Wie jetzt?
Ein kleiner Konzertbericht von einer Band, die so völlig andere Musik als die sonst hier so gehörte macht? Nun, die Auflösung ist einfach. Zum einen zelebrierten die SURFITS am Samstag ihr 25 jähriges Bestehen mit einem gefeierten Jubiläumskonzert, zum anderen spielt die größte Tochter seit 19 in dieser Band, die ihre Musikrichtung mit SKA PUNK angibt.
Wer sich gar nichts darunter vorstellen kann, dem sei CAPE OF SAN LUCAS auf YOUTUBE zum Einstieg empfohlen. Tolles Stück, sicherlich gemäßigter SKA PUNK. Doch Obacht, die SURFITS können auch viel wilder 😉

Was für ein massives Aufgebot an Musikern! Zweimal Gitarre, Bass, Schlagzeug, Saxophon, Posaune und Trompete. Für den Schreiberling sind es die Bläser, die die Musik dann doch interessant macht.
Kurzfristig musste der Ort der Geburtstagsfeier der Elmshorner Band verlegt werden. Der Betreiber der ursprünglich geplanten Lokalität, dem ehemalige APOLLO Kino in der Innenstadt, musste Insolvenz anmelden, weil die Auflagen für eine Betriebsgenehmigung in unerreichbare Höhen geschraubt wurden. Verfolgt man die Berichte in den ELMSHORNER NACHRICHTEN fällt da wahrlich kein gutes Licht auf die Stadtverwaltung. Bezeichnend: In ELMSHORN konnte keine Ersatzlocation gefunden werden, somit zog der ganze Tross in die KulturSchusterei in der Nachbarstadt BARMSTEDT.
Irgendwie haben es die SURFITS hin bekommen, das alle, die Karten für ELMSHORN gekauft hatten, dann ohne weitere Kosten in BARMSTEDT Einlass bekamen.

Die Vorgruppe PETRI MEETS PAULI rockt mit massiven Gitarrenpunk die kleine Halle souverän ein, aber erst als nach kurzer Umbaupause die SURFITS die Bühne betreten, wird es wirklich voll im kleinen Saal. Und noch etwas heißer, als sowieso schon.
Nun, was kann man sagen. So ein SURFITS Konzert läuft dann doch ganz anders ab als ein MARILLION Konzert. Also so was von ganz anders. Während bei MARILLION maximal einige herum zappeln, wird bei den SURFITS aufwendig getanzt. Jedenfalls von einigen, die die Musik offenbar nicht zum ersten Male hören. Die Band hält sich auch nicht besonders mit Gerede auf, sondern zieht sehr straff das Programm durch. Wird bei MARILLION viel und lauthals mitgesungen, ist das bei den SURFITS wohl eher unmöglich, selbst wenn man die Texte kennen würde.

Der Höhepunkt des Abends ist sicherlich der kurze Auftritt der ehemaligen Bandmitglieder. Die Bühne ist so klein, das die „neuen“ kurz mal Platz machen müssen. Herzerwärmend zu sehen, wie sehr sich alle über diesen sehr gelungenen Jubiläumsabend freuen! Ohne jetzt in private Details abzuschweifen: Alle auf der Bühne haben ernstzunehmende Jobs in denen sie das Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen. Und trotzdem leisten sie sich auch im fortschreitenden Alter ein so aufwendiges Hobby wie die Mitgliedschaft in einer aktiv spielenden Ska Punk Band. Ganz starke Sache das!
Einmal mehr der Beweis, das dieses unsere Land unglaublich vielschichtig und bunt ist. Hier kann jeder machen was er will, hier kann jeder sagen was er will und hier kann jeder die Musik machen, die er will.
Gar nicht mal so schlecht.
Peter.