Nur damit sich wirklich niemand Sorgen um uns macht.
Uns geht es gut. Einen spanischen Knast haben wir nicht von innen gesehen und wir stehen bereits in SETE (Frankreich) bei Bestem Wetter und angenehmen Temperaturen am Strand!

Der marokkanische Diesel ist aber leider schon alle, jetzt verbrennen wir gerade noch guten spanischen Stoff. Jede Menge sogar: Auf der Autobahn bei 100-110 km/h locker 12+ Liter. Nicht schön, aber notwendig, will man vorwärts kommen.
Unsere Anlandung in TARIFA war völlig unspektakulär. Passkontrolle, einfach. Zoll: Haben Sie was anzumelden? Viel Bargeld? Tiere? Nein, nur ein paar Souvenirs. Dürfen wir mal nachsehen? Aber sicher! Kurze erfolglose Begehung des Autos. Beim Rückwärts aus dem Auto gehen hätte es dann fast einen Todesfall gegeben:

Ein Transporter knallt mit 50 oder 60 Sachen im Zentimeter Abstand an uns vorbei und rasiert fast den Hintern des rückwärts aussteigenden Zollbeamten. Alle sind glücklich, das nichts passiert ist! Am meisten wohl der Zollbeamte.
Das Ausklarieren in TANGER Ville war dagegen eine echte Show. Pässe. Völlig problemlos. Autopapiere, schon aufwendiger. Die kleine Karte, die wir bei der Einreise vom marokkanischen Zoll für das Auto bekommen haben, spielt nun die Hauptrolle. Zum Glück haben wir die beim KFZ Schein aufbewahrt und müssen die nicht suchen. Damit wird dokumentiert, das das Auto das Land auch tatsächlich wieder verlässt. Und somit keine Einfuhrsteuer fällig wird.
Doch die Papiere (KFZ Schein, marokkanische Karte und der Pass der Halterin (also der Beifahrerin)) werden zunächst einbehalten. Aber wir sollen schon mal weiter fahren. Passt dem, der den Zündschlüssel bewacht, so gar nicht: Papiere aus der Hand geben und den Ort des Geschehens verlassen.

Die nächste Station ist aber in Sichtweite gleich um die Ecke. Zunächst verstehen wir hier gar nicht, was hier passiert. Unter einem Dach werden 6 bis 8 Autos aufgereiht. Dann müssen alle Personen die Autos verlassen und weit hinter einem Absperrzaun zurück gehen.
Auch gut, da kann der, der den Zündschlüssel bewacht mal eben ein paar Bilder von der in TANGER Ville einlaufenden Fähre machen.
Macht genau das und sieht sich als nächstem einem Polizisten gegenüber, der fragt, ob er denn etwa die Scannerstation fotografiert hätte?
Hä?
Scannerstation?
Wat is denn dat?
Nein Mann, ich habe nur die einlaufende Fähre fotografiert. Na dann ist ja gut. Alles klar.

Und der, der den Zündschlüssel bewacht, versteht: Hier werden die aufgereihten Autos mit einem Mega-Röntgen (?)-Scanner durchleuchtet. Damit findet man alle illegale Lebewesen und wohl auch andere Dinge, die da aus Sicht des Zolls nicht hin gehören. Was für ein Ausreiseaufwand! Während wir warten kommt ein anderer uniformierter und bringt uns unsere Papiere zurück.
Nun, die Fährfahrt selbst ist kurz und sehr schnell nach Verlassen des Hafens befinden wir uns nördlich von ALGECIRAS in einem MERACDONA und fühlen uns wie im Schlaraffenland. Ordentlich bunkern, für die Fahrt und auch für später, für zu Hause.
Gut 400 Kilometer hinter TARIFA (via GRANADA) gibt es am Abend einfach keinen Campingplatz und wir übernachten auf einem offiziellen, aber kostenlosen Parkplatz der Gemeinde CULLAR.
Tolle Aussicht, Wasser, Abwasser und Fäkalienentsorgung for free. Inmitten des Nichts.
Wie freundlich ist denn das? Manchmal gibt es Menschen, die Verantwortung tragen, die es eigentlich gar nicht geben kann. Wenn es eine Spendenbox für den Stellplatz gegeben hätte, hätten wir locker mindestens 5 € eingeworfen. Gab es aber leider nicht. So bleibt nur die stille Anerkenntnis. Und Bewunderung für Uneigennützigkeit.

Nach dem sehr abwechslungsreichen Ausreisetag aus MAROKKO weiter auf eine lange langweilige Ochsentour in den Norden von BARCELONA, nach SANTA SUSANNA. Die Stadt selbst haben wir oft genug besucht. Diesmal einfach nur an irgendeinem Strand ankommen, kurz mal im eisigen Mittelmeer baden gehen, was leckeres Essen zum Essen kochen, schlafen und am nächsten frühen Morgen direkt weiter…
…mehr Kilometer fressen.
Auf der Autobahn mit einem Wohnmobil bei Tempo 100 ist wohl mit das langweiligste, was man sich im Leben eines Reisenden vorstellen kann.
Doch wer will sich da beklagen?
Rückkreise nach über 90 guten Wohnmobil Tagen.
Gestern, einen Tag früher als geplant in MARSEILLAN PLAGE (Nähe SETE) angekommen und schon wieder ins hier wärmere Mittelmeer gehüpft. Na, wenn das mal mit der OSTSEE in diesem Jahr auch so gut klappt?

Mittlerweile ist hier so was wie Vor-Saison und unser Lieblingscampingplatz hat geöffnet. Der Camperstop im Ort war im Februar zwar OK, aber wir mögen es ja bequem. Der Camperstop ist im übrigen rappel voll, wer ein teures Wohnmobil fährt muss natürlich sparen, wo es geht. Gut für uns, denn auch ohne Reservierung bekommen wir noch einen schönen Platz, obwohl auch der Campingplatz fast voll erscheint.
In ganz SPANIEN lassen wir vielleicht insgesamt 10 € auf der südlichen Mautautobahn, danach ist alles über GRANADA und VALENCIA bis BARCELONA und zur französischen Grenze kostenfrei. Einige Mautstationen wurden scheinbar gerade erst abgebaut. Wie passend! Man sieht zwar nix vom Land, kommt aber wenigstens gut durch. Keine nennenswerten Baustellen, kein Stau.
Allerdings zahlen wir knirschender Weise ab der Grenze für die gut 160 Kilometer bis nach SETE 28,50 € französische Maut. Privatstraße.
Das ist dann schon durchaus zweifelhafter Luxus!
Einfach Heiter weiter, wie immer!
Peter.
P.S.:
Bis wir zu Hause sind wird es vermutlich nichts weiter zu berichten geben. Über gezählte Autobahnkilometer zu schreiben lohnt sich nicht. Und so lange der GPS Tracker sich noch bewegt, wird ja alles gut sein. Denn nur Stillstand ist der Tot.