Tunesien: Kairouan

Nächste Stadt, nächste Sehenswürdigkeit. KAIROUAN hat eine berühmte, riesige Moschee und immerhin ist es Touristen erlaubt, gegen Eintritt selbstverständlich, den großen Innenhof zu besichtigen und an drei Türen einen Blick in den Gebetsraum zu erhaschen, wenn gerade kein Gottesdienst ist.

Blick in den Gebetsraum der Mosquee Sidi Oqba

Die „Große Moschee“, besser „Mosquee Sidi Oqba“ benannt liegt im Nordosten der Innenstadt, der kleine Fußmarsch vom Stellplatz in einem Jugendheim, Sportverein oder sonst was führt mitten durch die Medina (Altstadt). Merkwürdiger Weise spricht kein einziger Touristenjäger zu uns. Wohl keine Saison, wohl anderweitig beschäftigt? Und so können wir das Gewühle auf den vielen tausend kleinen Marktständen endlich mal in Ruhe betrachten, gar genießen. Die Moschee schließt um 1400 ihre Pforten für Besucher, daher auf dem Hinweg eher Eile denn Bummeln.

Selbst an der Moschee lungern nur zwei gelangweilte Touristenjäger herum die nicht ernsthaft versuchen ihre „Dienste“ anzubieten. Auch sonst ist es sehr leer hier im Moment. Noch nicht mal ein voller Bus mit Hoteltouristen in Sicht.

Innenhof der Mosquee Sidi Oqba

Das Gebäude selbst ist sicher recht beeindruckend und sehr gut in Stand gehalten / gesetzt. Aber ob die Moschee eine Reise nach KAIROUAN rechtfertigen kann? Nun ja, war ja auch kein großer Umweg auf dem generellen Weg nach Süden. Schon OK das Teil selbst gesehen zu haben. Laut sehr gutem Reiseführer (REISE Know-How Tunesien 2023) soll man auch den Turm besteigen können. Alle Eingänge sind verschlossen, der einzige Angestellte weit und breit (logisch, der Ticketverkäufer) verneint diese Möglichkeit. Das ginge leider nicht.

Nun, dann besuchen wir doch das Teppichmuseum von KAIROUAN.

Ja, ja, TEPPICHmuseum.

Wird von der Stadt betrieben, kostenloser Eintritt. Schließlich war KAIROUAN mal ein Zentrum tunesischer Teppichkunst. Ja, da hängen im Halbdunkel jede Menge Teppiche herum, lernen kann man aber nix, weil alles auf arabisch geschrieben steht. Ein Computer spielender Mann am Eingang, einer vor einer Videoüberwachungsanlage im ersten Stock. Merkwürdiges Museum. Auf der ewigen Suche nach dem Positiven: Wir haben KEINEN Teppich gekauft. Ging ja auch gar nicht, es wurde von niemanden irgend etwas angeboten.

Hochhaus in KAIROUAN

Was das nun wieder soll?
Was für ein Abgrund zwischen stiller Ignoranz und hektischer Jagd. Muss man als Tourist ja auch erst mal ertragen können?

Die Stadt ist hektisch, laut und heiß. Diese Nummer mit dem Ramadan ist auch zu unkomfortabel. Wäre der nicht würde man einfach in einem Straßencafee irgendetwas trinken und gestärkt weiter ziehen. Doch nicht in dieser Jahreszeit. Noch fünf Tage oder so geht das. Wahrscheinlich dreht das Land dann noch mal richtig auf, denn insbesondere vormittags kommt einem TUNESIEN wie ein Land mit angezogener Handbremse daher.

Zurück am Jungendheim, Sportverein oder sonst was wird heimlich im Auto erst mal WASSER getrunken. In Echt jetzt!

Auf der Anlage wird allerorten gebaut und entsprechend staubig ist unser kuschliger Baustellenstellplatz. Sehr spaßig ist am Abend, längst ist es dunkel, zu beobachten, das es auch in TUNESIEN jede Menge Helikopter Eltern gibt, die ihre Sprösslinge bis direkt vor die Tür des Tennisplatzes fahren müssen statt sie ca. 150 Meter alleine laufen zu lassen. Entsprechend geschäftig geht es vor des KNAUSi´s Schiebetür zu.

Teppichmuseum in KAIROUAN

Doch wie bisher immer in TUNESIEN: Irgendwann herrscht Ruhe, geradezu gespenstische Nachtruhe. Unklar, ob das ein Ramadan Effekt ist oder ob das immer so ist?

Wir werden es noch herausfinden!

Sehr bald.

Peter.

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