Nach dem die SKA PUNK Band SURFITS im letzten Jahr ihr 25jähriges Bestehen in einem Nachbarort feiern musste, weil die ELMSHORNER Aufsichtsbehörde mal eben den vorgesehenen Veranstaltungsort geschlossen hatte, fand nun endlich mal wieder ein SURFITS Konzert in ihrer ehemaligen, ewigen Heimatstadt ELMSHORN statt.
Im seit Jahrzehnten morbide vor sich hin siechenden Hafen von ELMSHORN liegt das Küstenmotorschiff MS KLOSTERSANDE. Die Zeiten, in denen der Dampfer Hafer für die KÖLLN Werke in der Innenstadt von ELMSHORN über den Seeweg heranschaffte, sind lange vorbei. Die MS KLOSTERSANDE hat dank dem Einsatz Ehrenamtlicher und Freiwilliger überlebt, wie so viele Dinge in unserem Land nur noch funktionieren, weil es gute Menschen gibt, die sich in ihrer freien Zeit ohne Eigennutz einbringen.
Und so wurde die MS KLOSTERSANDE über die Jahre zu einem seetüchtigen Veranstaltungsort mit allem was man dafür braucht!
Die MS KLOSTERSANDE wurde wohl zur urigsten Bühne, auf denen die SURFITS jemals aufgetreten sind. Erst mal nur eine kühne Behauptung, ist die Band doch immerhin seit 1998 unterwegs.
Zwei Gitarristen (Matthias, Dirk), jeweils einmal Bass (Sebastian), Schlagzeug (André), Saxophon (Annika), Posaune (Ole) und Trompete (Ayelt). Nix Keyboard, keine elektrischen Streicher, Klaviere oder sonstiges Gedöns. Die sieben Menschen auf der Bühne produzieren ohne Unterlasse jede Menge heftig laute Musik die, egal ob man will oder nicht, einzelne Körperteile zu heftigen Zuckungen anregt.
OK, einige (mehr) im Publikum sind gekommen um zur Livemusik direkt vor der Bühne wild abzutanzen, mitsingen oder ewig in einzelnen Harmonien mitschwelgen ist bei den SURFITS auch nicht wirklich möglich.
Schätzungsweise 150 Menschen haben an diesem Abend den Weg zur MS KLOSTERSANDE gefunden, eigentlich war das Konzert schon länger ausverkauft. Doch mittels persönlicher Beziehung zu einem Bandmitglied gelang es der lebenslangen Begleitung des Schreiberlings doch noch zwei Karten käuflich zu erwerben.
Eigentlich müsste man an dieser Stelle nun darüberschreiben, wie absurd irrsinnig das Musikgeschäft ist. Denn während auf solchen, ebenso grandiosen wie herausragenden Veranstaltungen eine Eintrittskarte 12 € und ein schönes kaltes Bier 3 € kosten, gehen die Ticketpreise der „Stars“ geradezu durch die Decke und alles drum herum wird mindestens doppelt so teuer. Einige, ganz, ganz wenige werden super reich, viele elendige Parasiten verdienen auch noch ordentlich mit und nur wenige „Stars“ unterstützen andere, (noch) nicht so erfolgreiche Musiker. Anderes Thema.
Die sehr spielfreudige Band musiziert an diesem Abend nahezu ohne Punkt und Komma, der Beifall geht regelmäßig im schon nächsten Stück unter. Ganz, ganz wenig wird angesagt doch wird einmal mehr klar, was die Band von rechtsradikalen Mitmenschen hält. Diese deutliche Meinung ist schon OK. Selbstverständlich können selbst die ambitioniertesten Hobbymusiker der Welt unsere gesellschaftlichen Grundkonflikte nicht auflösen, aber es ist zu einfach die anderen als doof abzustempeln. Machen die „anderen“ schließlich ja auch so und man kommt nicht einen Meter weiter. Schon wieder anderes Thema.
Nun, dem Schreiberling ist es unmöglich hier die Setlist des Abends wieder zu geben. Dafür kennt er sich entschieden zu wenig in der Musik der SURFITS aus. Aber ein paar Bilder des SURFITS Auftritts im Laderaum der MS KLOSTERSANDE zu ELMSHORN sind dann doch herausgekommen.
Und ein paar sehr gut unterhaltene Stunden auch.
Wie schön!
Peter.
Das war ein unvergesslicher Abend…gern mehr davon.
Dankeschön