nicht ganz so großen Platz, drei andere Wohnmobile stehen dort bereits. Während KNAUSi ganz in eine Ecke als Windfang positioniert wird, soll das Wohnmobil der Australier mit Namen E.T. im 90° Winkel davor zu stehen kommen, ebenfalls als Windschutz.

Die dem starken Wind geschuldete wilde Anordnung führt dazu, das die Front von E.T. ca. 2 Meter entfernt von einem spanischen Wohnmobil zu stehen kommt.

Wenig später kommt dessen Bewohner von einem Strandspaziergang zurück. Ein junger Spanier, der offenbar in seinem Auto lebt und dort am Computer arbeitet. Fassungslos baut er sich auf dem Parkplatz auf und ruft voller Verärgerung:

„Oh these fucking Germans! FUERTEVENTURA is so big, why do you park so close?“

Hm, na ja.

EL COTILLO, Fuerteventura

Genau genommen stammt die Besatzung des zur Verärgerung beitragenden Wohnmobils aus Australien, das aus Deutschland stammende Auto kann ja nun wirklich nichts dafür.

Allerdings, so oder so, der junge Spanier hat ja Recht.

Der Australier parkt ca. 10 Minuten später E.T. so deutlich um, das sich wirklich niemand mehr beschweren kann. Des KNAUSi´s Besatzung kehrt derweil von einem ersten Strandspaziergang zurück und versucht die über die rüde Ausdrucksweise des jungen Spaniers immer noch erbosten Australier zu beschwichtigen. Ganz objektiv: Er hat Recht, wir haben bei unseren windigen Überlegungen nicht ausreichend Rücksicht auf ihn genommen.

Mit zwei schön kalten kleinen metallischen Zylindern bewaffnet schlendert der aktuelle KNAUSi Fahrer zu dem jungen Spanier hinüber und bietet dieses kostbare Gut als Trostpflaster für den entstandenen Ärger an. Ob des übergewichtigen Deutschen vor seinem offenen Seitenfenster ist der junge Spanier etwas verdattert, lehnt die Annahme der Kompensationsmittel allerdings sehr freundlich ab und bedankt sich seinerseits nun sehr höflich für das Umparken.

Situation entschärft, alle sind happy.

EL COTILLO, Fuerteventura

Der Australier sagt ja des öfteren, sinngemäß übersetzt: „Es bedarf Menschen unterschiedlichster Natur um so eine fabelhafte Welt wie diese zu bevölkern“.

Als der junge Spanier am Nachmittag des nächsten Tag abreist, kommt er kurz vorbei um sich nochmal für die zwei Dinge zu bedanken: Umparken und Entschuldigung.

Jetzt ist es an der interkontinentalen Reisegruppe über diese unerwartete Freundlichkeit angenehm berührt zu sein.

Abseits dieses kleinen Intermezzos:

Es gibt einen Plan!
Endlich mal die Motorroller auf den KANAREN auspacken! Die brandneuen Teile werden seit vielen Kilometern hinter KNAUSi her gezogen und haben noch nicht einmal Inselluft geschnuppert.

OK, die knapp zwei Kilometer Schotterpiste bis zur Stadt sind nicht unbedingt die ideale Rennstrecke für Motorroller, aber mit um und bei 20 km/h wird auch diese Hürde gemeistert. Des KNAUSi´s Besatzung ist auf einer Mission!

EL COTILLO, Fuerteventura

Eine einzelne, nicht näher zu benennende Beifahrerin hat ihren Badeanzug vergessen und benötigt Ersatz. Gar nicht so einfach, in so einer Surferstadt mit vielen jungen Menschen in dieser Sache erfolgreich zu sein. Irgendwie könnte man den Eindruck bekommen, das jenseits dreißig Lebensjahren kein Markt für Badesachen existiert?

Das Teil, das dann schließlich für ein halbe Vermögen erstanden wird ist wohl erst mal OK, doch hat der aktuelle Fahrer mehrfach versichern müssen, das Erstehen von weiteren Bademodeartikeln zuzulassen, wenn die aktuelle Beifahrerin sich dabei wohlfühltechnisch noch verbessern könnte.

Dabei war des KNAUSi´s Besatzung noch nicht mal ansatzweise im Meer!

Am Strand mal die Füße hinein gesteckt, aber auf keinen Fall mehr. So ein Stück ATLANTIK kann auch im März noch ganz schön kalt sein. Es bleibt der feste Vorsatz, jetzt wo auch die Ausrüstung stimmt!

EL COTILLO hat sicher seinen Reiz. Nur muss man für eben jenen auch empfänglich sein. Wirklich besonders ist die fantastische ATLANTIK Brandung rings herum, aber auch mitten in der Stadt. First Row Wave Watching bei Bier, Cocktail oder gar was gekochtem.

EL COTILLO, Fuerteventura

Deutlicher als je zuvor tritt die FC LIVERPOOL Liebe des mitreisenden Australiers zu Tage. Erfährt er doch im Waschsalon von PETRAS Sportsbar in EL COTILLO. Also einer Kneipe, in der mindestens ein großer Fernseher hängt und der Wirt darauf Fussballspiele zeigt. Also verfolgt die interkontinentale Reisegruppe ein wichtiges Spiel der angebeteten Mannschaft, vertilgt dabei allerlei Snacks und einiges an Bier nur um dann in völliger Dunkelheit und sehr leichtem Sprühregen die mit den Motorrollern schwierig zu befahrende Schotterpiste zurück zu den Wohnmobilen zu fahren.

Ach je. Hätte man nur mal ein Ankerlicht angelassen. Wie soll man in dieser Dunkelheit nur den richtigen Platz, das richtige Wohnmobil finden? Der deutsche Teil der Reisegruppe fährt zu weit, der australische Teil der Reisegruppe bemerkt das und lotst zum richtigen Weg.

Tagsüber versucht die aktuelle Beifahrerin den kleinen Erdmännchen mit verführerischen Nüssen auf das Fell zu rücken. Doch haben diese lustigen Tierchen offenbar nur ganz besondere Sprechzeiten und halten ansonsten Siesta. Eine gewisse Enttäuschung darüber kann die wirklich bemühte Tierpflegerin nicht verbergen.

Und so zerrinnen die Tage auf FUERTEVENTURA.

EL COTILLO, Fuerteventura

Der selbst ernannte, aber nie anerkannte Reiseleiter macht sich Sorgen über das weitere Inselprogramm. Dadurch, das nicht einfach sämtliche Fähren im Voraus gebucht wurden, ergibt sich jetzt im Norden von FUERTEVENTURA das „Problem“ eines Wartetages: Alle Verbindungen nach LANZAROTE am Wunschtage ausgebucht. An sich nicht schlimm, doch muss so was die absolute Ausnahme bleiben, würde man ansonsten bei sechs Inseln glatt eine ganze Woche verdödeln.

Doch ist ja genau das die Frage: Verdödeln oder Erleben?

Ach, egal!

Hauptsache nicht in Insel-Hopping-Abhaken-Stress kommen!

Also ERLEBEN!

Kommt ja von ER LEBT.

Peter.

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