Nach CHEBEKA und TAMERZA nun also MIDES, die Dritte Bergoase im Südosten von TUNESIEN.
MIDES liegt eigentlich gleich gegenüber von TAMERZA und es führt ein Wanderpfad über die Bergrücken der nur ca. 3 Stunden dauert. Die Straße führt aufwendig außen umzu und ist über 20 Kilometer lang.
Zum anderen liegt MIDES ca. 800 Meter von der Grenze zu ALGERIEN entfernt. Entsprechend mausetot ist dieser Grenzort in einer Sackgasse. Wäre da nicht die bekannte Schlucht die Touristen aus aller Welt anzieht, wäre MIDES wohl völlig unbekannt und vermutlich völlig entvölkert.
Für Wohnmobilfahrer bietet MIDES einen hochgelobten Stellplatz im FAMILY RESTO von SALAH und seiner Frau ZAHRA. Das Lob ist schon spaßig denn außer einem Sandplatz mit sagenhafter Aussicht über Palmen in die Berge bietet dieser Platz eigentlich nichts. Jedenfalls keine Infrastruktur. Das kompensiert der Betreiber mit seinem Charme, Ankunftstee und dem geschickten Umgang mit GOOGLE Translate.
Eigentlich erwartete des KNAUSi´s Besatzung bei der eigenen späten Ankunft in MIDES die anderen beiden Autos der TUNESIEN 2025 Reisegruppe, doch der Platz ist komplett leer. Später kommen zwei fremde, ebenfalls sehr ungleiche Autos, das war es. Sind die eigentlich Mitreisenden doch einfach auf dem Luxusplatz mit Pool in TOZEUR geblieben. Der ist gedanklich bereits sehr weit weg. Sehr sehr weit sogar.
Nun, das war ein langer Tag, die phantastisch stille Abendstimmung wird nur manchmal durch das Klappern von unserem eigenen Geschirr gestört.
Das Wetter am nächsten Morgen ist dann leider so was von bescheiden, da kommen dann nur wieder wolkenverhangene Bilder bei der obligatorischen Schluchtbegehung zu Stande. SALAH hätte uns gerne seinen Cousin MOHAMED als Führer vermittelt, aber nach reiflicher Überlegung kommen wir zu dem Schluss das wir gerade noch so in der Lage sind die 850 Meter bis zur Schlucht alleine zu laufen.
Später stellt sich heraus das MOHAMED auch die drei Stunden Wanderung nach TAMERZA anbietet, aber dafür bräuchte man einen vierten Tag in MIDES und den möchte des KNAUSi´s Besatzung hier nicht verbringen. Denn für den Dritten Tag ist MOHAMED schon ausgebucht. Wie schön für ihn!
Die Schlucht von MIDES ist vollständig, also von Anfang bis Ende ohne Kletterei begehbar, hat man denn den steilen Einstieg überstanden. Aufgrund des bedeckten Himmels und des Donnergrollens in der unmittelbaren Nähe steigert sich die aktuelle Beifahrerin ein wenig in Flutkatastrophen Phantasien hinein. Klar, wenn jetzt hier unten aus dem Nichts eine 2 Meter Flutwelle durchrauschen würde, dann wäre das wohl das letzte Bad.
Doch dafür müsste es ja unzweifelhaft erst mal richtig schütten und das vielleicht auch ein bisschen länger? Also wird munter zum Ende der MIDES Schlucht gewandert, nach der wohl obligatorischen Engstelle von solchen Felsformationen steht man auf einmal in einer gähnend langweiligen Landschaft. Etwas überraschend, dieses Ende. Der Rückweg wird deutlich schneller beschritten, denn irgendwie scheint der Donner näher zu kommen, einzelne Regentropfen fliegen durch die Luft und finden ihren Weg in die Schlucht. Erstaunlich, wie schnell kleine Beine werden können?
Kaum aus der Schlucht raus fängt es beim örtlichen Café und Souvenirhändler so an zu schütten das Unterschlupf von Nöten wird. Also mal ganz in Ruhe einen Kaffee und einen Tee schlürfen und den Ausführungen des ansonsten momentan arbeitslosen Wirt lauschen. Irgendwann kommt noch ein PKW mit einer Familie aus Italien und privatem Führer, die schlürfen auch Tee und warten auf Wetterbesserung. Erstaunlich faire Preise, auch für die dann doch noch erworbenen Souvenirs.
Kaum lässt der Regen nach pilgert des KNAUSi´s Besatzung die wenigen Schritte zum Auto zurück und trifft dort auf die zuvor vermissten beiden Autos.
Alles fügt sich, alles wird gut.
Peter.
