Der Fährhafen im Norden von FUERTEVENTURA heißt CORRALEJO. Von hier aus geht es in zwanzig Minuten nach LANZAROTE, wenn man will.
Die Interkontinentale Reisegruppe will.
Aus strategischen Gründen zieht es die interkontinentale Reisegruppe vor, schon am Vorabend zu dem Fährhafen zu reisen. Und wie der Zufall es so will findet in CARRALEJO gerade der kanarische Karneval statt. Nun muss man allerdings das Wort „Karneval“ auf diesen „weit von allem entfernten Inseln“ erst mal einordnen. Kein aufwendiger Straßenumzug. Keine Showwagen. Schlicht eine große Bühne, darauf ein paar Halbplayback Künstler (zumindest am frühen Abend) und davor tanzwillige Eingeborene, die im Regelfall billige Plastikkostüme, MADE IN CHINA. tragen.

Nun, darauf sei bestanden, jeder wie er, sie, es will.
Wirklich witzig anzusehen ist eine Gruppe junger Menschen, die auf dem Kopf umgestölpte Papierkörbe tragen, darauf eine Badenudel und als Kleid bunte Kreppstreifen. Keine Ahnung, was die darstellen wollen, aber in der umher trottenden Gruppe sicherlich lustig anzusehen.
Der Stellplatz, eher Parkplatz, in der Nähe der Stadt ist eher lausig. Für eine Nacht vielleicht OK, aber eben nur ein Parkplatz am Rande einer mittelgroßen Stadt.

CARRALEJO ist irgendwie ganz besonders an der nördlichen Küste von LANZAROTE gelegen. Eine riesiger Felsklotz als unbewohnte Insel direkt vor der Stadt, ein paar gigantische Unterwasserriffe, die für eine enorme Brandungswelle sorgen und, mal wieder, unzählige Restaurants entlang der Wasserlinie, neudeutsch Waterfront. LANZAROTE, zum greifen nah´, direkt gegenüber.
Entgegen jeder Erwartung bleibt die Nacht auf dem Parkplatz völlig ruhig. Am nächsten Morgen ein schneller Einkauf im nahe gelegenen SPAR Supermarkt, danach in den sehr kleinen Hafen zur Fähre nach LANZAROTE.
Bereits auf dem Warteplatz wird klar, das hier nur vorwärts verladen werden kann. Viel zu eng, viel zu klein. Offenbar kann die Fähre BOCAYNA EXPRESS vorwärts und rückwärts festmachen und entsprechend beladen werden. Der Beifahrerin fällt ein Stein vom Herzen, der aktuelle KNAUSi Fahrer ist ein wenig über die fehlende Herausforderung des rückwärts mit einem Anhänger auf eine Fähre fahren enttäuscht.
In Echt jetzt.
Im Gegensatz zu den bisherigen FRED. OLSEN Verladungen kommt uns CARRALEJO etwas entspannter, etwas unorganisierter daher. Doch auch hier wird extrem pünktlich abgelegt. Zunächst rückwärts ausdampfen, dann am Ende des Wellenbrechers auf dem Teller drehen, Hebel auf den Tisch und Full Speed Ahaed. LANZAROTE unzweifelhaft voraus, der ATLANTIK an dieser Stelle „eigentlich“ völlig ruhig.
Eigentlich.

Tatsächlich steht eine drei, vier Meter Dünung gegen an. Gegen 25 Knoten Schiffsgeschwindigkeit. Die BOCAYNA EXPRESS fährt eine Zeitlang wilde Achterbahn und der aktuelle Fahrer fragt sich verzweifelt, ob er wirklich des KNAUSi´s Handbremse voll angezogen hat? Wie sich später heraus stellt: Natürlich.
Wirklich unglaublich, diese Schaukelei. Vermutlich ein gnadenloses Produkt von Welle gegen an und voller Kraft voraus.
Auch Seeschiffe wollen ihren Fahrplan einhalten. Nicht nur Busse, Straßenbahnen oder die Deutsche Bahn.
(Oh, wie platt!)
Von der Fähre in PLAYA BLANCA, LANZAROTE sehr schnell herunter. Busverkehr zur See.
Erster Eindruck: Gar nicht so viel anders als FUERTEVENTURA.
Zweiter Eindruck: Doch völlig anders, das viele schwarze Vulkangestein, ob groß, ob klein, bestimmt von nun an die Landschaft.
Schauen wir mal, was da jetzt so kommt.
Anders ist ja immer besser.
Peter.