KRETA 2024: Motorrollertour im Nordosten

Von der aktuellen Homebase PALEKASTRO bietet sich eine kleine Motorrollertour in den äußersten Nordosten von KRETA an. Sehr wenig Straßenverkehr, einige Sehenswürdigkeiten und herrliches Wetter locken auf die knatternden zweirädigen Vehikel.

Die fünf Orte in der besuchten Reihenfolge von Süd nach Nord:

KOUREMENOS BEACH
KOUREMENOS MARINA
VAI PALM BEACH
ITANOS
TENDA BEACH

KOUREMENOS BEACH, auch bekannt als „Surfers Paradise“ ganz in der Nähe von PALEKASTRO findet die zweimal zweirädrige Reisegruppe nahezu verlassen vor. Auf einem mehr oder weniger offiziellen Stellplatz für Wohnmobile befinden sich nur zwei Autos, ansonsten wirkt die ganze Gegend gespenstisch leer und keinesfalls wie ein Paradies. So geschützt wie die Bucht daher kommt fragt man sich als Laie, wo denn hier der Wind zum Surfen herkommen soll? Eine große Kneipe gibt dem Platz seinen Namen, oder auch umgekehrt. Alles ein- und verpackt für den Winter, nichts besonderes zu sehen oder zu erleben.
Bilder von KOUREMENOS BEACH:

Anderthalb Kilometer weiter findet man den kleinen Fischereihafen KOUREMENOS MARINA mit vielleicht 15 Fischerbooten darin. Einige gehören sicher in die Kategorie Seelenverkäufer, andere scheinen noch im Einsatz zu sein. In einer überdachten Bude hocken ein paar alte Männer und halten Klönschnack. Daneben reparieren zwei jüngere Männer in einem Unterstand ein Fischernetz. Ein Angler hat sich häuslich am Molenkopf eingerichtet, scheint aber kein Anglerglück zu haben?
Ein Kutter ist recht kreativ an Land aufgebockt. Unklar, wie der Dampfer da so hoch und trocken hingekommen ist. Vermutlich gibt es in der Gegend einen mobilen Autokran? Auf jeden Fall gewagt, das Teil mit alten Fässern abzustützen. Denkt man dann so vor sich hin, als ehemaliger Oberschlaumeier zur See.
Bilder von der KOUREMENOS MARINA:

Einen echten Palmenstrand soll man in VAI PALM BEACH vorfinden. Schon auf dem Weg dahin befinden sich riesige Palmen am Straßenrand. Ein großes neues Hinweisschild an der Zufahrtsstraße verkündet eine Ausgangspserre: Nach 2100 darf sich niemand mehr in diesem Gebiet aufhalten. Ob die Bewohner der vier Wohnmobile, die im Wendehammer vor dem abgezäunten Parkplatz parken sich daran halten bleibt unklar.
Klar ist hingegen das die Palmen hier direkt am Strand deutlich mehr Wasser verdient hätten. So was von traurig anzusehen. In der Saison wird man hier vor Menschenmassen wohl nicht vor- oder zurück gehen können. Hat ja auch Vorteile, dann kann man ja schon mal nicht umfallen. Der Strand, na ja, OK. Aber selbst jetzt vormittags sind schon bestimmt 10 Menschen hier und das werden über den Tag wohl noch mehr werden. Sicherlich kein Ort, wo Wohnmobilfahrer länger verweilen sollten. Wir jedenfalls nicht.
Bilder von VAI PALM BEACH:

Das weit über die Küstenhügel verzweigte historische Dorf ITANOS kann man einfach mal so besichtigen, allerdings ist der dazugehörige Strand wohl eher der wahre Hingucker. Die Bäumchen, die Felsen, der feine Sandstrand. Eine echte Idylle. Die zerkratzten, beklebten und beschmierten Hinweisschilder am Zugang zeugen jedoch davon, das einige dieses hübsche fleckchen Erde nicht so richtig zu würdigen wissen. Später kommen auch hier die weißen Mietwagen und zerstören jeden aufkommenden Eindruck von einem echten einsamen Paradies.
Bilder von ITANOS:

Noch weiter im Norden wird KRETA mit einem Male ganz, ganz schmal. Zwei kleine Halbinseln beherbergen unter anderem den KYRIAMADI Nationalpark. Und ein großes militärisches Sperrgebiet. Wobei sich nicht ganz erschließt, ob & was hier wirklich gesperrt ist. Auf jeden Fall soll man hier nicht mehr fotografieren und schon gar nicht campen. Wieso dann aber an den drei Sandstränden an der ersten Engstelle bei TENDA BEACH jede Menge Wohnwagen am Wasser stehen erschließt sich dem Besucher eher nicht. Vermutlich sind das so was wie Fischerhütten denn Sommercampinghäuser?
Bilder von TENDA BEACH:

Auf der Rückfahrt nach PALEKASTRO zeigt die aktuelle Alleinrollerfahrerin dem lebenslangen Begleiter noch ein riesiges Melonenfeld das sie bereits auf dem Hinweg bemerkt hatte. Uneinigkeit besteht darin, ob die Feldfrüchte bereits aufgegeben wurden oder ob sie ganz demnächst doch noch abgeerntet werden. Praktisch, wie der lebenslange Begleiter der Fruchtkundigen nun mal veranlagt ist fragt er sich, wer sich bloß die Mühe machen soll, die kleinen Melonen vom Erdboden aufzuheben um sie auf irgendeine Art von Gefährt zwecks Abtransport zu legen?

In PALEKASTRO wird wieder genüsslich bei Schlachter, Bäcker und Minimarkt für das Abendessen eingekauft. Immer wieder eine wahre Freude bei sehr freundlichen Lebensmittelhandwerkern seine Essenszutaten zu erstehen.

Schöne Rollertour, die verschiedenen Berganstiege bestärken den Schreiberling in seinem Vorhaben, selbst Hand an die Motorisierung seines Knattertons zu legen.

Peter.

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